Alle Hunde neigen manchmal dazu zu speicheln. In einem normalen Masse ist dieses Sabbern normal. Bei einigen Hunderassen gehört es sogar als Markenzeichen der Züchtung dazu. Tierhalter, die von einem Bernhardiner, Neufundländer, Mastiffs oder Boxer der Besitzer sind, können diese Behauptung aus Erfahrung her bestätigen.
Ein jedoch vermehrter plötzlicher Speichelfluss bei Hunden, die diesen Rassen nicht zugehören, gilt bei Hundeliebhabern als Warnsignal, da dieses auf eine Erkrankung des Hundes hinweisen kann. Generell sabbern Hunde mehr, wenn sie unter Schmerzen oder körperlichem Unwohlsein leiden, aber auch andere Ursachen können diese Symptome auslösen.
Gründe von vermehrtem Speichelfluss beim Hund
Um die Ursache des plötzlichen Auftretens des ständigen Sabberns herauszufinden, sollte der betroffene Hund intensiv beobachtet werden. Zu den wichtigsten Beobachtungpunkten gehören das Feststellen von evtl. Verhaltungsveränderungen, krankheitsbedingte Symptome, Appetitlosigkeit oder Apathie.
Die Untersuchung des Hundemaul steht jedoch immer noch an erster Stelle, da dort meistens die Verursachung der erhöhten Speichelansammlung gefunden wird. Die häufigsten Gründe für einen vermehrten Speichelfluss beim Hund werden hier für interessierte Hundebesitzer aufgelistet und erklärt.
1. Zu heißes Klima
Nicht alle Hunderassen können die Hitze gut vertragen und fangen nach kurzer Zeit an, vermehrt zu Speicheln. Besonders bei Hunden mit verkürzter Schnauze, wie z.B. der Bulldogge, dem Mops und Shih Tzu ist dies der Fall. Daher sollte das Auftreten des verstärkten Sabberns bei diesen Hunderassen besonders ernst genommen werden, da es sich um das erste Anzeichen eines Wassermangels handeln kann, der oft zu einem Hitzschlag führt.
2. Fremder Gegenstand
Sobald sich ein fremder Gegenstand zwischen den Zähnen der Hunde festgesetzt hat, beginnt das Tier stärker zu sabbern. Der Speichelanteil im Maul des Hundes vermehrt sich bereits, sobald eine Reizung oder eine leichte Verletzung des Zahnfleisches durch einen Fremdkörper vorliegt.
Oft handelt es sich um kleinere Knochen- oder Holzstücke, die meistens von dem Tierhalter aus dem Maul des betroffenen Tieres entfernt werden können. Ist eine schmerzfreie Fremdkörperentfernung jedoch nicht möglich, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.
3. Erkrankung von Zahn und Zahnfleisch
Tritt beim verstärkten Sabbern des Hundes noch ein übelriechender Atem hinzu, kann davon ausgegangen werden, dass das Tier an einer Maulerkrankung wie z.B. einer Entzündung des Zahnfleisches leidet. Aber auch bei Zahnschmerzen, die meistens mit Appetitlosigkeit begleitet werden, findet ein erhöhter Speichelfluss statt. Um diesen beiden Zahnerkrankungen vorzubeugen, ist eine tägliche Gebisspflege mit einer speziellen Zahnbürste für Hunde zu empfehlen.
4. Vergiftungsmerkmale
Hunde sind Allesfresse und achten beim Auslauf meistens nicht darauf, was sie fressen. Dabei kommt es leider immer wieder zu Vergiftungen, die durch Pflanzen, flüssige Materien oder sogar mit Gift angereicherte Fleischbrocken die Gesundheit des Hundes gefährden.
Das erste Anzeichen einer Vergiftung ist eine sehr starke Absonderung von Speichel. Dieses für den Tierhalter alarmierende Merkmal wird von Zittern, Krampfanfällen, sowie Erbrechen und den Verlust des Bewusstseins begleitet.
Vermutet der Tierbesitzer als Grund für das plötzliche vermehrte Sabbern eine Vergiftung seines Hundes, muss mit dem Tier sofort ein Tierarzt oder eine Tierklinik aufgesucht werden.
5. Schmerzhaftes Unwohlsein
Sobald Hunde Schmerzen verspüren, machen sie sich durch leises Winseln bemerkbar. Je nach Intensivität des Schmerzes, lehnen die Vierbeiner jegliche körperliche Bewegung ab. Zeitgleich fällt dem Hundebesitzer auf, dass sein vierbeiniger Freund stark sabbert. Um die wahren Gründe dieses Verhaltens herauszufinden, sollte immer ein Tierarzt aufgesucht werden.
6. Nervosität und Furcht
Fürchtet sich ein Hund vor einer neuen Begegnung oder einer unbekannten Situation, fängt der betroffene Vierbeiner vermehrt an zu Sabbern. Nervosität und Furcht machen sich auf diese Weise bei den meisten Hunden bemerkbar.
Um diese körperliche Reaktion und die damit verbundenen unangenehme Gefühle nicht aufkommen zu lassen, ist es ratsam, den Hund schonend an z.B. Umzüge, Autofahren oder Kennenlernen von anderen Tierarten langsam vorzubereiten. Vermehrter Speichelfluss ist ein Anzeichen von Stress, dem das Tier ausgesetzt ist.
7. Krankheitsbedingte Ursachen
Leider sind die Gründe von plötzlich vermehrtem Sabbern bei einem Hund nicht immer von harmloser Natur. Ernstzunehmende Erkrankungen werden oft mit einem dauerhaften starken Speichelfluss begleitet. Nur eine tierärztliche Untersuchung kann herausfinden, ob es sich um eine Nebenerscheinung handelt, die z.B. bei Magen- und Lebererkrankungen, Tumoren oder Geschwüren auftreten.