Hunderassen: Welcher ist der richtige?  

Hunderassen: Welcher ist der richtige?  

Es gibt über vierhundert registrierte Hunderassen. Von Kaninchengröße bis zu kleinen Ponys ist alles dabei. Viele Länder haben eine nationale Rasse, wie der Schäferhund oder Dobermann in Deutschland, oder die amerikanische Bulldogge aus den USA.
Doch welche Rasse passt am besten zu dir? Das ist ganz davon abhängig, was du mit deinem Hund vorhast und wie es mit deinem eigenen Charakter aussieht. 

Die Sache mit den Miniatur-Ausgaben 

 

Kleine Hunde werden oft als niedlicher empfunden, als große. Sie werden auch als Stadt- bzw. in manchen Fällen als „Handtaschen“-Hunde bezeichnet. Am häufigsten vertreten sind Rassen, wie der Chihuahua, Mopps, Dackel oder diverse Terrier-Rassen.

Hund mit Seil im Maul

Kleine Hunde werden in der Regel älter, haben aber aufgrund starker Überzüchtungen oft gesundheitliche Probleme. Bei Tieren mit sehr verkürzter Schnauze (wie Mopps oder französische Dogge) liegt normalerweise eine Fehlbildung der oberen Atemwege vor, wodurch sie Probleme beim Schnaufen haben und schnell aus der Puste sind. Oft ist auch das Gebiss missgebildet, weil die Zähne nicht genügend Platz im Kiefer haben und deswegen quer stehen, oder gar nicht erst ausgebildet werden.

Bei „Mini-Rasse“ ist nicht genügend Platz für die Organe und das Gehirn, insbesondere die Augen vorhanden (dadurch entstehen die charakteristisch vorstehenden Augen).
Aufgrund dieser gesundheitlichen Einschränkungen, die mit einem nicht unerheblichen Leidensdruck für die Tiere verbunden sind, sollte auf den Kauf solcher überzüchteter Rassen verzichtet werden, egal wie niedlich sie auch aussehen mögen.

Doch das heißt nicht, dass es keine gesunden, kleinen Hunde gibt. Gerade Mischlinge sind aufgrund eines breiteren Gen-Pools resistenter gegen Krankheiten.
Die Kleinen brauchen logischerweise weniger Platz und sind auch mit weniger Auslauf gut ausgelastet. Wenn du sportlich ambitioniert bist, eignen sich beispielsweise Jack Russel Terrier, da diese sehr energiegeladen sind und keine Herausforderungen scheuen.

Sie sind anhänglich und unheimlich treu. Bei Langhaar-Rassen muss auf regelmäßige Fellpflege geachtet werden, da es sonst zu Filzen kommen kann, in denen sich Ungeziefer sehr wohl fühlt. Regelmäßiges Entwurmen und Wappnen gegen Zecken, Milben und Flöhe, darf (bei keiner Rasse) vernachlässigt werden. 

Shepard, Retriever, Dogge & co. 

Golden Retriever auf der Wiese

Egal ob Labrador-Retriever, Australian-Shepard, Weimeraner oder Dobermann, große Hunde haben es vielen angetan. Deutschland verfügt über 38 eingetragene, nationale Rassen, die meisten davon groß, oder mittel-groß, einige wie der Rottweiler und Dobermann gehören zu den Gebrauchshunderassen. Das bedeutet zusammengefasst, dass sie für eine Aufgabe gezüchtet wurden (z.B Jagd oder Herdenschutz) und diese auch sehr gut ausführen.

Wenn du eine Rasse ins Auge gefasst hast, solltest du dich darüber informieren, was ihr ursprünglicher Zweck war. Shepard-Rassen (engl. „Hirte) sind, wie der Name verrät, Hirtenhunde, sie haben also einen sehr ausgeprägten Territorialsinn und beschützen ihr eigenes Gebiet.
Jagdhunde (auch erkennbar an dem Namenszusatz „Retriever“) brauchen sehr viel Auslauf, den du ihnen auch geben solltest, um Kompensationsverhalten zu vermeiden.

Auch viele große Rassen sind prädestiniert für bestimmte Krankheitsbilder. Berna Sennen und Schäferhunde leiden häufig an einer Hüftfehlstellung, während bei der deutschen Dogge oft angeborene Herzfehler auftreten. Auch hier gilt der Grundsatz überzüchtete Rassen, wie den Boxer oder Pitbull zu meiden. Wie bei den Kleinen auch, sind Mischlinge oft gesünder und ausgeglichener. 

Prioritäten setzen 

Generell sollte das Aussehen deines Hundes zwar nicht unwichtig sein, aber nicht das primäre Kriterium für einen Kauf oder eine Adoption sein. Die Gesundheit des Tieres sollte an erster Stelle stehen, denn sonst können über die Jahre große Summen an Tierarztrechnungen fällig werden.

Das Wesen sollte mit deinem Charakter zusammenpassen.
Wenn du eher ein Bewegungsmuffel bist, wird ein energiegeladener Hund, der dreimal am Tag voll ausgepowert werden muss, nicht viel Freude bringen. Anders herum kann ein fauler Vierbeiner bei deinem hohen Sportpensum bestenfalls nervig sein.

Reist du viel, brauchst du eine Rasse, die relativ stressresistent ist und Spaß daran hat, unterwegs zu sein und lange Strecken mit dem Auto oder Zug zu fahren. Ein Gewohnheitstier würde von dem Stress sehr anfällig für Krankheiten werden. Dabei gibt es sowohl Kleine als auch große Rassen, die sehr abenteuerlustig sind, stellt sich nur die Frage, wie groß dein Kofferraum ist. 

Familien– & Kampfhunde 

Familie auf der Wiese mit Hund

Familientauglich sind grundsätzlich alle Hunde, wenn man sie richtig erzieht. Trotzdem gibt es natürlich „Kuschel-Hunde“, die besonders für Kinder reizvoll sind. Du solltest dich nicht abschrecken lassen von Horror-Geschichten, in denen Hunde ihre Besitzer und/oder Kinder totgebissen haben. Natürlich kann das vorkommen, doch müssen dafür eine ganze Reihe ungünstiger Umstände zusammenkommen, denn kein Hund beißt ohne Grund irgendwen.

So etwas wie „Kampfhunde“-Rassen sind ebenso ein Mythos. Pitbull, Dogge, Rottweiler und Dobermann (und andere) sind von ihrem Wesen her sehr folgsam und empfänglich, sie lassen sich also sehr leicht auf aggressives Verhalten abrichten, doch von Natur aus sind sie genauso gefährlich wie ein Golden Retriever. Trotzdem wirst du, wenn du dich für eine Rasse entscheidest, die auf der Liste der Kampfhunde steht, einen Wesenstest absolvieren müssen, der allerdings leicht bestanden ist, wenn du deinen Hund gut erziehst. 

Guter Start 

Zwei Hunde an der Leine

Bevor du einen Hund anschaffst, frag dich, was du damit machen willst und welche Erwartungen du hast. Wenn du eine klare Vorstellung hast, ergibt sich alles andere. Du kannst auch in deinem lokalen Tierheim nachfragen, denn sie kennen ihre Tiere und haben sie meist über einen längeren Zeitraum beobachtet. Wenn du deinen Hund vom Züchter holst, vermeide Qualzuchten und frage deinen Tierarzt um Rat. Wenn du darauf achtest, steht einer gemeinsamen Zukunft mit deinem Vierbeiner nichts mehr im Wege.

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