Die richtige Pflege der Hundepfoten: Tipps für gesunde Pfotenballen

Die richtige Pflege der Hundepfoten: Tipps für gesunde Pfotenballen

Wenn Du bemerkst, dass sich Dein Hund ständig die Pfoten leckt und sogar an den Krallen knabbert, solltest Du unbedingt an die Pfotenpflege denken.

Wie bei uns Menschen dient die Pflege der Pfoten nicht nur der Kosmetik, sondern auch der Gesundheitsvorsorge.

So können ungepflegte Pfoten zu Fehlstellungen der Gelenke führen und Entzündungen beispielsweise durch Zeckenbisse befördern. Hier erfährst Du, was zur Pfotenpflege gehört und was Du beachten solltest.

Ungepflegte Pfoten schaden der Gesundheit

Zu lange Krallen werden beim Abrollen der Pfotenballen in das Krallebett geschoben, was dazu führt, dass sie beim Gehen einen unangenehmen Druck auf die Balles ausüben, der im weiteren Verlauf schmerzhaft sein kann.

Um Schmerzen zu vermeiden, stellt Dein Hund seine Pfoten seitlich, was Schäden wie Muskelverspannungen und Gelenkschäden zur Folge hat. Zudem können Krallen abbrechen oder abreißen. Sie können einwachsen und äußerst schmerzhafte Entzündungen verursachen.

Befinden sich zu viele Haare an den Pfotenballen, verfilzen sie und bieten Parasiten ein kuschliges Versteck. Schön für Milben und Zecken, schlecht für Deinen Hund. Im Winter lagern sich Streusalz, Split und Schmutz ab und fördern Entzündungen und Infektionen.

Allegemeines zur Pfotenpflege

Pfotenpflege heißt nicht, dass Du die Hundepfoten regelmäßig pediküren musst. Es geht mehr darum, die Pfoten in bestimmten Abständen zu kontrollieren und Deinen Hund aufmerksam zu beobachten, denn er wird Dir schon signalisieren, wenn etwas mit seinen Pfoten nicht stimmt.

Wenn er eine Pfote ausgiebig leckt oder an ihr rumknabbert, ist es Zeit zum Handeln, denn es kann sein, dass ihn ein Fremdkörper oder eine Hautirritation stört. Ist Dein Hund mit mehreren Pfoten beschäftigt, können Allergien oder Parasiten dahinter stecken.

Pflege von Haaren und Ballen

Die Pfotenunterseite besteht vor allem aus Ballen, Haaren und Krallen, die gründliche Pflege benötigen. Säubere die Ballenhaut am besten nach jedem Spaziergang mit warmem Wasser und kontrolliere die Hautoberfläche.

Ist sie glatt und weich, musst Du nichts tun. Weist sie allerdings Risse auf und ist trocken, creme sie mit Melkfett, Vaseline oder einer speziellen Pfotenpflege-Creme ein.

Hunde haben in der Regel an den Pfoten eine kurze Behaarung. Doch es gibt Artgenossen, die über einen ausgeprägten Haarwuchs zwischen den Zehen verfügen.

Hier können sich Fremdkörper absetzen, in die Pfote einwachsen und Entzündungen verursachen. Zudem können durch die Haare Druckstellen entstehen. Stutze deshalb die Pfotenbehaarung regelmäßig mit einer an den Enden abgerundeten Schere.

Fremdkörper entfernen

Es passiert immer wieder, dass sich Hunde Fremdkörper in die Pfote treten. Kleine Scherben, Steinchen oder Splitter kannst Du selbst mit einer Pinzette entfernen. Am besten lässt Du Dich von einer anderen Person assistieren. Während Du den Fremdkörper heraus ziehst, kann Dein Partner den Hund streicheln und beruhigen.

Danach solltest Du die Pfote in lauwarmem Wasser baden und ein Antiseptikum auftragen, das in der Apotheke, dem Zoohandel und im Internet erhältlich ist. Wenn nötig, kannst Du einen dünnen Verband anlegen, den Du beispielsweise mit einer Kindersocke fixieren kannst.

Bei größeren Fremdkörpern ist es ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren, denn je nach Schwere der Verletzung kann eine OP unter Vollnarkose notwendig sein. Zudem besteht die Gefahr einer länger anhaltenden Verletzung.

Krallen regelmäßig kontrollieren und schneiden

Im Gegensatz zu den wilden Verwandten leben unsere Hunde in Wohnungen, wo sie sich hauptsächlich auf Teppichen und Fliesen bewegen. Allenfalls beim Spaziergang oder im Garten haben sie Natur unter ihren Pfoten. Zudem müssen sie keine Beute jagen. Die Krallen werden demnach wenig beansprucht und folglich kaum abgenutzt.

So können sie immer weiter wachsen, was dazu führen kann, dass sie den Boden berühren und sich der Bewegungsablauf deutlich verschiebt, was Verformungen im gesamten Bewegungsapparat zur Folge hat. Zudem können die Krallen einwachsen, was sehr schmerzhaft beim Laufen sein kann.

Du kannst die Krallen mit einer handelsüblichen Nagelfeile stutzen. Sind sie allerdings schon zu lang oder brüchig geworden, solltest Du zu einer Krallenzange greifen. Achte darauf, dass diese eine runde Schneidfläche hat.

Auch beim Krallen schneiden ist es besser, wenn eine zweite Person dabei ist, die Deinen Hund festhält und beruhigt. Schneide die Krallen so, dass sie den Boden nicht mehr berühren.

Achte aber darauf, dass Du die durch die Hornhaut verlaufenden Nerven und Blutgefäße nicht verletzt, denn das würde Deinem Liebling große Schmerzen bereiten. Lass Dich beim ersten Mal von einem Tierarzt beraten.

Pfotenpflege im Winter besonders wichtig

Vor allem im Winter verlangen Straßen und Gehwege den Hundepfoten einiges ab. Nicht nur Schnee- und Eisglätte sind unangenehm für die Pfoten. Durch Streugut kann es schlimmstenfalls zu Verletzungen an den Pfotenballen kommen.

Zudem setzen sich Eis, Schnee und Rollsplit zwischen den Zehen und in verfilzten Haaren fest, was Deinem Hund zusätzlich zu schaffen macht. Deshalb solltest Du die Hundepfoten im Winter öfter überprüfen und gegebenenfalls Haare und Krallen stutzen sowie die Pfotenballen reinigen und eincremen. Dein Hund wird es Dir danken.

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