Unter Tumoren der Milchdrüsen (Mammatumore) leiden vor allem ältere Hündinnen. Entdeckst du bei deiner Hündin ein Knötchen, muss das allerdings nicht gleich eine lebensbedrohliche Krebserkrankung bedeuten. In rund der Hälfte der Fälle sind Tumoren an den Zitzen harmlos.
Ups, was ist denn das?
Ein Gesäugetumor fällt dir wahrscheinlich auf, wenn du deine Hündin streichelst, kraulst oder bürstest. Hat sie wenig Haare am Bauch, kann das Knötchen auch sichtbar werden, sobald sich deine Hündin genüsslich auf dem Rücken räkelt.
Um es gleich vorweg zu nehmen – nicht alle Knötchen sind bösartig. Um die Art und Weise der Verdickung eindeutig feststellen zu lassen, musst du eine Biopsie beim Tierarzt machen lassen.
Wissenswertes zu Gesäugetumoren
Gesäugetumore gehören zu den häufigsten Tumorerkrankungen beim Hund. In 99 % der Fälle sind Hündinnen betroffen, sehr selten entstehen die Knötchen auch an den Nippelchen der Rüden.
Es gibt sehr viele unterschiedliche Typen von Gesäugetumoren und Tumor bedeutet nicht sofort „bösartig“.
Zunächst wird jede untypische Wucherung von Körpergewebe als Tumor bezeichnet.
Man unterscheidet gutartige „benigne“ oder bösartig „maligne“ Tumoren. Umgangssprachlich bezeichnen wir die bösartige Form als Krebs.
Der Knoten kann ein Einzelfall sein oder du findest vielleicht sogar mehrere davon. Bösartige Tumoren können streuen, wenn sie über längere Zeit unentdeckt bleiben. Findest du so ein Knötchen, heißt es also nichts wie ab zum Tierarzt!
Was führt zur Bildung von Gesäugetumoren?
Bei dieser Erscheinung gibt es eine gewisse genetische Veranlagung bei den Rassen Spaniel, Pudel und Dackel. Vorkommen können die Tumoren trotzdem bei allen Rassen.
Grundsätzlich begünstigt Übergewicht die Bildung von Gesäugetumoren.
Gelegentlich liest man, dass auch die Kastration einen Einfluss auf die Entstehung von Gesäugetumoren habe, doch das konnte statistisch bis heute nicht eindeutig belegt werden.
Grundsätzlich steigt die Anzahl der Fälle mit dem Lebensalter der Hündinnen.
Die Diagnose beim Tierarzt
Zunächst tastet dein Tierarzt den Patienten ab und verschafft sich ein Bild über die Lage, Härte und Anzahl der Tumoren.
Dann wird er eine Gewebeprobe entnehmen und untersuchen lassen. Haben sich schon sehr große oder eine Kette von Tumoren gebildet wird der Tierarzt auch eine Ultraschalluntersuchung oder Röntgenaufnahmen vorschlagen. So kann er sehen, ob Tumoren bereits in andere Organe gestreut haben.
Wie werden die Tumoren behandelt?
Gutartige Wucherungen müssen nur dann behandelt werden, wenn sie deine Hündin stören. Das kann der Fall sein, wenn sie sehr groß geworden sind oder unter der Achsel stören.
Der Tierarzt wird den Tumor dann operativ entfernen.
Bösartige Knoten werden sehr wahrscheinlich auch durch einen Eingriff entfernt. In diesem Fall finden meistens kombinierte Therapien statt, um das Krebswachstum (auch an anderen Körperstellen) und die Neubildung von Tumoren einzudämmen.
Es gibt inzwischen auch biologische Tumor-Therapien. Darüber informiert dich dein Tierarzt. Bei schwierigen Tumoren empfehlen wir dir, einen Spezialisten zu suchen. Deutschlandweit gibt es einige sehr gute Tierärzte und Kliniken, die du im Netz findest.
Tipp: Hat sich der Knoten als harmlos entpuppt solltest du ihn trotzdem im Auge behalten. Auch zunächst als gutartig identifizierte Tumoren können plötzlich maßlos wuchern oder eben doch noch bösartig werden.
Wie verläuft die Krankheit schlimmstenfalls?
Handelt es sich um schwer therapierbaren Krebs oder eine fortgeschrittene Erkrankung wird der Tumor immer größer und streut Metastasen in den Körper.
Typisch Symptome einer bösartigen Krebserkrankung können diese sein:
• Mattigkeit
• Appetitverlust
• Gewichtsverlust
• Atemprobleme (bösartige Gesäugetumoren streuen oft in die Lunge)
• Schmerzen.
Dennoch leben selbst viele Hunde mit Krebs bis zur finalen Phase fast beschwerdefrei. Im Falle einer nicht mehr therapierbaren Erkrankung kannst du deiner Hündin mit Homöopathie oder anderen alternativen Heilweisen dabei helfen, die Lebensfreude zu bewahren. Manchmal schaffen es diese alternativen Ansätze sogar, das Wachstum von Tumoren extrem zu verlangsamen oder zum Stillstand zu bringen.
Die Prognose bei Gesäugetumoren
Je früher der Tumor entdeckt wird und je kleiner er ist, desto besser sind die Heilungsaussichten für deinen Hund. Wichtig ist deshalb eine regelmäßige Kontrolle des Gesäuges.
Für Tiere ab 7 Jahren gibt es spezielle „Senioren-Check-ups“, die einmal jährlich durchgeführt werden. Ist dein Hund schon sehr alt, kannst du ihn auch zweimal jährlich untersuchen lassen.
Kann man Gesäugetumoren beim Hund vorbeugen?
Neben regelmäßigen Routineuntersuchungen helfen diese Punkte, das Risiko einer bösartigen Krebserkrankung zu reduzieren:
• möglichst natürliches und ausgewogenes Futter
• gesundes Gewicht
• rasse- und altersgerechte Bewegung und Beschäftigung
• Lebensfreude
• Reduzierung der Belastung mit Umweltgiften
• balancierte Psyche
Sicher hat es auch einen wohltuenden Effekt, wenn du deine Hündin regelmäßig streichelst oder massierst. Die Durchblutung des Gewebes ist dann gleich viel besser. Der Stoffwechsel wird angeregt und Schadstoffe reichern sich nicht an.
Gesäugetumoren beim Hund – das Wichtigste noch einmal in Kürze
• Betroffen sind meistens Hündinnen (99 %).
• Ab 7 Jahren Lebensalter nimmt das Risiko zu.
• Nur die Hälfte der Gesäugetumore ist bösartig.
• Eindeutig feststellen kann das nur der Tierart.
• Rechtzeitig entdeckt, ist die Prognose selbst bei bösartigen Tumoren gut.
• Hunde ab 7 Jahren sollten einmal jährlich zum „Senioren-Check-up“ dem Tierarzt vorgestellt werden.