Niere gut, alles gut

Niere gut, alles gut

Sind Forschungen und Fortschritte in der Medizin Fluch oder Segen? Jeder Hundebesitzer wird natürlich Segen sagen, denn die moderne Medizin und die Innovationen in der Ernährung bewirken eine höhere Lebenserwartung unserer Vierbeiner.

Leider treten dadurch aber Erkrankungen, hauptsächlich im letzten Lebensdrittel auf, welche der beste Freund des Menschen früher gar nicht erlebt hätte. Abnützungserscheinungen und Funktionsausfälle machen sich bemerkbar. Dazu gehört auch die chronische Nierenerkrankung, kurz CNE genannt. Wir haben uns für Dich informiert und sagen Dir, wie Dein Liebling trotz der unheilbaren Erkrankung gut leben kann und wie die Futterumstellung nach der Diagnose am besten gelingt.

Die häufigste Erkrankung bei Seniorhunden

Bei Hunden über 10 Lebensjahren leidet jeder sechste Vierbeiner an CNE. Tendenz leider steigend. Die erkrankte Niere kann ihren Aufgaben und vor allem der aktiven Absonderung der Mineralstoffe und Stoffwechselprodukte nicht mehr nachkommen.

Die Erkrankung beginnt schleichend, meist schon Jahre vor den äußerlich erkennbaren Zeichen. Die Niere ist aber in der Lage, den Ausfall einzelner funktioneller Einheiten zu kompensieren. Sind im Laborbefund erste Anzeichen der Nierenerkrankung sichtbar, dann sind meist schon zwei Drittel bis drei Viertel der Niere funktionslos geworden.

Der ursprüngliche Auslöser für die chronische Nierenerkrankung lässt sich oft gar nicht mehr feststellen. Gründe für CNE sind zum Beispiel bakterielle Entzündungen der Niere, eine Vergiftung, Dauermedikamentation oder eine Durchblutungsstörung.

CNE – die Anzeichen

Erste Symptome sind die Zunahme des Harnvolumens und ein weniger konzentrierter Harn. Oft merkst Du, dass Dein Vierbeiner an Infektionen leidet. Diese Infektionen verursachen Schmerzen beim Harnabsatz. Gleichzeitig können sie die Bildung von Harnkristallen begünstigen.

Die häufigsten Symptome der CNE sind vermehrtes Trinken, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Maulgeruch. Der Mundgeruch Deines Vierbeiners erinnert Dich an Ammoniak beziehungsweise an den Geruch verschiedener Putzmittel, die ja oft Ammoniak enthalten.

Unklare Symptomatik

Die beschriebenen Symptome treten jedoch auch bei anderen Erkrankungen des Vierbeiners auf und sind fallweise Begleiterscheinungen des Alters. Umso wichtiger ist es, dass Du mit Deinem Hund jährlich zur Vorsorgeuntersuchung gehst. Natürlich ist beim Auftreten der Symptome sofort der Tierarzt aufzusuchen. Viele Tierärzte machen einen speziellen Seniorencheck mit Laborbefund.

Prophylaktische Maßnahmen

Wirklich wirksame vorbeugende Maßnahmen gegen CNE sind in der wissenschaftlichen Literatur nicht beschrieben. Natürlich solltest Du alles, was der Niere die Arbeit erleichtert, tun. Dazu gehört eine qualitativ hochwertige Nahrung und sehr wichtig, Du solltest Deinem Liebling immer frisches Trinkwasser anbieten.

Diagnose und Therapie

Für die Diagnose wichtig sind eine Blut- und Harnanalyse und eine klinische Untersuchung. Eine Ultraschalluntersuchung kann ebenfalls wichtige Hinweise auf die chronische Nierenerkrankung geben.

Wichtig ist auch, dass der Tierarzt bei Deinem Hund regelmäßig den Blutdruck kontrolliert. Die chronische Nierenerkrankung ist die häufigste Ursache für Bluthochdruck, denn die Filterleistungen der Nieren sind an einen gewissen Blutdruck gebunden.

Umstellung der Ernährung

Ist die Krankheit diagnostiziert, musst Du die Ernährung Deines Hundes umstellen. Die Fütterung sollte immer auf die geänderte körperliche Situation, auf das Alter und den Ernährungsbedarf, je nach Aktivitäten des Vierbeiners, abgestimmt werden.

Die Fütterung einer Nierendiät ist zwingend erforderlich, um Deinem Liebling eine gute Lebensqualität zu bieten. Du musst wissen, CNE hat einen chronischen Verlauf, eine Heilung ist momentan noch nicht möglich.

Wodurch zeichnet sich hochwertiges, nierenfreundliches Futter aus?

Gutes Hundefutter enthält wenige Stoffe, die über die Nieren ausgeschieden werden müssen. Gleichzeitig enthält das Futter alle für den Hund wichtigen Mineralstoffe, aber nicht zu viel Phosphor.

Was bringt die Nierendiät?

Die richtige Ernährung hat einen entscheidenden Anteil am Erfolg der Therapie. Die Nierendiät verbessert die klinischen Symptome, optimiert die Lebensqualität und verzögert das Fortschreiten der Krankheit.

Protein und Phosphor

Bei der Ernährung Deines Nierenpatienten musst Du auf das Gleichgewicht zwischen dem Bedarf an Eiweiß beziehungsweise Aminosäuren und der Schonung sowie Entlastung der Niere achten. Um den Phosphorgehalt zu begrenzen, kannst Du auf pflanzliche Eiweißquellen wie Mais oder Reis zurückgreifen. Tierisches Eiweiß, also Fleisch, steuert den größten Teil an Phosphor in der Rezeptur bei.

Der appetitlose Hund

Ein typisches Symptom bei der chronischen Nierenkrankheit ist die Anorexie, die Appetitlosigkeit. Der mangelnde Appetit macht sich schon im frühen Krankheitsabschnitt bemerkbar. Durch Infektionen im Maul- und Magen-Darm-Bereich sowie Brechreiz und Erbrechen stellt der vierbeinige Nierenpatient die freiwillige Nahrungsaufnahme ein. Manchmal verweigert Dein Liebling das Futter aber auch, weil ihm die Diät einfach nicht schmeckt.

Die beste Nierendiät hilft Deinem Hund nichts, wenn er sie nicht frisst. Deshalb biete ihm Vielfalt an. Zum Glück gibt es im Handel vielfältige Nierendiäten mit hoher Akzeptanz.

Fettsäuren bei CNE

Omega-3-Fettsäuren haben einen positiven Einfluss. Dieser beruht auf der entzündungshemmenden Wirkung und außerdem haben Fettsäuren einen günstigen Einfluss auf die Filtrationsleistung der Niere. Eine Studie hat belegt, dass Hunde, die zwei Jahre lang Futter mit einem hohen Anteil an langkettigen Omega-3-Fettsäuren bekamen, geringere Nierenschäden hatten als Hunde, die Distelöl oder Rindertalg bekamen.

Infusionstherapie

Häufig muss der Vierbeiner infundiert werden. Durch die Infusionen wird die Ausscheidung von Schadstoffen ermöglicht. Wichtig ist eine exakte Überwachung und Dokumentation der Flüssigkeitszufuhr. Mit den Infusionen wird eine Austrocknung des Hundes verhindert und die Filtrationsleistung der Nieren verbessert.

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