Hilfe! Mein Hund hat einen Giftköder gefressen – Was tun?

Hilfe! Mein Hund hat einen Giftköder gefressen – Was tun?

Was tun, wenn mein Hund einen Giftköder gefressen hat?

Giftköder, die ausgelegt werden, um Hunden zu schaden, sind eine fiese Sache. Leider kommt diese Untat vor allem in städtischen Regionen häufiger vor. Wir sagen dir, wie du dich schützen kannst und im Notfall handelst.

Giftköder gegen Hund: Arten und Fakten

Leider gibt es auf dieser Welt etliche Menschen, die Tiere so sehr hassen, dass sie sogar dazu bereit sind, giftige oder verletzende Köder auszulegen, nur um den Hunden Schmerzen zu bereiten oder sie zu töten.

Um es gleich vorwegzunehmen: Wir raten dir, nicht viel über die Beweggründe solcher Menschen nachzudenken, damit gibst du nur Aufmerksamkeit, die Tierhasser nicht verdient haben.

Als Hundefreund musst du dich auf den Schutz deines Vierbeiners fokussieren.

Hundeköder kommen in drei Varianten vor:

Giftkügelchen, die in Hackbällchen, Mett oder Wurst versteckt sind.
Scharfe Gegenstände wie Glassplitter, Rasierklingen oder Nägel, die in ebensolche Fleisch- oder Wurstköder eingebracht sind.
Flüssige Gifte, die in Fleisch oder Eier gespritzt werden.

Die verwendeten Gifte sind ganz unterschiedlich. Laien auf dem Gebiet besorgen sich Rattengift oder Pestizide im Baumarkt und nutzen diese.
Es gibt aber auch Menschen, die um die Vergiftungsgefahr von Hunden durch Zartbitterschokolade oder bestimmte Pflanzen wissen und diese gezielt in Fleischköder einbringen.
In vielen Gärten wachsen Pflanzen, die Hunde leicht vergiften oder töten können.

Es gibt auch Hundehasser, die über Fachwissen und den Zugang zu perfiden, hochwirksamen Giften verfügen. Es sind auch schon Überdosen bestimmter Medikamente in Giftködern gefunden worden.

Hier noch einmal eine Übersicht über gängige Gifte in Ködern gegen Hunde:

• Rattengift, Strychnin
• Pestizide
• Frostschutzmittel
• Medikamente
• Drogen
• Schnaps
• Tabak
• Zartbitterschokolade
• ätzende Reinigungsmittel
• giftige Pflanzen
• Düngemittel.

Wo werden Hundeköder ausgelegt?

Grundsätzlich passieren solche Übergriffe gegen Tiere inzwischen im ganzen Land. Betroffen sind Regionen in den Städten, aber auch ländliche Gebieten.

Gerade auf dem Land herrscht mancherorts noch die Unsitte, vergiftete Eier gegen Füchse und Marder auszulegen. Die kann sich natürlich auch dein Hund schnappen.

Ansonsten legen von Hunden genervte Anwohner gerne am Rande gut frequentierter Gassi-Strecken Köder aus.
Betroffen sind auch Parks, Grünflächen am Rande von Flüssen und Bächen, gut besuchte Waldstücke und Grünflächen in der Nähe von Spielplätzen.

Leider kannst du es fast nirgends völlig ausschließen, dass ein verrückter Mensch solche Dinge tut.

Die Köder werden oft ins Gebüsch gelegt, stecken in kleinen Pappschachteln oder sind auf ein Papier gelegt irgendwo platziert, wo der Hund sie riecht, Menschen sie aber nicht unbedingt sofort sehen.

Was tun, wenn der Hund einen Giftköder erwischt hat?

Krankker Hund mit Thermometer im Maul

Vielleicht siehst du es direkt und kannst die Köder sogar noch zu fassen bekommen oder aber, dein Hund frisst etwas und zeigt dann Symptome.

Im Falle von schweren Symptomen musst du sofort zum Tierarzt. Verliere keine Zeit!

• starkes Hecheln
• Apathie
• weiße Schleimhäute
• neuronale Ausfälle
• Blut aus dem Maul
• blutenden Verletzungen.

