Ein Menschenjahr entspricht 7 Hundejahren. Damit altern unsere geliebten Vierbeiner viel schneller als wir. Sie können zwar nicht immer bei uns bleiben, aber wir haben die Möglichkeit, ihren Lebensabend so angenehm wie möglich zu gestalten und den Altersprozess hinauszuzögern.
Wer rastet, der rostet
Egal ob Welpe oder Senior, jeder Hund braucht Bewegung. Hat Ihr Hund ein gewisses Alter erreicht, so sollten Spaziergang und Auslauf altersgerecht gestaltet werden. Beachte, dass je nach Rasse ein altersgerechter Trainingsplan auch schön früher eingeführt werden muss. Als Faustregel gilt: Je größer die Rasse, desto früher erreichen die Hunde das Seniorenalter. Du erkennst erste Alterserscheinungen daran, dass dein Hund schneller ermüdet, mehr Schlaf benötigt und länger Zeit braucht, um seine Muskeln nach einem anstrengenden Spaziergang zu regenerieren.
Daher ist es umso wichtiger, dass du weiterhin mit dem Hund spazieren gehen, sich aber seinen Möglichkeiten anpassen. Generell gilt, dass jeder Hund ein klein wenig gefordert werden muss. So bleibt der beste Freund auch im Alter fit und wird seltener krank. Alterserscheinungen wie Arthrose und Spondylodese kann so positiv entgegengewirkt werden. Außerdem wird so die Muskulatur des Hundes weiterhin gestärkt und nicht in den Ruhephasen abgebaut. Auch seine Beweglichkeit bleibt zu einem gewissen Maß vorhanden, sodass er sich weiterhin agil bewegen kann. Zusätzlich hält die Bewegung das Herz-Kreislauf-System auf Trab. Verschone deinen Hund also nicht, überfordere ihn aber auch nicht!
Wie kann altersgerechter Auslauf gestaltet werden?
Nur du kannst deinen Hund aufgrund der vielen gemeinsamen Jahre genau einschätzen. Du, als liebendes Herrchen oder Frauchen, weißt, zu was er noch in der Lage ist, und bei welchen Sportarten er dich zukünftig nicht mehr begleiten kann. Es wird empfohlen, auf längere und unwegsame Spaziergänge zu verzichten, da diese den Hund von der Ausdauer her zu sehr fordern. Gehe also lieber öfter mit ihm am Tag für kürzere Strecken spazieren
Auch im Herbst und im Winter kannst du weiterhin gerne mit der Fellschnauze vor die Tür gehen. Da ältere Hunde Schwierigkeiten haben, die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten, empfiehlt sich ein wärmender Hundemantel für nasse und schneereiche Tage.
Sportlich – der herabschauende Hund
Viele Menschen halten sich sehr erfolgreich mit Sport und Yoga fit. Auch für Hunde ist leichter Sport gut, um die Agilität zu erhalten und den Altersprozess deutlich zu verzögern. Bisher wurde noch kein spezielles Yoga–Programm für Hunde erfunden, aber das braucht man auch gar nicht. Einfacher Alltagsbewegungen und Kommandos reichen aus, um die Muskulatur zu trainieren. Beim Pfötchen geben, Sitz, Mach–Männchen, oder Steh-Platz Transfer muss der Hund viele verschiedene Muskeln einsetzen, um die Balance zu halten und seine Bewegungen zu trainieren. Außerdem bedeutet regelmäßiges Trainieren mit dem Hund nicht nur, dass du gemeinsam eure Bindung zueinander stärkt, sondern auch gleichzeitig die geistigen Fähigkeiten des Hundes trainierst.
Wenn nichts mehr hilft
Früher oder später ist der Tag gekommen, vor dem sich die meisten Besitzer fürchten. Alltagsbewegungen, die dein geliebter Vierbeiner gestern noch ausgeführt hat, sind jetzt nicht mehr möglich. Dein Hund kann sich kaum noch bewegen, hat Schmerzen dabei oder fühlt sich extrem unsicher. Glücklicherweise wurden in den letzten Jahren viele Hilfsmittel entwickelt, mit denen du deinem Hund helfen kannst:
- Die Tragetasche: Um wieder das Treppensteigen zu meistern, wurden spezielle Tragehilfen entwickelt, mit denen du deinem Hund von einem Stockwerk in ein anderes transportieren können. Es gibt Tragehilfen, die den ganzen Körper des Hundes stützen, oder welche, die nur die Vorder– oder Hinterläufe anheben. Achte beim Kauf darauf, dass die Tragehilfe aus festem und stabilem Material besteht und auch gleichzeitig leicht zu reinigen ist.
