Wie halte ich meinen alten Hund fit?

Wie halte ich meinen alten Hund fit?

Hundesenioren können bis ins hohe Alter fit und aktiv bleiben. Selbst wenn sich Alterserscheinungen wie Arthrose zeigen, muss das kein Ende der Beweglichkeit bedeuten. Als Halter solltest du deinen alten Hund immer gut beobachten und individuell entscheiden, welches Maß an Bewegung oder sogar Sport angemessen sind.

Nicht alle Hunde altern gleich

Vierbeiner altern genauso unterschiedlich wie wir Menschen. Manche Hunde haben recht früh mit Degenerationserscheinungen zu tun und andere bleiben bis ins hohe Alter verschont.

Hund beim Arzt

Eine einheitliche Empfehlung für das richtige Maß an Bewegung im Alter gibt es daher nicht.

Als Halter musst du deinen Freund auf vier Pfoten gut beobachten. Merkst du Einschränkungen oder wird der Hund insgesamt gemütlicher, darfst du dich dem anpassen.

Achte auf diese Anzeichen um Krankheiten rechtzeitig von „normalen“ Alterserscheinungen abzugrenzen:

• Dein Hund hechelt auffallend viel.
• Nach dem Aufstehen ist er steif oder fällt fast wieder um.
• Schmerzäußerungen.
• Die Vermeidung gewisser Bewegungen.

Solche Symptome können auf Arthrose, Spondylosen oder ähnliche Erkrankungen des Bewegungsapparates hinweisen.

Die musst du selbst bei einem älteren Hunde nicht einfach so hinnehmen. Die meisten dieser Krankheiten kann man sehr gut therapieren und das Fortschreiten durch Medikamente oder Physiotherapie lange hinauszögern.

Regelmäßiger Check-up für Seniorhunde

Es lohnt sich, einen alten Hund einmal jährlich gründlich untersuchen zu lassen. Je früher du Krankheiten entdeckst, desto besser kann dem entgegengewirkt werden.

Anhand der Ergebnisse hast du einen guten Überblick, wie es deinem Hund geht und was du noch von ihm fordern kannst.

Vor allem, wenn dein Hund Sport betreibt oder sonstigen außergewöhnlichen Belastungen ausgesetzt ist, sind die Vorsorgeuntersuchungen wertvoll.

Beobachte deinen alten Hund aufmerksam

Wenn dein Hund in die Jahre gekommen ist, kann er langsamer werden oder ist insgesamt müder.

Habe auf euren Spaziergängen immer ein waches Auge. Fallen dir ungewöhnliche Verhaltensweisen auf oder ist der Hund nach einer normalen Runde erschöpfter als sonst?

Dann musst du die Länge eurer Touren und Anforderungen etwas anpassen und schauen, ob der Hund dann wieder fitter ist.

Ist alles normal, kann sich dein Hund auch bis ins hohe Alter ganz normal bewegen. Sogar Joggen und Radfahren sind mit agilen Hundesenioren möglich.

Bei wehen Gelenken ist Aufwärmen wichtig

Alter brauner Hund

Hat doch die Arthrose zugeschlagen oder melden sich andere Wehwehchen, die die Beweglichkeit einschränken, hilft Aufwärmen vor dem Gassigehen.

Arthrose und andere degenerativen Erkrankungen der Gelenke laufen sich ein. Das bedeutet, direkt nach dem Aufstehen oder der Fahrt im Auto ist dein Hund etwas steif. Nach den ersten Minuten geht es dann besser.

Das liegt daran, dass sich in Bewegung Gelenkschmiere bildet, die die Funktion der Gelenke vereinfacht.

Genau aus diesem Grund müssen Senioren und Arthrosepatienten sogar ausreichend Bewegung haben. Ohne Bewegung schreiten Gelenkerkrankungen meistens viel schneller fort.

Selbst bei schweren Arthrosen gilt noch: Bewegung – mäßig, aber regelmäßig!

Lass deinem alten Hund also immer genug Zeit, warm zu werden, bevor ihr spielt oder anspruchsvolle Runden geht.

