Es gibt verschiedene Formen alternativer Therapien und natürlicher Medikamente, die nicht nur bei uns Menschen, sondern auch bei unseren Vierbeinern nachweislich eine heilende Wirkung erzielen.
Diese alternativen Therapiemethoden lindern außerdem nicht nur körperliche Leiden, sondern tragen auch zur Verbesserung der psychischen Gesundheit bei. Die Naturheilkunde wird nicht nur in der Humanmedizin sondern auch in der Tiermedizin immer beliebter, vor allem, da die angewandten Methoden meist kaum oder gar keine lästigen Nebenwirkungen hervorrufen.
Therapie mit Blutegeln
Den meisten von uns ist die Blutegeltherapie eher aus Geschichten unserer Großeltern bekannt. Die Wirksamkeit dieser Therapie wurde jedoch in den letzten Jahren neu erforscht und Experten aus dem Bereich der Medizin kamen zu erstaunlich positiven Ergebnissen. Aus diesem Grund wurden Blutegel sogar als Arzneimittel deklariert und sind rezeptpflichtig.
Der Biss beim Ansetzen des Blutegels fördert eine stärkere Durchblutung und die Bildung neuer Blutgefäße. Die hohe Wärmebildung im Bereich der Bissstelle wirkt sich ebenfalls positiv auf den Hundekörper vor allem bei Gelenkbeschwerden aus. Der Speichel der Egel hat außerdem eine Menge gesundheitsfördernder Eigenschaften: Sie wirken antibakteriell, antientzündlich, schmerzlindernd, abschwellend und durchblutungsfördernd.
Aus diesem Grund werden Egel gerne genutzt, um Hunde mit Arthrosen, Erkrankungen der Wirbelsäule, Knochenhautentzündungen oder Sehnenleiden zu behandeln. Bei Tieren mit Arthrose behebt die Blutegeltherapie zwar nicht die Arthrose an sich, trägt aber dazu bei, die schmerzende Entzündung zeitweise zu stoppen. Dieser Effekt kann bestenfalls Jahre anhalten, was die Lebensqualität des Hundes maßgeblich verbessert. Sobald die Schmerzen zurückkehren, kann die Therapie wiederholt werden.
Homöopathischer Therapieansatz
Die Wirkung homöopathischen Mittel ist bisher nicht wissenschaftlich bewiesen worden!
Einige Hundehalter greifen bei der Behandlung von Arthrose dennoch zur durchaus umstrittenen Homöopathie. Da es sich um eine angeblich natürliche und individuell auf den Hund abgestimmte Therapieform handelt, wird auf klassische Medikamente verzichtet. Es wird sich Linderung der Symptome durch die Behandlung des Patienten anstatt der Krankheit selbst erhofft. Bei uns Menschen kann dies aufgrund des Placebo-Effekts bedingt funktionieren. Da Tiere diese kognitive Fähigkeit nicht besitzen, sind bei Hunden keine echten Erfolge nachweisbar.
Kräuterheilkunde
Um das Leiden deines Hundes mithilfe der Phytotherapie Abhilfe verschaffen zu können, brauchst du keine Kräuterhexe sein und die geeigneten Wurzeln, Kräuter und Blüten selbst im Wald suchen. Dies kann gegebenenfalls sogar gefährlich werden und in der Tierklinik enden.
Die Natur ist der weiseste Lehrer des Menschen und versorgt uns mit wirksamen Heilmitteln bei diversen Erkrankungen und Leiden: von Atemwegserkrankungen über Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu Problemen des Bewegungsapparats. Ein Tierheilpraktiker hat die entsprechende medizinische Ausbildung und Erfahrung, um die geeigneten Pflanzenheilmittel für deinen geliebten Vierbeiner auszuwählen und zu verschreiben. Diese sind in jeder gut sortierten Apotheke oder im Kräuterfachhandel erhältlich.
Akupunktur
Bei der Akupunktur handelt es sich um eine sehr alte chinesische Technik, die darin besteht, kleine Nadeln in bestimmte Punkte des Körpers zu stechen, um eine heilende oder lindernde Wirkung zu erzielen. Mittlerweile ist sie auch bei uns in Deutschland zu einer der beliebtesten alternativen Heilmethoden geworden.
Der Körper besteht bekanntlich aus Energien, welche in den Meridianen durch den Körper fließen. Das Wort „Meridian“ ist ebenfalls aus der Geografie bekannt, wo es sich um Linien handeln, die sich von Norden nach Süden über die Erde ziehen. Ähnlich kann man sich die Meridiane des Körpers vorstellen. Es sind gedachte Linien, auf unserem Körper oder dem unseres Hundes, die wie Straßen für die Energien des Körpers funktionieren. Aus diesem Grund befindet sich der Großteil der Akupunkturpunkte auf diesen Linien.
Bei einer Erkrankung oder einem gesundheitlichen Leiden, wird zuerst diagnostiziert, welche Meridiane betroffen sind. Bei Hunden geschieht dies hauptsächlich durch Beobachtung und Abtasten durch den Therapeuten. Durch den Stich der Nadel wird die Haut der auffälligen Stelle gereizt und der Energiefluss wieder ins Gleichgewicht gebracht, um das Ungleichgewicht und die Störung zu beseitigen, was dazu beiträgt, die Krankheit zu lindern. Energien können durch die Nutzung der Nadeln ebenfalls umgeleitet werden, um geschwächte Meridiane mit überschüssigen Energien anderer Meridiane zu stärken, um so ein Gesamtgleichgewicht zu erzielen.
