4 Geniale Übungen – So bleibt dein Hund fit!

4 Geniale Übungen – So bleibt dein Hund fit!

Ob im Sommer bei Temperaturen über 30 Grad, im Winter wenn es bitterkalt ist oder bei regnerischem und stürmischem Wetter, nicht immer bieten sich lange Spaziergänge an. Wenn die Witterungsverhältnisse für uns nicht besonders günstig sind, bleiben wir lieber in unseren heimischen vier Wänden, anstatt mit unserem Hund ausgiebig Gassi zu gehen. Dabei stellt sich natürlich die Frage was wir tun können, um unseren Vierbeiner dennoch körperlich und geistig in Form zu halten.  

Aus diesem Grund habe wir ein kleines Trainingsprogramm für deinen Hund zusammengestellt, sodass du ihn auch auf kleinem Raum fordern und fördern kannst damit er weiterhin ausgelastet ist und beweglich bleibt. Dieses Work-Out besteht aus insgesamt vier Übungen, die du so gut wie überall durchführen kannst und für die du keine speziellen Utensilien brauchst. Neben der Kondition und Muskulatur deines Hundes werden auch seine Konzentration und seine Bindung zu dir gestärkt. 

Kreativität statt Schnickschnack 

Wie bereits erwähnt, brauchst du weder besondere Utensilien noch Trainingsausrüstung für diese Übungen. Stattdessen konzentrieren wir uns darauf, mit dem Körper des Hundes zu arbeiten. Dieses Prinzip ist dem der Pilates ähnlich. Außerdem sind die Übungen einfach genug, sodass grundsätzlich jeder Hund sie ausführen kann. Eventuelle Einschränkungen werden direkt am Anfang jeder Übung aufgezeigt, sodass du im Vorfeld entscheiden kannst, ob sie für deinen pelzigen Freund geeignet ist. 

Dieses Trainingsprogramm hat diverse Vorteile sowohl für dich als auch deinen Hund:  

  • Ihr könnt sie auch daheim ausführen und seid deswegen wetterunabhängig 
  • Ihr benötigt nur wenig Platz 
  • Ihr braucht keine Trainingsgeräte oder –Ausrüstung 
  • Geist und Körper werden gefordert und gefördert, sodass dein Hund ausgelastet ist 
  • Das Körpergefühl des Hundes wird verbessert und die Beziehung zwischen Hund und Halter wird vertieft. 

Bevor es losgeht, solltest du jedoch folgende Punkte in Betracht ziehen: 

Dein Hund ist nicht jeden Tag gleich gut gelaunt. Achte also darauf, dass dein Hund auch eine gewisse Lust mitbringt, damit er auch Spaß an den Trainingseinheiten hat. Sollte er krank sein, solltest du von jeglichen sportlichen Übungen absehen, bis er sich selbst gut genug fühlt. 

Da die nachfolgenden Übungen für deinen Hund sowohl körperlich als auch geistig anstrengend sind, solltest du die Trainingseinheiten kurz halten und bei deinem Vierbeiner auf etwaige Anzeichen von Müdigkeit oder Erschöpfung achten. Auch wenn sein Konzentrationsvermögen seine Grenzen erreicht hat, solltest du das Training beenden. 

Wie auch beim Training von uns Menschen solltest du darauf achten, dass deine Fellnase die Übungen korrekt ausführt. Verlangsame sein Tempo dementsprechend, um die korrekte und bewusste Ausführung der Übungen sicherzustellen, auch wenn die Trainingseinheit dadurch weniger Übungen beinhaltet.  

Belohnen solltest du deinen Liebling NACHDEM er die Übung erfolgreich abgeschlossen hat und nicht zwischendrin. Wenn du das Leckerli während der Übung anbietest ist es sehr wahrscheinlich, dass dein Hund abgelenkt wird und sich nicht mehr auf die korrekte und bewusste Ausführung konzentriert, da seine Gedanken bereits beim Leckerli sind.  

Das von mir vorbereitete Trainingsprogramm kann beliebig verändert und an die individuellen Bedürfnisse deines Hundes angepasst werden. Falls dein Hund und du es gewohnt seid, einen Clicker zu benutzen, spricht nichts dagegen. Die Übungen können auch mit entsprechenden Kommandos oder Signalen verbunden werden. Das wichtigste ist und bleibt, dass dein Hund Freude an den Übungen hat und ihm eine positive Erfahrung im Gedächtnis bleibt. 

