Dabei bietet sich gerade der Spaziergang an der Leine auch für spannende und abwechslungsreiche Übungen für zwischendurch an. So machst du dich interessanter für deine Fellnase, dein Hund schenkt dir mehr Aufmerksamkeit und ihr pflegt ganz nebenbei eure Beziehung zueinander.
Suchspiele
Versteckt doch einfach etwas Futter oder das Lieblingsspielzeug unter etwas Laub, einem Gebüsch, Moos oder in einem Holzstapel.
Der Kreativität Drinnen und Draußen sind hier nahezu keine Grenzen gesetzt.Du kannst die Suche mit einem bestimmten Handzeichen und/oder einem Kommando verbinden, damit dein Hund lernt, welche Art von Auftrag du ihm gerade gibst.
Wenn dein Hund das Apportieren schon beherrscht, dann kombiniere doch die Suche nach seinem Spielzeug auch mit dem Zurückbringen.Die Nasenarbeit bietet grundsätzlich für alle Hunde eine tolle Möglichkeit zur geistigen Auslastung und fördert die Konzentrationsfähigkeit. Ungeübte Hunde sind mitunter bereits nach wenigen Minuten der konzentrierten Nasenarbeit völlig ausser Atem. Achte auf eine ausreichende Gabe von Wasser, denn die Schnüffelei trocknet die Nasenschleimhäute schnell aus und die Hunde werden schnell durstig.
Aufmerksamkeit
Die Aufmerksamkeit deines Hundes zu erlangen ist wichtig, wenn du ihn von bestimmten Reizen loslösen möchtest und er sich auf dich konzentrieren soll.
Die Aufmerksamkeit bildet die Basis für viele weitere Übungen, wie z.b. den Rückruf.
Du solltest die Aufmerksamkeit am besten unterschiedlich belohnen, sei es mit Futter, einem kleinen Spiel, einem verbalen Lob und/oder ausgiebigen Streicheleinheiten.
Wenn dein Hund dich freiwillig anschaut, oder wenn er direkt auf seinen Namen oder ein Geräusch von dir reagiert, solltest du ihn dafür umgehend belohnen.
Baue während dem Spaziergang doch auch einfach mal ein paar Richtungswechsel oder Tempowechsel ein, indem du plötzlich sehr schnell oder sehr langsam gehst oder einfach anfängst zu rennen.
Dein Hund wird sich sicher schnell an dir orientieren.
Bei den Aufmerksamkeitsübungen geht es allerdings nicht darum, dass dir dein Hund während dem Spaziergang seine volle Aufmerksamkeit schenken soll, denn ein Hund darf und muss auch ausgiebig seine Umwelt erkunden können.
Es ist sehr anstrengend für deinen Hund nur auf dich zu achten und im schlimmsten Fall nur bei Fuß zu laufen.
Achte also auf eine ausgewogene Balance zwischen den Übungen.
Rückruf
Der Rückruf gehört mit zu den anspruchsvollsten und zugleich wichtigsten Übungen. Grundsätzlich solltest du das Rückruf Training, wie auch das Aufmerksamkeitstraining zunächst in einer reizarmen Umgebung wie dem Wohnzimmer oder dem Garten beginnen. Da im Laufe der Zeit aber auch die Ablenkungen gesteigert werden sollten, bietet sich der kontrollierte Spaziergang an der Leine als eine tolle Möglichkeit zum Rückruf Training an.
Versuche zunächst die Aufmerksamkeit deines Hundes auf dich zu lenken, indem du z.b. seinen Namen rufst oder ein bestimmtes Geräusch machst und dein Hund dich dadurch anschaut.
Am besten passt du einen Moment ab, in dem dein Hund ein Stück weit vor dir läuft.
Wenn er dich dann anschaut, rufst du dein Rückruf Kommando (z.b. „Hier“), läufst dabei ein paar Schritte zurück und belohnst deinen Hund mit Futter, einem verbalen Lob oder auch ein paar Streicheleinheiten, wenn er zu dir kommt.
Wenn dir dein Hund seine Aufmerksamkeit nicht schenkt und dich ignoriert , kannst du ihn mit der Leine vorsichtig etwas in deine Richtung ziehen und korrigieren (aber bitte nicht zu stark ziehen und zerren, schließlich soll der Hund mit dem Rückruf etwas positives verbinden und die Leine bleibt überwiegend locker!).
Die Körpersprache spielt beim Rückruf ebenfalls eine wichtige Rolle.
Achte auf einladende Gesten und begib dich z.b. in die Hocke mit ausgebreiteten Armen oder stelle dich eher seitlich zum Hund und nicht frontal.
Agility/Geschicklichkeit
In der Natur finden sich viele Möglichkeiten, um auch an der Leine ein wenig Agility und Geschicklichkeitsübungen zu betreiben. So kann ein Baumstumpf erklommen oder umrundet werden und ein Baumstamm, eine kleine Mauer oder ein stabiler Holzstapel bieten zum Balancieren und Springen ein natürliches Hindernis.
Auf dem Baumstumpf, dem Baumstamm oder auch einer Parkbank kann man den Hund sitzen, warten oder auch Platz machen lassen.
Gerade bei etwas wackeligen Gegenständen lernt der Hund seine Balance zu halten und seine Motorik zu verbessern. Mittels entsprechender Belohnung kann er ausserdem an Selbstvertrauen gewinnen.
Straßenpfosten in der Stadt bieten eine gute Möglichkeit für einen kleinen Slalom an der Leine.
Oder wie wäre es, wenn der Pfosten oder vielleicht sogar du selbst einfach umrundet wird? Mit einem Leckerli und einem bestimmten Kommando könnt ihr mit ein wenig Übung später sicher auch ganze Baumstämme, Tischtennisplatten u.ä. umrunden.
Abbruchsignal und Impulskontrolle trainieren
Neben dem Rückruf und der Aufmerksamkeit gehört ein erfolgreiches Abbruchsignal und die Impulskontrolle ebenfalls zu den wichtigsten Elementen in der Hundeerziehung.
Man denke nur an das Aufnehmen eines Giftköders oder dem Jagdfieber beim Anblick eines Rehs. Um das Abbruchsignal und die Impulskontrolle zu trainieren bietet sich die Leine beim Spaziergang geradezu an.
So kannst du für deine Fellnase z.b. einen kleinen Parcours an Verlockungen in Form von Futter auslegen und den Hund warten lassen. Zunächst geht es nur darum, dass der Hund auf seinem Platz bleibt und nicht losstürmt. Sollte er dennoch in Richtung des Futters rennen, sprichst du dein Abbruchsignal und stoppst ihn mittels der Leine.
Stück für Stück näherst du dich dann mit deinem Hund dem Futter und sobald die Leine sich spannt, sprichst du erneut dein Abbruchsignal und stoppst mit der Leine. Im weiteren Training kannst du den Parcours mit deinem Hund laufen und überprüfen, wie es mit der Aufmerksamkeit deines Hundes steht. Wenn dein Hund den Verlockungen wiederstehen kann, wird er entsprechend fürstlich belohnt.