Entsorge noch vorhandene Köder unbedingt und nimm mindestens einen mit zum Tierarzt. Herauszufinden, um welches Gift es sich handelt, kann Leben retten. Tierärzte erkennen manche Gifte sofort am Aussehen und am Geruch.

Zeigt dein Hund vor Ort schwere Symptome und du hast kein Auto in der Nähe, bittest du andere Passanten um Hilfe oder du rufst den Tiernotruf. In allen größeren Städten kommen die Tierretter auch zu dir vor Ort.

Wenn du weißt, wie man das tut, kannst du den Hund zum Erbrechen bringen. Grundsätzlich gilt eine Frist von etwa einer Stunde, um Gift über das Auskotzen wieder aus dem Hund herauszubefördern. Du kannst das also gegebenenfalls auch den Fachmann oder die Fachfrau machen lassen.

Giftköder: Hunde optimal schützen

Hund mit Besitzerin im wald

Am besten ist es natürlich, dein Hund frisst erst gar keinen Giftköder. Dass du deinen Vierbeiner nicht immer an der Leine halten möchtest, ist auch verständlich. Du solltest eure Freiheiten auch aus Angst vor Giften nicht unbedingt einschränken.

Gut ist, wenn dein Hund, erst gar keinen Unrat oder Esssachen aufliest. Das kann man trainieren.
Dazu lockst du deinen Hund mit solchen Dingen (die „Köder“ musst du eben selbst ausbringen) und bringst ihm dann bei, solche Dinge nicht zu fressen, sondern dich zu fragen.
Der Hund darf den Leckerbissen nicht nehmen. Du gibst ihm dafür im Austausch ein ebenso gutes Leckerchen aus deiner Hand und als lobende Dreingabe viel Jubel und Freude.

Optimalerweise wird der Hund beim Auffinden von Fleisch und Wurstwaren in der Natur auch zuerst bei dir nachfragen beziehungsweise den anderen Leckerbissen plus Lob einholen wollen.

Das Mindeste, was dein Hund in der Erziehung im Zusammenhang mit Ködern gelernt haben sollte, sind Kommandos wie „nein“ und „aus“ oder „gib her“.

Apps, Warnungen und Austausch unter Hundehaltern

Es gibt inzwischen viele Apps für Hundefreunde, die entweder eine Rubrik mit Giftköderwarnungen haben oder nur zu diesem Zweck dienen:

Giftköder App von Dogorama
Giftköder-Radar

Hundefreunde, die die App haben, melden Funde und Vorfälle sofort. Auch Tierärzte fördern die App und pflegen Daten ein oder bitten betroffene Hundehalter, sich an der App zu beteiligen.

Da die Angst vor den Anschlägen viele Halter betrifft, haben die Apps regen Zuspruch und werden in Zukunft hoffentlich viele Hundeleben retten.
Warnzettel und Zeitungsberichte melden Giftköderattacken ebenfalls und nicht zuletzt tauschen sich Hundefreunde auch untereinander ständig aus.

Trotzdem darfst du nie die Vorgehensweise der anderen Seiten verharmlosen. Manche Köder-Ausbringer wollen nur den eigenen Stadtteil von Hunden „säubern“, anderen geht es nicht um eine lokale Sache, sondern darum, die Hunde aus Prinzip zu attackieren.

Sei also trotz App und Meidung bestimmter Gassi-Strecken immer wachsam!

Was tun, wenn mein Hund einen Giftköder gefressen hat? – das Fazit

Hat dein Hund einen Giftköder erwischt, gibt es nur einen Weg: den zum Tierarzt, und zwar so schnell wie möglich!
Bekommst du das Stück noch zu fassen, ist es gut. Räume Giftköder nach Möglichkeit weg, um andere Hunde zu schützen. Bitte um Hilfe, wenn du in der Natur unterwegs oder ohne Auto bist.
Schütze dich beim Anfassen von Giftködern und Ködern mit scharfen Gegenständen immer auch selbst (Handschuhe, nicht direkt anfassen).

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