Tipps für einen reibungslosen Ablauf 

  • WICHTIG: Dein Hund muss auf einem rutschfesten Untergrund stehen, um eventuelle Unfälle zu vermeiden. 
  • Sei aufmerksam und höre auf deine Fellnase. Falls er eine bestimmte Übung nicht durchführen möchte, brich sie ab und versuche es zu einem späteren Zeitpunkt erneut. Falls dein Vierbeiner erneut Unwohlsein signalisiert, solltest du die Ursache herausfinden. 
  • Entschleunigung ist wichtig. Viele Bewegungsabläufe sind automatisiert. Das heißt, dass die Bewegungen in einer bestimmten Grundgeschwindigkeit ablaufen, ohne, dass das Gehirn sich aktiv daran beteiligt. Durch langsamere Bewegung wird das automatisierte Muster durchbrochen und die Konzentration und das Körperbewusstsein des Tiers geschult. 
  • Geduld ist eine Tugend. Es ist möglich, dass dein Hund nicht alle Übungen auf Anhieb erfolgreich durchführt. Eventuell braucht er einige Versuche, bis es klappt. Das Ziel ist also nicht, dass ihm die Übungen sofort und fehlerfrei gelingen, sondern, dass er mitdenkt und lernt.  
  • Halte deine Erwartungen gering, um deinen Hund nicht zu überfordern. Die Trainingsziele sollten besonders am Anfang klein, realistisch und vor allem erreichbar sein, damit die Übungen nicht in unnötigem Frust enden. 

Übung #01 HÜRDENLAUF 

Trainiert wird: der Bewegungsapparat, vor allem die vier Läufe des Hundes 

Effekt: Diese Übung fördert die Mobilität der Gelenke und die Stärkung der Muskulatur der vier Beine deines Hundes. Ein gesunder Bewegungsablauf, Gleichgewicht und Koordination werden durch ruhige und gezielte Bewegungen begünstigt. 

Nicht empfohlen: Bei Tieren mit chronischen Erkrankungen oder Versteifung der Gelenke 

Durchführung: Setze dich auf den Boden und spreize deine Beine flach zu beiden Seiten. Falls du einen besonders nervösen Hund hast, kannst du ihn neben dich setzen, bis er sich beruhigt und gelassen genug für die Übung ist. 

Nun führst du ihn allmählich und schrittweise über deine Beine. Du kannst ebenfalls eine kurze Leine zur Hilfe nehmen, um die Geschwindigkeit besser kontrollieren zu können. Nachdem er auf der anderen Seite angekommen ist, signalisierst du ihm, sich wieder neben dich zu setzen. 

Danach führst du ihn auf die andere Seite zurück und signalisierst ihm erneut, sich zu setzen. Das Tempo ist hierbei sehr wichtig. Durch die langsamen Bewegungen muss dein Hund sich stark konzentrieren, jede Pfote einzeln anzuheben und zu koordinieren während er über deine Beine steigt. 

Diese Übung kannst du in der Regel 2 bis 3 Mal wiederholen und zwischen 3 und 5 Mal pro Woche durchführen.  

Übung #02 BRUMMKREISEL 

Trainiert wird:Die Muskulatur des Rückens 

Effekt: Durch eine beidseitig ausgeglichene Belastung werden die Muskeln des Rückens gedehnt und der Gleichgewichtssinn sowie die Koordination des Hundes geschult. 

Nicht empfohlen:Bei Erkrankungen oder Instabilität der Wirbelsäule oder des Rückens 

Durchführung: Sowohl dein Hund als auch du stehen sich einander zugewandt gegenüber. Bei dieser Übung kannst du ausnahmsweise ein Leckerli zu Hilfe nehmen. 

Indem du den kleinen Snack vor die Nase deines Vierbeiners hältst, führst du ihn langsam in einem großen Kreis um sich selbst herum, sodass er eine Drehung von 360° Grad um die eigene Achse durchführt. Die Bewegungen sollen langsam und bewusst sein. Ein schnelles Drehen um seinen eigenen Mittelpunkt eliminiert jeglichen positiven Effekt der Übung. Achte darauf, nach jeder Drehung eine kurze Pause einzulegen und deinen Hund sowohl im als auch gegen den Uhrzeigersinn zu drehen, damit ihm nicht schwindlig wird. 

Nachdem er ungefähr 3 Drehungen pro Richtung ausgeführt und die Übung abgeschlossen hat, belohnst du deinen tierischen Begleiter mit dem langersehnten Leckerli. Diese Übung kannst du zwischen 3 und 5 Mal pro Woche durchführen. 

