Fast jeder Haushalt hat seine eigene Heimapotheke, um für eventuelle Notfälle ideal gewappnet zu sein. Als vorausschauender Tierbesitzer solltest du ebenfalls ein kleines Erste-Hilfe-Täschchen für deine pelzigen Familienmitglieder besitzen. Dabei spielt es keine Rolle ob du eine Katze, einen Hund oder einen Nager hast – Unfälle können immer passieren, egal wie vorsichtig man ist. In diesem Fall kannst du mit einer gut gepackten Haustier-Apotheke schnell Abhilfe schaffen, bis du den Tierarzt aufsuchen kannst.
Wann ist eine Haustierapotheke nützlich?
Dein Erste-Hilfe-Set kann in vielen alltäglichen Situationen, die nicht direkt einen Besuch beim Tierarzt erfordern von großem Nutzen sein. Dabei kann es sich zum Beispiel um einen Stachel handeln, den sich dein Hund beim Spaziergang eingetreten hat oder auch um einige Kratzer, die sich deine Katze bei ihren nächtlichen Ausflügen zugezogen hat.
Außerdem kannst du sie schnell und handlich im Auto verstauen, wenn du mit deinen Haustieren in den Urlaub fährst. Einige Tiere werden auf Reisen sehr nervös und es könnte eventuell nötig sein, dass du deinem tierischen Begleiter mithilfe eines Beruhigungsmittels die Panik nimmst um die Reise für ihn (und alle Insassen des Fahrzeugs) angenehmer zugestalten.
Wie und wo bewahre ich meine Haustierapotheke auf?
Genauso wie jede andere Hausapotheke, sollte die Heimtierapotheke sowohl für Kinder als auch für die Tiere selbst unzugänglich aufbewahrt werden, da der Inhalt gefährlich sein und großen Schaden anrichten kann. Dennoch solltest du sie an einem für dich einfach erreichbarem Ort stets griffbereit haben.
Die enthaltenen Medikamente und Utensilien sollten zudem sorgfältig ausgewählt und ordentlich verstaut sein. Dafür eignet sich eine Tasche oder eine Box, die sich einfach öffnen und wieder schließen lässt. Um die Qualität und Wirkung der Medikamente nicht zu beeinträchtigen, solltest du weder einen warmen oder feuchten noch einen Platz mit direkter Sonneneinstrahlung vermeiden. Dunkel, trocken und kühl ist hier die Devise. Einige Medikamente sollten gegebenenfalls im Kühlschrank aufbewahrt werden.
So stattest du deine Heimtierapotheke ideal aus
Die Hauptbestandteile sind dieselben, die du auch für deine eigene Hausapotheke verwenden würdest: Verbandsmaterial, Arzneimittel, Werkzeuge und einige zusätzlich nützliche Dinge.
Verbandsmaterial: Es gibt in vielen Geschäften und auch Apotheken bereits vorgefertigte und gut sortierte Verbandskästen. (Jeder Autofahrer sollte übrigens mindestens einen davon im Kofferraum seines Autos haben.) Wer stets gut ausgerüstet ist, hat meist auch einen im Haus oder auf Arbeit parat. Solch ein Verbandskasten ist ebenfalls nützlich, wenn es darum geht, unserem Haustier zu helfen. Falls dir ein Verbandskasten zu sperrig ist, kannst du das nötige Verbandsmaterial auch selbst zusammenstellen, um es direkt in deiner Haustierapotheke aufzubewahren. Die gängigsten Bestandteile sind:
- Sterile Tupfer, Kompressen und Pflaster, um offene Wunden abzudecken
- Polster- & Verbandswatte, Mullbinden und selbstklebende Elastikbinden, welche als Verbände genutzt werden können
- Schere mit abgerundeten Enden, um Pflaster und Verbände auf die richtige Größe zuzuschneiden
- Heftpflaster und Klebeband, um Verbände an ihrem Platz zu halten
- Rettungsdecke, um Unterkühlung zu vermeiden
Desinfektions- und Arzneimittel: Bei Medikamenten solltest du es tunlichst vermeiden, dieselben Medikamente wie für den Menschen zu verwenden, da dies die Situation sogar noch verschlimmern kann. Auch von Tier zu Tier ist es sehr unterschiedlich, welche Medikamente benutzt werden können und in welcher Konzentration und Dosis diese verabreicht werden sollten. Dafür solltest du den Tierarzt deines Vertrauens um Rat bitten. Gern wird er dich beraten und dir die am besten geeigneten Medikamente empfehlen. Neben den tierspezifischen Medikamenten solltest du auf diese Elemente nicht verzichten:
- Isotone Kochsalzlösung, um offene Wunden, Augen und Ohren zu säubern
- Wund- und Heilsalbe für kleinere Verletzungen sowie antiseptische Salbe für offene Wunden
- Jodlösung oder Desinfektionsmittel, um offene Wunden zu desinfizieren. Keime und Bakterien werden beseitigt, um einer möglichen Infektion oder Entzündung der Wunde vorzubeugen
- Brand- und Wundgel, um leichte Verbrennungen zu behandeln
- Kohletabletten sollen bei Diarrhoe (oder allgemein als „Durchfall“ bekannt) helfen
- sogenannte „Notfall-Tropfen“, um den Kreislauf zu stabilisieren
Andere nützliche Elemente: Vom Tier abhängig kann es auch hier wieder Unterschiede geben. Viele dieser Utensilien sind aber allgemein gesehen für jedes Haustier verwendbar und sollten definitiv ein Bestandteil deiner Heimtierapotheke sein:
- Pinzette, um Splitter oder Stachel selbst zu entfernen
- Zeckenzange, um diese lästigen Blutsauger zu entfernen
- Flohkamm, um einen möglichen Befall direkt zu bekämpfen
- Krallenzange, um die Krallen zu trimmen oder zu schneiden
- Fieberthermometer, um die Körpertemperatur zu überprüfen. Ein Digitales eignet sich dafür am besten. Desinfiziere es und vergewissere dich regelmäßig, dass die Batterie funktioniert.
- dicke Handschuhe und/oder ein Maulkorb sind eventuell notwendig, um sich selbst zu schützen während man dem Tier hilft
- Einmal-Spritzen, um in Wasser aufgelöste Medikamente zu verabreichen
- Kontaktdaten des Tierarztes, eines Tiernotrufs oder einer Tierklinik. Dabei sollten sowohl der Name als auch die Telefonnummern und Adressen vorhanden sein.
Mit diesen Tipps kannst du im Nu‘ eine eigene gut sortierte Heimtierapotheke zusammenstellen und bist stets ideal für einen Notfall vorbereitet. Falls die Situation bedenklich ist und/oder du dir nicht sicher bist, wie du vorgehen sollst, dann zögere nicht, deinen Tierarzt oder einen anderen Fachmann anzurufen. Die Gesundheit deines Haustiers ist schließlich eine große Verantwortung.