Parvovirose: Eine tödliche Virusinfektion

Parvovirose: Eine tödliche Virusinfektion

Die Parvovirose beim Hund ist eine gefährliche Virusinfektion, die vor allem Junghunde betrifft. Unbehandelt verläuft die Krankheit meistens tödlich. Impfungen können helfen, deinen Hund vor einer Erkrankung bewahren. 

Wissenswertes und Details zur Parvovirose 

Ausgelöst wird die Krankheit durch das canine Parvovirus (CPV). Parvoviren sind auf der Erde sehr verbreitet.
Das canine Parvovirus lauert praktisch überall in der Natur und schlägt vorzugsweise bei Hunden mit schlechter Immunabwehr zu.

Erste Epidemien gab es in den 1970er Jahren. Kurz darauf wurde zum Glück auch schon ein Impfstoff entwickelt.

Man nennt die Parvovirose auch Hundeseuche oder Panleukopenie (allgemeiner Mangel an Leukozyten). Typisch für die Erkrankung ist das Absinken der weißen Blutkörperchen auf praktisch null. Das bedeutet, dass die Immunabwehr deines Hundes durch das Virus völlig ausgeschaltet wird.

Bei Katzen gibt es eine ganz ähnliche Krankheit, die man als Katzen-Parvovirose, Katzenseuche oder Panleukopenie bezeichnet. Auch hier trifft es vor allem Jungtiere. 

Wie macht sich die Parvovirose beim Hund bemerkbar? 

Von der Ansteckung mit dem Virus bis zu den ersten Symptomen vergehen vier bis sieben Tage.

Dann wird ein betroffener Hund Anzeichen wie diese zeigen:

• Mattigkeit
• Futterverweigerung
• hohes Fieber
• sich ständiges Übergeben
• blutigen Durchfall

Stellst du bei deinem Hund Fieber fest und frisst er nicht mehr, musst du immer zum Tierarzt gehen. Selbst, wenn dein Hund geimpft ist. Es entwickeln sich zeitweise neue Typen des Virus, gegen die herkömmliche Impfungen machtlos sein können. Außerdem kommen als Auslöser ähnliche Virusinfekte infrage, gegen die es keine Impfungen gibt. 

Die Diagnose der Parvovirose 

Fieber, Durchfall und Erbrechen können auch auf andere Krankheiten hinweisen.

An der Reduzierung der Leukozyten wird der Tierarzt auf jeden Fall einen immunrelevanten Infekt feststellen.

Dann kommt es auf den Impfstatus des Hundes und die weitere Symptomatik an. Die meisten Tierärzte haben einen Blick für die Hundeseuche. Das ständige sich Übergeben müssen und die Durchfälle verraten den Virus meistens auch ohne Test.

Das Virus selbst ist leider nicht ganz so einfach festzustellen. Für die weitere Therapie ist es eigentlich auch nicht notwendig. Soll der Befund eindeutig sein können unter Umständen Kot oder Blutuntersuchungen das Parvovirus eindeutig identifizieren. 

Die Behandlung der Parvovirose beim Hund 

Junger Hund beim Tierarzt

Die Überlebenschancen eines betroffenen Hundes steigen enorm, wenn schnell behandelt wird.

Der Tierarzt kann den Virus selbst nicht abtöten. Er wird deinem Hund aber ein Antibiotikum geben, um Folgeinfektionen zu vermeiden. Denke daran, der Virus schaltet die Immunabwehr des Hundes völlig aus. Er wäre also ein gefundenes Fressen für weitere Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger.

Zur Wiederherstellung der Immunabwehr bei Parvovirose gibt es ein Medikament mit dem Namen Interferon. Das sind spezielle Eiweißverbindungen, die die Neubildung der Leukozyten unterstützen.

Weiter sind Infusionen sowie magenberuhigende Mittel notwendig. Entweder musst du deinen Hund in der Praxis lassen oder zu täglichen Verabreichungen von Medikamenten und Infusionen in die Praxis gehen.

Früh und sorgfältig behandelt überleben heutzutage die meisten Hunde.
Ohne Behandlung sterben 9 von 10 Hunden am Parvovirus.

