Die Bedeutung von Spielen und Aktivitäten für die mentale Gesundheit von Hunden

Die Bedeutung von Spielen und Aktivitäten für die mentale Gesundheit von Hunden

Das Spielen mit dem Hund ist eine Tätigkeit, die Hundehalter durchaus ernst nehmen sollten. Denn spielen, fangen, suchen, schnüffeln und austoben fördern die mentale Gesundheit des Hundes, lasten ihn aus und stärken darüber hinaus die Bindung zum Halter.

Allgemein fördert das Spielen:

  • das Sozialverhalten und die emotionalen Bindungen des Hundes
  • seine kognitiven Fähigkeiten
  • Gesundheit, Kreislauf, Gelenke und Knochen
  • Abbau von Stress und überschüssiger Energie

Warum das Spielen so wichtig für den Hund ist

Beim Spielen geht es nicht nur um Unterhaltung und darum, ihn körperlich zu verausgaben. Es dient weiterhin als Mittel zur Verbesserung motorischer und sozialer Fähigkeiten, baut Stress ab und fördert die mentale Entwicklung sowie Gesundheit des Hundes. Menschen und Hunde unterscheiden sich in dieser Hinsicht kaum.

Durch das Spielen trainiert der Hund seinen Körper, sein Koordinationsvermögen und er lernt neue Fähigkeiten. Zudem hilft es ihm, Stress und Aggressionen abzubauen und er pflegt damit soziale Bindungen.

Daher ist es wichtig, dass du dir immer wieder Zeit zum Spielen mit dem Hund nimmst. Die Möglichkeiten dazu reichen vom einfachen Herumtollen zwischendurch bis hin zu ausgeklügelten Such- und Schnüffelspielen.

Spiele für die Förderung der Intelligenz

Unterschiedliche Hunderassen spielen anders, haben andere Interessen und sind in unterschiedlichen Dingen gut. Im Grunde sind sie aber alle neugierig und reagieren positiv auf geistige Anregung. Das Spielen ist ein ideales Mittel, um die geistige Beweglichkeit des Hundes zu fördern.

Spielzeug kann dabei als eine Art Puzzle oder Rätsel dienen. Das neue Objekt muss ausgetestet werden und häufig geht darum, wie er es zerstören kann. Zum Beispiel, um an das darin enthaltene Futter heranzukommen.

Spielzeug, das gelöst werden will, fördert die kognitiven Fähigkeiten des Hundes, sein Gedächtnis und sein Denkvermögen. Das hilft ebenfalls gegen Altersdemenz und erhöht seine Konzentration.

Spielen als körperliches Training

Jeder Hund braucht, abhängig von seiner Rasse und seinem Alter, ein gewisses Maß an körperlicher Betätigung pro Tag. Das Spielen regt seinen Kreislauf und sein Herz an und stärkt Gelenke, Sehnen und Muskeln. Allerdings solltest du es bei jungen Welpen und älteren Hunden nicht übertreiben.

Zudem verbraucht es überschüssige Energie, für die sich der Vierbeiner sonst ein anderes Ventil sucht. Das Spielen leitet seine Energie in geordnete Bahnen. Andernfalls könnte er jagen gehen oder sich zerstörungswütig an Gegenständigen und Mobiliar abreagieren.

Was, wenn ein Hund nicht spielen will?

Für Hunde ist das Spielen ein Teil ihres Wesens. Hunde, die nicht spielen, leiden entweder unter Schmerzen oder sind psychisch belastet. Nicht spielende Hunde hemmen ihre Emotionen, die früher oder später explodieren müssen.

Beim Spielen lässt der Hund seinen Gefühlen freien Lauf und baut Stress ab. Tut er das nicht, dann ist er emotional gehemmt und traut sich nicht, seine Gefühle auszudrücken.

Die Folgen könnten emotionale Probleme und übermäßiger Stress sein. Er frisst den Ärger sozusagen in sich hinein. Bis er ihn schließlich nicht mehr in sich halten kann und er im schlimmsten Fall aggressiv wird, um sich beißt und Menschen attackiert.

Wie wichtig ist das Spielen mit anderen Hunden?

Der Hund muss nicht zwingend mit anderen Hunden herumtollen. Jeder ist nun mal anders, manche sind sozialer veranlagt als andere. Du solltest deinen Vierbeiner niemals zwingen, mit den Artgenossen seine Zeit verbringen zu müssen, wenn er das nicht will.

Kontakt zu anderen Hunden ist dennoch wichtig und dem Sozialverhalten förderlich. Das Spielen mit anderen Hunden sollte aber immer auf sein eigenes Wohlbefinden und seine Erfahrungen mit den Artgenossen abgestimmt sein. Es wirkt sich nur dann positiv auf seine mentale Gesundheit aus, wenn es dabei nicht aggressiv zugeht und er seinen Spielgefährten vertrauen kann.

Nicht immer fällt es den Haltern leicht, Spaß von Ernst zu unterscheiden. Knurrt der Hund, dann nutzt er sein Gegenüber für den Stressabbau. Eine aggressive Stimmung erkennst du am ehesten anhand der Körpersprache.

Beim Spielen wirkt der Hund entspannt, die Rute hängt herab, er bewegt sich flexibel und dem Beißen fehlt es an „Biss“. Sobald er das Beißen jedoch zielgerichtet ausführt, das Fell sich aufstellt und er Zähne zeigt, deutet sich eine aggressive Haltung an. Spätestens hier musst du dazwischengehen – und überdenken, worauf das zurückzuführen ist.

Welche Spiele sind der mentalen Gesundheit förderlich?

Welche Spiele du mit deinem Hund spielen solltest, hängt sehr von der Hunderasse und dem Alter ab. Jedoch spricht nichts gegen das gelegentliche Herumtollen mit viel Körperkontakt, solange der Hund es nicht übertreibt und du jederzeit eine Grenze ziehst.

Das Apportieren gehört zu den häufigsten Beschäftigungen für den Hund. Dabei springt und rennt er mit ganzer Energie und kann sich richtig verausgaben. Das trainiert auch Muskeln und Gelenke.

Allerdings führt das Apportieren zu einem Adrenalin-Kick, wodurch er geradezu süchtig danach wird. Und die mentalen Fähigkeiten werden dabei nicht so sehr gefördert. Es sei denn, er muss gezielt nach etwas schnüffeln.

Das Aufspüren mit der Nase gehört zu den ureigensten Fähigkeiten des Hundes. Im Grunde sind sie alle darin geschult und beschäftigen sich alle Hunderassen damit gerne, manche jedoch mehr als andere. Beim ausgiebigen Aufspüren von Duftfährten bewegt sich der Hund nicht nur, er muss sich auch konzentrieren und gezielt vorgehen.

Intelligenzspiele eignen sich vor allem für ruhige und aufmerksame Hunde. So etwa muss der Hund Schubladen öffnen oder Hebel betätigen, um an sein Leckerli zu kommen. Das fördert die Kombinationsgabe, seine Konzentration und das Gedächtnis des Hundes.

Allerdings kann nicht jeder Hund damit umgehen. Manche muss ihr Hundehalter erst langsam und bedächtig zur Lösung führen. Der Hund muss mit solchen Spielen eine positive Erfahrung verbinden.

Das richtige Spielen mit dem Hund ist eine Kunst an sich, allerdings darfst du es dir auch nicht zu schwer machen. Wichtig ist, dass du und dein Vierbeiner sich dabei wohlfühlen und Spaß haben. Und nicht immer muss das Spielen einen erzieherischen oder gesundheitlich und mental förderlichen Effekt haben.

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