Diese Heilmethode ist mit vielen anderen Therapieformen kombinierbar und bietet sich bei einer Vielzahl organischer Krankheiten oder auch Erkrankungen des Bewegungsapparates an. Auch bei chronischen Erkrankungen ist es möglich, Erfolge zu spüren. Diese Vorgehensweise wird von den Tieren meist sogar als derart angenehm befunden, sodass sich die Vierbeiner während der Behandlung in einen Entspannungszustand begeben, welcher es möglich macht, dass die Tiere kaum spüren, dass die Nadeln überhaupt gesetzt werden. Da auf jegliche Medikamente verzichtet wird, ist diese Therapieart auch für ältere Hunde oder Hunde mit Allergien bestens geeignet.
Die Goldakupunktur für Hunde ist dabei eine weitere spezifische Untergruppe der allgemeinen Akupunktur. Dabei ist das Ziel ein dauerhafter Effekt der Linderung von Schmerzen, welcher durch die Implantierung von kleinen Goldstückchen in die Akupunkturpunkte des Hundes erreicht werden soll.
Therapie mithilfe von Bachblüten
Viele von uns haben selbst schon die Vorteile der vom englischen Arzt Dr. Edward Bach entwickelten Bachblüten am eigenen Leib erlebt, vor allem wenn es sich um die Behandlung von Stress oder Ängsten handelt. Auch für unsere tierischen Familienmitglieder haben sie zahlreiche positive Auswirkungen auf Leib und Seele. Sie eignen sich besonders bei der Behandlung von Reiseübelkeit, Angst vor lauten Geräuschen (zum Beispiel bei Gewitter oder Feuerwerk), schlechten sozialen Interaktionen mit anderen Haustieren, Aggressivität, Augenproblemen oder Harnproblemen.
Bachblüten sind besonders als Ergänzungstherapie beliebt. Dabei werden sie zum Beispiel mit Akupunktur oder Physiotherapie kombiniert, um Körper und Geist ins Gleichgewicht zu bringen. Dadurch wird der Fluss positiver Energien gefördert und das Immunsystem wieder gefestigt.
Wie bei allen Heilmitteln – egal wie natürlich sie sein mögen – ist es wichtig, sich an einen Fachmann zu wenden, um die ideale Kombination für deinen Hund zu finden.
Physiotherapie
Die Behandlung des Hundes mithilfe der Physiotherapie kann maßgeblich zur Erhaltung und Wiedererlangung der Mobilität und Funktionsfähigkeit des Bewegungsapparates beitragen. Dadurch können Schmerzen erheblich gelindert und gegebenenfalls sogar komplett beseitigt werden. Bei der Physiotherapie wird hauptsächlich auf manuelle Techniken zur Verbesserung der Flexibilität und Beweglichkeit gesetzt: gezielte Dehnungen oder auch osteopathische Behandlungen um vorhandene Blockaden zu lösen. Durch gezielte Übungen, welche langsam und bewusst ausgeführt werden müssen, werden schwache Muskeln gestärkt und verspannte Muskeln gelockert, um die Muskelstärke wieder gleichmäßig zu verteilen. Diese Therapieform wird meist vom Tierarzt als Ergänzung zu seinem regulären Behandlungsplan vorgeschlagen, um eine raschere Genesung zu fördern.
Wann ist der ideale Zeitpunkt, um mit Therapie zu beginnen?
„Vorbeugen ist besser als Heilen.“ und damit war sie natürlich im Recht. Leider kann man nicht alle Krankheiten oder Unfälle vermeiden, egal wie verantwortlich man ist.
Wenn man die Bedeutung dieses Sprichwortes jedoch noch weiter fasst, macht es großen Sinn, den Ursachen der Leiden unserer Vierbeiner auf den Grund zu gehen anstatt lediglich die Symptome zu behandeln. Die Naturheilkunde beruft sich auf genau dasselbe Prinzip. Experten sind der Meinung, dass sich eine Krankheit bei der lediglich die Symptome gelindert werden, noch weiter in den Körper vertieft und dementsprechend verschlimmert. Die Symptome sind zwar zeitweise unterdrückt, die Krankheit brodelt jedoch mitsamt ihren Ursachen im Körper weiter und kann zu schwerwiegenderen Folgeerkrankungen führen.
Ein einfaches Beispiel dafür kann ein scheinbar harmloser Juckreiz oder Ausschlag sein, welcher womöglich durch eine Allergie ausgelöst wird. Wird dieses Symptom jedoch mit Kortison behandelt, verschwindet es und die Erkrankung gilt als behandelt. Dabei kann die Erkrankung schrittweise in immer tiefere Strukturen des Hundekörpers eindringen und dort zum Beispiel zu Asthma oder dauerhaften Entzündungen des Darmtraktes führen. In diesem Fall wäre die Behandlung der Ursache – der Allergie – für alle Beteiligten die beste Lösung gewesen.
Egal ob es sich bei deinem Hund um eine allergische Reaktion oder ein nicht-allergisches Leiden handelt, der Besuch bei einem geeigneten Spezialisten sollte schnellstmöglich erfolgen, da dies die naturheilkundliche Genesung begünstigt.