Bewegungsübungen speziell für Senioren

Hundemassage

Mit einem feinen Fitness- und Wellenessprogramm kannst du deinem alten Hund einen großen Gefallen erweisen.

Dazu eignen sich besonders:

• Massagen
• sanfte Dehnungsübungen
• Bandagen.

Schon kleinste Massagen verbessern die Durchblutung enorm. Du musst gar nicht arg drücken. Verschiebe kreisförmig die obere Hautschicht leicht gegen die untere. Diese Übung eignet sich für den ganzen Körper und ist eine wunderbare Aufwärmübung für alte Hunde, die schwer in die Gänge kommen.

Um die Beweglichkeit der Gelenke aufrechtzuerhalten, kannst du einen braven Hund dehnen. Dazu nimmst du eine Pfote, stützt sie so, dass das Gewicht in deinen Händen liegt und dann bewegst du ganz sachte das Gelenk.
Nach einer kleinen Gelenkrotation streckst du das Bein leicht oder drückst es gegen die Hüfte oder die Schulter. Dann hältst du einen Moment und lässt los.

Hundepopo mit bandage
Die Bewegungen dürfen wirklich nur im Millimeterbereich liegen und müssen mit viel Gefühl durchgeführt werden.
Viele Hunde empfinden Dehnungen als enorm entspannend und zeigen dir das auch.

Mach diese Übung aber bitte nur mit Hunden, die sich das gerne gefallen lassen. Zwang hat dabei nichts verloren und kann zu Verletzungen führen.

Hat dein Hund ein schlechtes Körpergefühl, können Bandagen Wunder wirken. Wie man die anlegt, lässt du dir am besten von einem Tierphysiotherapeuten zeigen.

Vorsicht bei Sprüngen im Alter

Das Hinein- und Herausspringen aus Autos mit hohen Sitzen oder dem Kofferraum ist für ältere Hunde nicht optimal. Es geht sehr auf die Gelenke.

Hunde, die zu Hüftgelenksdysplasie, Spondylosen und ähnlichen Krankheiten neigen sollten gar nicht ins oder aus dem Auto springen. Hier helfen Heben oder Rampen.

Abwechslungsreiche Bewegung für alte Hunde

Hund mit Besitzer beim Spazieren

Egal, ob klein oder groß: Versuche deinem alten Hund so viel Abwechslung wie möglich zu bieten.

Für den Kreislauf und die Fitness könnt ihr zwischendurch ein paar Meter joggen und dann ausruhen.

Kleine Touren mit sachten Steigungen dehnen die Bänder und Gelenke optimal. An einem Wiesen-Hügel könnt ihr leicht schräg oder in Schlangenlinien hinauf und heruntergehen. Das fällt vielen alten Hunden leichter, als Steigungen schnurgerade zu bewältigen und trainiert die Muskeln.

Du kannst mit einem Hundesenior auch Hundesportplätze besuchen und die Übungen ganz langsam und einfach gestalten. Ein kleiner Slalom im Rentner-Tempo oder durch Tunnels und über Brücken spazieren bereitet Freude an der Bewegung und hält den Geist fit.

Gestaltest du Gassirunden und Spaziergänge immer abwechslungsreich und entsprechend der Vorlieben deines Hundes, wird er sich sicher auch im Alter immer noch gerne bewegen.

In der Gruppe sind Wehwehchen schnell vergessen

Hundegruppe auf einer Wiese

Hundespielgruppen sind auch für Oldies eine tolle Sache. In der Gruppe und im Spiel mit Artgenossen vergisst so manch ein Hund schnell die wehe Hüfte oder den lahmen Kreislauf.

Dann fetzen selbst die ältesten wieder vergnügt über die Wiesen, jagen Stöcken oder Bällen hinterher und Toben mit anderen Hunden.

Achte dabei aber auf altersgerechte Spielgruppen und vermeide Überanstrengungen. War es doch mal zu viel, helfen ein Tag Schonung, Massagen gegen übersäuerte Gelenke und viele wohltuende Streicheleinheiten.

Schreiben Sie einen Kommentar