Profi-Tipp: Falls dein Hund ein besonders aufgeregtes und nervöses Exemplar ist, kannst du ihn auch um dich herum im Kreis führen, anstatt ihn um seine eigene Achse zu drehen.  

Übung #03 PFOTEN HOCH 

Trainiert wird: der Bewegungsapparat, vor allem die Muskeln der vier Läufe des Hundes 

Effekt:Dies ist eine Übung für den ganzen Körper, welche die Muskeln gezielt trainiert, ohne eine Bewegung der Gelenke zu fordern. Auch der Gleichgewichtssinn und die Koordination werden gefördert. 

Nicht empfohlen: bei Erkrankungen des Bewegungsapparats oder des Rückens. Auch bei  Instabilität des Rückens oder der Hinter- oder Vorderläufe sollte von dieser Übung abgesehen werden. 

Durchführung: Hocke dich vor oder neben deine Fellnase und nimm einen seiner Vorderläufe oberhalb der Pfote in die Hand. Hebe ihn nun für ungefähr 3 Sekunden an. Danach stellst du seine Pfote wieder auf den Boden und führst denselben Ablauf mit dem anderen Vorderlauf durch.  

Anschließend signalisierst du deinem Hund zu stehen und hockst dich hinter ihn. Nun greifst du einen seiner Hinterläufe – erneut oberhalb der Pfote – und hebst ihn leicht an. Dabei beugst du das Bein etwas, wie wenn du ihn abtrocknen würdest. In dieser Position hältst du das Bein nun für ungefähr 3 Sekunden. Danach setzt du den Hinterlauf wieder ab und führst dieselbe Bewegung mit dem anderen Hinterlauf durch.  

Nachdem du alle vier Läufe trainiert hast, folgen 2 bis 3 Wiederholungen dieser Serie. Diese Übung kann ebenfalls 3 bis 5 Mal pro Woche durchgeführt werden. Sie ist auf den ersten Blick ziemlich leicht, hat aber eine erstaunliche Wirkung auf den Körper deines Hundes, da sie den gesamten Körper trainiert. Aus diesem Grund stellt auch diese Übung eine bedeutende Anstrengung für deinen Liebling da. 

Übung #04 STEHAUFMÄNNCHEN 

Zwei Hunde sitzen auf Hinterbeinen

Trainiert wird:Die Muskulatur des Bewegungsapparats und des Rückens. Die Vorderläufe werden zusammen mit der Schultermuskulatur und die Hinterbeine zusammen mit der Kruppenmuskulatur trainiert. 

Effekt:Dehnung der oben genannten Muskelgruppen, Förderung des Gleichgewichtssinns und der Körperkoordination.  

Nicht empfohlen: bei Schmerzen oder Instabilität im Bereich des unteren Rückens oder in den Hinterbeinen 

Durchführung: Sowohl dein Hund als auch du stehen sich einander zugewandt gegenüber. Dein Hund kann dir ebenfalls gegenüber sitzen, beides ist möglich. Nun soll dein pelziger Freund sich mit gestreckten Vorderbeinen an dir oder einer Wand (oder falls ihr draußen unterwegs seid an einem Baum oder einer Mauer) hochstellen und in dieser Stellung ungefähr 3 Sekunden verharren. Anschließend signalisierst du ihm, in die Ausgangsposition zurückzukehren. Diese Übung wiederholt ihr 2 bis 3 Mal. Falls sich dein Hund mit dieser Übung etwas schwertut und es nicht schafft, die Position für die gewünschte Zeit zu halten, könnt ihr auch mit einer niedrigeren Oberfläche an der er sich hochstellt beginnen. Eine Stufe beispielsweise eignet sich für den Anfang. Diese Übung könnt ihr ebenfalls 3 bis 5 Mal pro Woche durchführen. 

Profi-Tipp: Du kannst diese Übung durch unterschiedliche Untergründe und Bodenbeläge noch spannender und abwechslungsreicher für deinen Hund gestalten. Dafür muss er die Übung bereits vollständig beherrschen, um ihn nicht zu überfordern. 

Auf die Plätze, fertig, los! 

Auch wenn die täglichen Gassirunden aus den unterschiedlichsten Gründen kürzer als gewohnt ausfallen, hast du nun die Möglichkeit, deinem Hund dennoch ein spannendes Sportprogramm anzubieten. So bleibt er auch weiterhin fit und zufrieden! 

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