Das Wohnmobil – die Voraussetzungen
Wenn der Hund im Wohnmobil mit verreisen soll, kann das für alle Beteiligten ein toller Familienurlaub werden! Wichtig ist aber, dass einiges beachtet wird, begonnen mit dem passenden Wohnmobil. Nicht jedes Gefährt ist darauf ausgelegt, vor allem größere Hunde aufzunehmen, sondern vor allem an menschliche Bedürfnisse angepasst.
Wenn das Fahrzeug gekauft wurde oder werden soll, dann gilt die einzige Sorge dem Erhalt des Eigentums. Je nach Größe des eigenen Hundes sollte ein passendes Modell gewählt werden. Die eingebauten Möbel müssen es möglich machen, dass das Tier darin ohne Verletzungsgefahr herumlaufen kann.
Das Wohnmobil sollte so ausgestattet sein, dass der Hund einen eigenen Liegeplatz findet und die Ausstattung einem Alltag mit Tier angepasst ist. Dazu zählt, dass die Oberflächen pflegeleicht sind und das Mobil hundesicher gemacht werden kann (dazu später mehr).
Ein gemietetes Wohnmobil muss vom Vermieter für die Mitnahme von Hunden freigegeben sein. Dies ist unbedingt vorab zu klären und schriftlich festzuhalten, da eventuelle Schäden oder Verunreinigungen ansonsten nicht von der Versicherung übernommen werden.
Ausstattung für den Hund im Wohnmobil
Natürlich benötigt der Hund im Reisemobil zumindest ähnlichen Komfort, wie in den eigenen vier Wänden. Er sollte einen Platz haben, an den er sich zurückziehen kann und in Ruhe gelassen wird. Dort fühlt er sich am wohlsten in seinem gewohnten Körbchen oder auf seiner vertrauten Decke.
Für den Eingangsbereich ist eine kleine „Säuberungsstation“ zu empfehlen, da der Hund Schmutz ansonsten in Rekordzeit in dem winzigen Wohnbereich verteilt. Eine große Fußmatte hinter der Tür, ein Hundehandtuch und eine Flasche mit Wasser in Griffweite sollten Grundausstattung sein. Das Reinigungsritual wird am besten schon vor Reisebeginn geübt.
Damit der Vierbeiner gefahrlos mitfahren kann, muss er während der Fahrt gesichert werden. Gibt es bereits eine Reisebox für ihn, die er auch im Auto gewohnt ist, dann sollte diese im Wohnmobil fest verkeilt werden. Eine gute Alternative sind Sicherheitsgeschirre, in denen der Hund mit einem Adapter auf einem Sitz angeschnallt wird.
Eine kleine Futterstation, die ihren festen Platz im Wohnmobil hat, gibt dem Hund ebenfalls Sicherheit. Durch die Anwesenheit des Napfes weiß er, dass er auch während der Reise zuverlässig versorgt werden wird. Auch ein Wassernapf muss verlässlich gefüllt werden. Die Futterstation benötigt eine rutschfeste Unterseite und sollte vor jedem Fahrtbeginn geleert werden.
Für Notfälle sollte unbedingt eine Hunde-Reiseapotheke mit an Bord sein! Bewährte Medikamente gegen Erbrechen, Allergien, Schmerzen und eine Ausstattung zur Wundversorgung müssen auf jeden Fall mit. Der Tierarzt kann beraten, was alles in die Grundausstattung gehört.
Verhalten und Eingewöhnung
Bevor die Reise losgeht, sollte der Vierbeiner genügend Zeit bekommen, um sich im Wohnmobil umzusehen. Er möchte bestimmt alle Ecken in Ruhe beschnüffeln, seinen Futter- und Liegeplatz entdecken und ein Gefühl für den Raum entwickeln. Gibt es Tabu-Bereiche für ihn (etwa das Bad), dann sollte das direkt beim ersten Umschauen eingeführt werden.
Wenn es möglich ist, tut dem Hund eine Probenacht vor Reisebeginn gut. Das ganze „Rudel“ schläft dann zur Probe einfach mal eine Nacht im Wohnmobil, kocht vielleicht mal darin und verbringt eine Weile in dem neuen Wohnraum. Der Hund soll dadurch verstehen, dass das Fahrzeug nun die neue „sichere Höhle“ für alle sein wird.
