Maulkorb für Hunde – Schützende Pflicht oder wertvolle Hilfe?

Maulkorb für Hunde – Schützende Pflicht oder wertvolle Hilfe?

Es gibt viele Gründe und Anlässe, zu denen ein Hund einen Maulkorb tragen muss oder kann. Der Maulkorb schützt die Menschen im Umfeld des Hundes vor Stressreaktionen und Bissen. Es gibt verschiedene Arten von Maulkörben für diverse Anwendungen.

Was ist ein Maulkorb eigentlich genau?

Ein Maulkorb schließt die Schnauze des Hundes, damit er nicht Beißen oder Schnappen kann.

Es gibt Maulkörbe, welche die Hundeschnauze mit einem stabilen Gitter fest abschließen. Daneben gibt es Maulkörbe „light“, die wie ein Band um die Schnauze liegen und das Öffnen des Kiefers nur bis zu einem gewissen Grad zulassen.

Maulkorbpflicht für gefährliche Hunde

Aggressiver Hund

Seit Beginn der 2000er Jahre gibt es die Klassifizierung „gefährlicher Hund“ oder „Kampfhund“. Damals attackierte ein Pit Bull in Hamburg einen kleinen Jungen und biss ihn tot.
Da zu diesem Zeitpunkt schon eine gewisse Problematik mit bestimmten Rassen bestand, griff der Gesetzgeber ein.

Zunächst wurden alle Pit Bulls, American Staffordshire Terrier, Englische Staffordshire Terrier, Bullterrier sowie deren Mischlinge als Kampfhunde und grundsätzlich gefährlich klassifiziert. Später kamen viele weitere bullige, große, unberechenbare oder zu Aggressivität neigende Hunde zu den „Rasselisten“ dazu.

Unter anderem müssen als potenziell gefährlich eingestufte Hunde seitdem grundsätzlich einen Maulkorb tragen – außer, die Halter weisen nach, dass der Hund ungefährlich und sozialverträglich ist.

Welche Hunde diese Maulkorbpflicht heute noch betrifft, regeln in Deutschland, Österreich sowie der Schweiz die einzelnen Bundesländer, Kantone oder Gemeinden.

Wenn du einen solchen Hund halten möchtest, musst du dich auf deiner Gemeinde erkundigen, ob der Hund einen Maulkorb tragen muss.

Hat ein Hund, egal welcher Rasse, einmal zugebissen und einen Menschen verletzt, können die Ordnungsämter ihn mit einer Maulkorbpflicht belegen.

Wann der Maulkorb sonst noch Pflicht oder sinnvoll ist

Agressiver Hund

Beim Tierarzt

Tierärzte haben meistens Maulkörbe in ihren Praxen vorrätig. Manche Behandlungen tun einfach weh und man kann den Hunden nicht so leicht verständlich machen, dass sie sich nicht wehren dürfen.

Wann immer ängstliche oder aggressive Hunde unangenehmen Behandlungen ausgesetzt werden, ist das Tragen eines Maulkorbes eine große Erleichterung für dich und für den Tierarzt.

Auf Ausflügen

Wenn du ein Ausflugsziel oder eine Bergbahn mit deinem Hund besuchen möchtest, kann dort ebenfalls Maulkorbpflicht für alle Hunde bestehen.
Damit wollen sich die Betreiber der Destinationen absichern. Wo immer viele Menschen und Hunde eng beieinander sind, kommt es schneller zu Stressreaktionen bei den Tieren.
Informiere dich daher gut, wenn du mit deinem Hund einen Ausflug planst.

Im Urlaub

In den meisten südeuropäischen und einigen osteuropäischen Ländern besteht eine generelle Maulkorbpflicht für alle Hunde. Nur wirst du sehen, dass sich dort niemand daran hält.
Diese Gesetzte sind nur „pro forma“. Der Staat und die Gemeinden sichern sich damit ab, nicht haftbar gemacht werden zu können, wenn Unfälle mit Hunden passieren.

Wenn du auf Nummer Sicher gehen möchtest, führt du einfach immer einen für deinen Hund passenden Nylonmaulkorb mit dir. Die Teile kosten nicht viel und verschwinden schnell in jeder Jackentasche oder im Rucksack.

Zu deiner eigenen Sicherheit

Es gibt Hunde, die grundsätzlich nervös sind und schnell mal zuschnappen. Dazu gibt es Hunde, die aufgrund früherer Erfahrungen bissig sind.
Hast du einen solchen Hund, solltest du ihm freiwillig einen Maulkorb anlegen, wann immer ihr euch in belebten Gegenden und unter Mitmenschen aufhaltet.

Verschiedene Arten von Maulkörben

Drahtgitter Maulkörbe

Stahlmaulkorb bei Hunden

Hast du einen wirklich gefährlichen oder aggressiven Hund, brauchst du einen soliden Maulkorb aus Drahtgitter und mit angepassten Lederriemen.

Diese Maulkörbe sitzen im Optimalfall bombensicher am Hundekopf und verhindern selbst Zwicken. Trotzdem kann der Hund mit solch einem Maulkorb frei atmen, das Maul öffnen und saufen.

Gerade bei hohen Temperaturen ist das wichtig (Hecheln zum Abkühlen).

Für „Listenhunde“ und als gefährlich eingestufte Hunde sind solche Maulkörbe sogar Pflicht.

Kunststoffgitter Maulkörbe

Kunststoffgitter Maulkörbe

Etwas leichter und softer, aber nicht ganz so stabil sind Maulkörbe auf Plastikgittern. Auch die sitzen sicher verschallt am Kopf und schließen die Schnauze ganz ab.

Sie sind allerdings nicht ganz so formstabil und können leicht für Druckstellen sorgen. Für den Tierarztbesuch oder andere vorübergehende Anwendungen sind Plastikmaulkörbe trotzdem ideal.

Nylonmaulkörbe

Nylonmaulkörbe

Die zumeist schwarzen Nylonmaulkörbe gibt es in kurz (schließen die Schnauze nur am Ansatz ein) und lang (die Hundeschnauze verschwindet fast komplett im Maulkorb).

Die erste Variante ist perfekt als „pro forma“ Maulkorb geeignet. Wenn du dir sicher bist, dass dein Hund nicht beißt, er unterwegs aber einen Maulkorb tragen muss, reichen diese Maulkörbe aus. Der Hund sollte atmen und hecheln können.

Die langen Varianten, die die Schnauze fest zusammenpressen, sind nur für Tierarztbesuche geeignet. Würdest du deinem Hund beim Gassigehen einen solchen Maulkorb anlegen, bekäme er bald Atemnot.

Maulkorb für Hunde – das Wichtigste in Kürze

Maulkörbe sind dazu da, den Hund am Beißen, Schnappen oder Zwicken zu hindern.
• Für gefährliche Hunde können sie regional Pflicht sein.
• Unterwegs, beim Besuch von Ausflugszielen oder im Ausland können Maulkörbe ebenfalls Pflicht sein.
• Beim Tierarzt hilft der Maulkorb Verletzungen zu vermeiden.
• Es gibt stabile Maulkörbe aus Gittergeflechten und leichte Nylonmaulkörbe.

 

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