In den meisten Fällen beginnen die Impfungen bei den Tieren schon im frühen Alter, um sie bestmöglich von den unterschiedlichsten Krankheiten zu schützen. Dieser Artikel soll Dir Aufschluss darüber geben, was Du beachten musst, mit welchen Kosten Du rechnen solltest und welche Dinge Du zu der Impfung überhaupt mitbringen solltest.
Warum sollte dein Tier geimpft werden?
Die Impfstoffe sind heutzutage sehr wichtig. Sie können den Verlauf von einer Krankheit mildern oder sogar die komplette Infektionskrankheit vorbeugen.
Die Impfung bewirkt, dass der Körper Antikörper bildet. Sollte das Tier im weiteren Leben mit dem Virus in Kontakt kommen, werden die Antikörper dabei helfen, dass keine Krankheit ausgelöst wird. Sie helfen dabei, dass der Erreger bekämpft wird und das Tier nicht krank wird.
Jeder, der sein Tier impfen lässt, handelt vorausschauend.
Wogegen sollte das eigene Tier geimpft werden?
Grundsätzlich gilt, für jedes Tier werden andere Impfungen empfohlen. Die Entwicklung schreitet stets voran. Aufgrund dessen ist es besonders wichtig, dass mit dem Tierarzt darüber gesprochen wird. Du hast großes Interesse an den Impfstoffen? Dann kannst Du dich auch selbst auf der Seite des Friedrich-Löffler-Instituts umsehen. Dort findest Du die aktuellen Impfleitlinien, an die sich jeder Tierarzt halten muss.
Bei den Impfstoffen wird grundsätzlich zwischen Non-Core- und Core-Komponenten unterschieden. Bei den Core-Komponenten handelt es sich um Impfstoffe gegen Krankheitserreger, gegen die jedes Tier geimpft sein sollte. Dies resultiert daraus, da die Erkrankung sehr gefährlich oder sogar tödlich ausgehen könnte. Die Non-Core-Komponenten sind gegen Krankheitserreger, gegen die unter bestimmten Umständen geimpft werden sollte. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn Du in einer bestimmten Region wohnst, in der bestimmte Erkrankungen öfters auftreten oder in ein Urlaubsgebiet reist, in dem bestimmte Erkrankungen vermehrt auftreten.
Core-Impfungen beim Hund
Jeder Hund sollte gegen Tollwut, Leptospirose, Parvovirose, Staupe und Hepatitis contagiosa canis geimpft sein.
Non-Core-Impfungen beim Hund
Als Non-Core-Impfungen zählen Lyme-Borreliose, Leishmaniose, Dermatophytose, Canines Herpesvirus und Bordetella bronciseptica sowie Canines Parainfluenzavirus.
Die Impfung gegen Lyme-Borreliose ist für jeden Hund aus einem Risikogebiet sehr wichtig. Es gibt einige Gebiete auf der Welt, in der Leishmaniose vorkommt. Die bekanntesten Länder dafür sind Portugal, Frankreich und Spanien. Jeder Hund, der in diesen Regionen reist oder sogar lebt, sollte unbedingt gegen diese Krankheit geimpft werden.
Die Impfung gegen Dermatophytose stellt sicher, dass ein Pilzbefall der Haut vermieden wird. Diese Impfung kann entweder als vorbeugende Maßnahme getroffen werden, kann aber auch als Therapie benutzt werden. Wenn Du Hunde züchtest, solltest Du Deine Hunde auch gegen das Canines Herpesvirus impfen lassen. Dieses Virus verursacht das Welpensterben.
Die Impfung gegen Canines Parainfluenzavirus und Bordetella bronchiseptica ist vor allem dann für Hunde zu empfehlen, wenn sie vermehrten Kontakt zu anderen Hunden haben. Wenn Du Deinen Hund öfters auf den Hundeplatz mitnimmst oder in eine Tierpension oder eine Welpengruppe schickst, solltest er diese Impfung unbedingt haben. Diese Impfung ist auch für Hunde aus Tierheimen zu empfehlen.
Wann sollte mein Tier das erste Mal geimpft werden?
Dir sollte bewusst sein, dass es von der Tierart abhängig ist, wann das erste Mal geimpft werden sollte. Bei Hunden erfolgt die erste Impfung meist schon nach acht Wochen. Zwar ist diese Impfung nicht verpflichtend, sie ist aber sinnvoll, damit Dein Welpe nicht an Parvovirose erkrankt.