In der Praxis hat sich gezeigt, dass insbesondere die Hunde schnell und gut genesen, denen es nach drei bis fünf Tagen schon wieder etwas besser geht.

In schweren Fällen können durch das Virus verursachte Schädigungen des Herzmuskels zurückbleiben und dem Hund Probleme bereiten. 

Welche Hunde sind besonders gefährdet? 

Welpe

Alle Junghunde, die eine grundsätzlich schlechte Immunabwehr haben. Das können Welpen und Junghunde sein, die ohne Mutter und mit Ersatzmilch aufgezogen wurden, Vorerkrankungen haben oder eben kastriert wurden.
Durch den zeitweisen Einbruch in der hormonellen Entwicklung, kann das Immunsystem heruntergefahren werden und dem Virus einen Eingang liefern.

Dazu scheint es bei Infektionen mit dem Parvovirus auch eine gewisse Neigung innerhalb der Rassen Dobermann, Rottweiler und Deutscher Schäferhund zu geben. Hier erkranken selbst ältere Tiere öfter, als andere Rassen. Warum das so ist, ist unbekannt.

In Süd- und Osteuropa, wo es viele frei lebende Hunde gibt, bricht die Hundeseuche zeitweise großflächig aus. 

Die Ansteckung ist fast überall möglich 

Das Virus wird von infizierten Hunden ausgeschieden und überlebt dann in der Natur bis zu einem halben Jahr, vielleicht auch länger.

Hunde können Parvoviren in sich tragen, aber nicht aktiv erkrankt sein (ältere, resistente Hunde).

Schnuppert ein anderer Hund dann am Kot dieser Überträger oder kommt mit kontaminierter Erde in Kontakt, kann eine Ansteckung stattfinden.

Wenn du einen Hund mit Parvovirose hast, musst du daher den Kot sorgfältig entfernen. Verbrenn ihn am besten, wenn du die Möglichkeit dazu hast. Oder du wickelst ihn sicher in mehrere Tüten verpackt und gibst ihn in die Müllabfuhr. Ansteckend können neben dem Kot auch andere Sekrete wie Speichel, Tränenflüssigkeit und natürlich auch das Blut sein. 

Betroffene Hunde isolieren 

Für die Dauer der Erkrankung und Behandlung solltest du deinen Hund Zuhause lassen und von anderen Hunden im Haushalt trennen.

Hat dein Hund den typischen blutigen Durchfall kann, der sich leicht in winzigen Spuren im ganzen Fell verteilen. Sei deswegen besonders vorsichtig und nutze am besten Einmalhandschuhe zur Pflege deines Patienten. Decken und andere verschmutze Gegenstände entsorgst du nach der Genesung deines Hundes am besten. 

Die Impfung ist die beste Vorbeugung und kann Leben retten 

Junger Hund beim Tierarzt

Dein Hund kann gegen die Hundeseuche geimpft werden und sollte es auch unbedingt sein.

Nur so können Viren wie dieser langfristig eingedämmt und Epidemien vermieden werden.

In den Südländern tauchen gelegentlich mutierte Parvoviren auf. Es kann leider nie völlig ausgeschlossen werden, dass sich ein Hund trotz Impfungen mit einem Virus infiziert. Die Risiken können durch Impfungen aber deutlich reduziert werden.

Hat ein Hund einmal eine Parvovirose lebend überstanden, kann er für den Rest seines Lebens immun sein. Völlig sicher ist aber auch das leider nicht.

Die Impfung kann bei Junghunden ab der vierten Lebenswoche erfolgen. 

Parvovirose beim Hund – das Wichtigste noch einmal in Kürze 

  • Parvovirose nennt man auch Hundeseuche oder Panleukopenie
  • Die Immunabwehr des Hundes wird durch das Virus ausgeschaltet
  • Fieber, Durchfall und Erbrechen sind erste Anzeichen
  • Rechtzeitig behandelt sind die Überlebenschancen der Hunde gut
  • Betroffen sind vor allem Junghunde bis zu einem Alter von 6 Monaten
  • Impfungen (ab der 4. Lebenswoche) können die Ansteckung verhindern

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