Kein Lebewesen ist gegen Krankheiten immun. Auch ein Hund kann sich erkälten, den Magen verderben oder unter Husten leiden. Nicht immer ist es für den Hundehalter einfach alle Krankheiten so leicht zu identifizieren wie eine kleine Magenverstimmung oder eine laufende Hundenase.
Unsere Vierbeiner sind wahre Künstler im Überspielen von Krankheiten. Von Natur aus dürfen Hunde keine Schwäche zeigen, die auf eine Krankheit zurückzuführen ist. Im Rudelverhalten bedeutet Krankheit gleichzeitig Kraftverlust und bringt meistens eine Ausschließung aus der Hundegesellschaft mit sich. Da der Hund sein Herrchen als sein Rudel ansieht, zeigt er auch diesem keine krankheitsbedingte Angriffsschwäche. Jeder Hundebesitzer steht daher täglich vor der Aufgabe, Veränderungen im Verhalten seines Tierfreundes zu erkennen und zu deuten.
Teilnahmeloses Verhalten beim Hund
Hat der Hund keine Lust sich zu bewegen, liegt teilnahmelos in seinem Körbchen und ist auch ansonsten an keiner Aktivität interessiert, sollte jeder Tierhalter möglichst schnell reagieren und sein Haustier tierärztlich Untersuchen lassen. Apathisches Verhalten bei einem sonst gesunden Hund gilt immer als Warnzeichen, da es sich um Vergiftungssymptome oder starke Nebenerscheinungen einer bisher unentdeckten Krankheit handeln kann.
Charakterbedingte Veränderungen beim Hund
Aufmerksamen Hundehaltern fällt es auf, sobald ein sonst lebhaftes und fröhliches Tier anstatt ihn aufgeregt und freudig zu begrüßen, das Begrüßungsritual auffallend verändert und z.B. nur langsam angeschlichen kommt. Auch extreme Veränderungen der Schlafgewohnheiten können auf Schmerzen oder einer beginnenden Krankheit hinweisen. Da sich ein Hund seinem Herrchen verbal nicht mitteilen kann, sucht er nach anderen Verständigungsmöglichkeiten.
Plötzlich beginnende nicht zu erklärende Aggressionen, die bei einem Hund auftreten, lässt in den meisten Fällen auf eine schmerzhafte Berührungssensibilität zurückführen. Schon allein der Einstich mit einer Spritze kann bei liebenswerten Hunden zu einem Bissversuch führen. Schmerz macht den Hund angreifbar und instinktiv versucht er sich zu verteidigen. Dabei kann er es jedoch nicht einschätzen, ob es sich um einen direkten Angriff handelt oder eine Krankheit bzw. Verletzung dafür verantwortlich ist.
Der Tierhalter sollte seine Beobachtungen einem Tierarzt mitteilen und bei seinem Hund eine Untersuchung durchführen lassen.
Nahrungsverweigerung beim Hund
Hunde sind Allesfresser und lieben es einen gefüllten Futternapf zu vertilgen. Leiden unsere Vierbeiner jedoch an Appetitlosigkeit und lehnen zudem noch Hundeleckerlis ab, kann der Tierhalter dieses Verhalten als Anzeichen eines körperlichen Unwohlseins seines Hundes deuten. Der Tierarzt wird bei der nun notwendigen Untersuchung schnell herausfinden, ob es sich nur um einen verdorbenen Magen handelt, oder ob eine ernstzunehmende Erkrankung beim Hund vorliegt.
Auffälliger Grasverzehr beim Hund
Manchmal neigen Hunde dazu, während des Gassi-Gehen oder beim Herumtollen im Garten Gras zu fressen. Dieses Grasen muss nicht immer ernstzunehmende Gründe haben, da häufig nur ein Hungergefühl der Auslöser ist, das vom Hund jedoch mit Übelkeit verwechselt wurde. Trotzdem sollte der Hundebesitzer diesbezüglich den Hund beobachten, denn ein untypisches Grasen kann auch der Hinweis auf Folgeerscheinungen einer falschen Ernährung sein sowie psychische oder körperliche Ursachen haben. Die richtige Diagnose kann in diesem Fall nur ein Tierarzt stellen.
Veränderung der Atmung
Nach einer ausgiebigen sportlichen Anstrengung kommt jeder Hund außer Atem. Wenn die Atmung des Hundes jedoch im Ruhezustand flach oder sehr schnell ist, sollte der Rat eines Tierarztes zugezogen werden. Auch ein ständiges Würgen oder Stöhnen sind Hinweise auf Atembeschwerden, unter denen der Hund leidet.
Veränderungen im Hundeauge
Krankhafte Veränderungen des Auges sind in der Regel schnell zu erkennen. Der Hundebesitzer sollte gerötete Augen genauso ernst nehmen wie das plötzliche Auftreten von Schielen, denn beides können Anzeichen für erweiterte Krankheiten sein, die dem Hund unbemerkt Schmerzen zufügen. Eine tierärztliche Behandlung sollte bei Augenleiden immer in Betracht gezogen werden.
Übertriebende Anhänglichkeit des Hundes
Das Wesen eines Hundes verändert sich nicht ohne Grund. Wird ein sonst eher zurückhaltender Hund ohne gravierende Ereignisse in seinem Umfeld sehr anhänglich, kann dies ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Scheut ein sehr verschmuster Vierbeiner plötzlich die Nähe seines Herrchens, weißt diese Verhaltensveränderung ebenfalls auf ein gesundheitliches Problem hin. In beiden Fällen ist ein informatives Gespräch mit einem Tierarzt angebracht, um die Ursache dafür zu finden.