Spätestens mit einem Alter von zwölf Wochen sollte Dein Hund das erste Mal geimpft werden. Nach weiteren vier Wochen sollte diese Impfung aufgefrischt werden. Dies bewirkt, dass eine solide Grundimmunisierung vorhanden ist. Nach einem Jahr sollte die nächste Impfung verabreicht werden.
Im Folgenden kannst Du das Impfschema für Deinen Hund sehen:
- mit acht Lebenswochen: Welpenimpfung
- mit zwölf Lebenswochen: gegen Tollwut, Hepatitis, Leptospirose, Staupe und Parvovirose
- mit 16 Lebenswochen: gegen Hepatitis, Staupe und Parvovirose
- mit 15 Lebensmonaten: gegen Tollwut, Hepatitis, Leptospirose, Staupe und Parvovirose
Wie oft sollten die Impfungen aufgefrischt werden?
Bei der Auffrischung der Impfung sollten unbedingt die Angaben von dem Hersteller des Impfstoffes beachtet werden. Dies bedeutet, welches Auffrischungsintervall gilt, ist davon abhängig, welchen Wirkstoff Dein Tierarzt benutzt.
Als Faustregel kannst Du jedoch beachten, dass Tollwut alle ein bis drei Jahre aufgefrischt werden sollte. Die Impfung gegen Leptospirose sollte jedes Jahr aufgefrischt werden und die Impfungen gegen Parvovirose, Hepatitis und Staupe alle drei Jahre.
Welche Nebenwirkungen gibt es?
Der Einstich wird einen kurzen Schmerz verursachen. Der Impfstoff selbst brennt aber nicht und ist auch nicht schmerzhaft. Die Impfungen werden in der Regel sehr gut von den Tieren vertragen. Es kann vorkommen, dass das Tier anschließend schlecht frisst, leichtes Fieber hat, etwas schlapp ist oder einfach nur müde ist. Diese Nebenwirkungen kommen aber selten vor und sollten binnen zwei Tagen wieder verschwunden sein. Sollten die Symptome länger als zwei Tage anhalten, solltest Du unbedingt den Tierarzt kontaktieren. Eine weitere Nebenwirkung kann eine traubengroße Beule an der Impfstelle sein. Diese sollte aber binnen zwei Wochen wieder verschwinden. Sollte diese Nebenwirkung entstehen, solltest Du Dir denken, dass es normal ist und Du Dir keine Sorgen machen musst.
Allgemein gilt, dass alle Impfstoffe vom Paul-Ehrlich-Institut überwacht werden und vor dem Einsatz auf die Verträglichkeit getestet werden.
Was sollte ich noch beachten?
Es dürfen nur gesunde Tiere geimpft werden. Dies bedeutet, vor der Impfung ist eine gründliche Allgemeinuntersuchung bei dem Tierarzt notwendig. In diesem Zusammenhang wird das Tier durchgecheckt. Es werden die Temperatur gemessen, die Lymphknoten abgetastet sowie die Lunge und das Herz abgehört. Darüber hinaus wirst Du einige Fragen zu dem Allgemeinbefinden Deines Haustieres beantworten müssen. Sollten in der Vergangenheit Probleme bei den Impfungen aufgetreten sein, solltest Du den Tierarzt unbedingt informieren.
Welche Kosten werden bei der Impfung entstehen?
Je nachdem, um welche Tierarztpraxis es sich handelt, desto unterschiedlich können die Kosten für die Impfungen ausfallen. Am besten ist es, wenn Du vorab mit Deinem Tierarzt telefonierst und Dich erkundigst. Die unterschiedlichen Kosten entstehen dadurch, da es einen gewissen Rahmen gibt, in dem die Tierärzte und Tierärztinnen ihre Kosten frei setzen dürfen.
Was muss ich zum Tierarzt mitbringen?
Folgendes sollte zum Tierarzt mitgebracht werden:
- EU-Heimtierpass oder Impfausweis
- Unterlagen zu Vorbehandlungen oder Operationen
- Notizen mit Fragen an den Tierarzt oder die Tierärztin
- angemessene Transportbox
- Termin für die nächste Impfung vereinbaren und Datum aufschreiben