Besonders lieb wird dem Vierbeiner das Wohnmobil natürlich dadurch, dass er darin Sopaß hat und positive Erlebnisse mit dem Gefährt verbindet. Ein kurzes Spiel mit dem Lieblings-Spielzeug (wenn der Platz das zulässt), eine Knabberstange auf dem neuen Liegeplatz oder eine ausgiebige Kuschelrunde helfen ihm dabei, das Fahrzeug mit guten Erfahrungen zu verknüpfen.
Wichtige Regeln im Wohnmobil
Trotz aller Eingewöhnung und Vorbereitung ist das Reisemobil für den Hund dennoch ein seltsames Umfeld und nicht vergleichbar mit dem vertrauten Umfeld Zuhause. Deshalb sollte er nur in seltenen Fällen und nur kurz darin allein gelassen werden (etwa zum einkaufen). Ansonsten entwickelt er vielleicht ganz neue Unarten und das ausgerechnet im Urlaub.
Im Inneren des Wohnmobils sollten Hundehalter unbedingt auf Ordnung und Sauberkeit achten. Da es sich meist um nur einen Raum handelt, kann man den Hund nicht aus bestimmten Bereichen wie etwa der Küche fern halten. Wenn also etwas Unbekömmliches herunter fällt, oder gefährliche Kleinteile herum liegen, bemerkt er diese schneller und kann sich daran verletzen oder vergiften.
Noch bevor der Hund das Wohnmobil zum ersten Mal betritt, ist ein aufmerksamer Kontrollgang nötig! Sämtliche Einrichtungsgegenstände und Gegebenheiten im Inneren müssen auf Sicherheit geprüft und mögliche Gefahren eliminiert werden. Dazu zählen auch Stromleitungen, scharfe Ecken und Kanten und eventuelle sich lösende Beschichtungen von Boden oder Wänden, die der Hund beknabbern oder fressen könnte.
Auch wer dem Hund Zuhause vielleicht einiges durchgehen lässt, sollte während der Reise besonders auf Gehorsam achten. Durch die Enge und die neuen Reize kann das Zusammenleben im Wohnmobil sowieso schon anstrengend sein. Ein Hund, der nicht auf seinem Platz liegen bleibt, allen zwischen den Beinen herum springt oder sich nimmt, was ihm nicht gehört, ist dann ein zusätzlicher Stressfaktor.
Die Rahmenbedingungen für den Hund auf Reisen
Die ungewohnte Reiseart ist für den Hund aufregend und er wird sicher auch mal in Stress geraten. Da ist es besonders wichtig, dass er diesen bei täglichen Spaziergängen abbauen kann. Denn Hunde reagieren überschüssige Energie, die durch Stress gesteigert wird, vor allem durch Bewegung ab. Also die Gassizeiten nicht schliefen lassen, nur weil Urlaub ist!
Um während der Reise Verdauungsprobleme zu vermeiden, muss unbedingt das gewohnte Futter eingepackt werden. Ausreichende Mengen an Trocken- oder Nassfutter sollten im Wohnmobil problemlos Platz finden. Wer seinen Hund barft (Frischfleich-Fütterung), hat es da schon schwerer. In dem Fall ist Fertigbarf eine Lösung, sollte dem Hund jedoch bereits einige Wochen vor der Reise gegeben werden, damit sich die Verdauung daran gewöhnen kann.
Der Vierbeiner braucht Sicherheit, um sich in der ungewohnten Situation dennoch sicher zu fühlen. Routinen und feste Zeiten sollten also so gut wie möglich eingehalten werden. Vor allem gewohnte Futterzeiten und Gassizeiten schaffen auch unterwegs eine verlässliche Tagesstruktur für den Hund.
Je nach Reiseland ist es wichtig, sich vor Antritt der Reise über die dort gültigen Bestimmungen zu informieren. In manchen Ländern benötigen Hunde zum Beispiel bestimmte Impfungen (etwa eine aktuelle Tollwutimpfung) um einreisen zu dürfen. Oder es gilt Maulkorbpflicht in Städten. Wer vorsorgt, ist dann vor Ort in den Möglichkeiten nicht eingeschränkt.