- Der Anhänger:Möchtest du trotzdem auf lange Spaziergänge nicht verzichten, so gibt es Anhänger für Fahrräder, in denen dein Hund bequem Platz nehmen kann. Diese Anhänger gibt es auch mit einem Regenaufsatz und in verschiedenen Größen. So musst du auf einen längeren Ausflug ins Grüne nicht verzichten und dein Hund darf trotzdem dabei sein.
- Die Autorampe: Ob für einen Besuch beim Tierarzt, einen Ausflug, oder etwas anderes: Ab und an muss der Hund mit ins Auto. Im Alter werden unsere vierbeinigen Freunde immer schwerfälliger und sie können nicht mehr so leicht schwungvoll ins Auto springen. Man erkennt die ersten Anzeichen daran, dass der Hund zögerlich vor dem Kofferraum oder vor der Autotür stehen bleibt und sich von allein nicht mehr traut, ins Auto zu springen. Dafür gibt es spezielle Autorampen, mit denen der Hund allein ins Auto einsteigen kann. Diese Rampen sind breit genug für jeden Hund, rutschfest und nicht zu steil.
Risikofaktor Übergewicht
Übergewicht vermindert signifikant sowohl beim Zwei- als auf beim Vierbeiner die Lebenszeit. Durch das erhöhte Gewicht gerät der Hund in einen Teufelskreis. Er kann sich nur noch schwerfällig bewegen, hat keine Freude mehr am Auslauf und jeder Schritt fällt ihm schwer. Dadurch dass der Hund sich weniger bewegt, kommt es zu einer weiteren Gewichtszunahme.
Die Gelenke und der gesamte Bewegungsapparat werden überlastet und dauerhaft geschädigt. Das Herz-Kreislauf-System arbeitet weniger effizient und die Arterien verfetten. Außerdem erhöht sich das Risiko, an Diabetes, Herzkrankheiten und Tumoren zu erkranken.
Informiere dich, was das optimale Gewicht für deinen Hund ist. Und auch wenn es schwerfällt, versuche dich zurückzuhalten und gib dem Hund nicht so viele Leckerlis! Starkes Übergewicht kann die Lebenszeit des Hundes um bis zu 20 % verkürzen.
Art- und altersgerechtes Füttern
Um Übergewicht und den damit einhergehenden Krankheiten vorzubeugen, ist es also wichtig, den Hund möglichst artgerecht und gesund zu ernähren. In der Zoohandlung findest du spezielles Futter, dass auf alternde Hunde passgenau zugeschnitten wurde. Sie enthalten meist weniger Kalorien und Fett und wurden stattdessen mit zusätzlichen Mineralien angereichert, die der Hund im Alter besonders braucht. Zusätzlich kannst du für den Hund verschiedene Nahrungsergänzungsmittel unter das Futter mischen und mit Altersprozess aufzuhalten. Informiere dich hier genau beim Tierarzt in welcher Dosis diese verabreicht werden sollen.
Um die Fütterung besonders angenehm zu gestalten, eignen sich erhöhte Trink- und Futterplätze, besonders bei größeren Hunden. So müssen sie sich nicht so weit vorbeugen und können leichter und angenehmer fressen. Das Gewicht bleibt gleichmäßig auf allen vier Pfoten verteilt und die Gelenke werden dabei nicht zu stark belastet.
Petsisocken für einen rutschfesten Gang
Hunde, die mit Pfoten Schuhe ausgestattet sind, werden von der Gesellschaft immer noch mit einem Lächeln bedacht. Gerade Menschen, die kein Hund besitzen, halten diese für Tierquälerei. Stattdessen ist es aber genau andersherum. Für einige Hunde sind diese Socken mit festsitzender und rutschfester Sohle unverzichtbar. Wenn du zu Hause Laminat- oder Fliesenfußböden hast, hast du sicherlich schon öfter beobachtet, dass dein Hund mit seinen wuscheligen Pfoten auf diesem Untergrund leicht ausrutscht. Pfotenschuhe geben den nötigen Halt, indem sie ein Wegrutschen und schwere Stürze verhindern.
Beim Kauf von Pfotenschuhen oder Hundesocken muss darauf geachtet werden, dass sie optimal passen. Sind sie zu eng, schnüren sie dem Hund die Pfote ein; sind sie zu groß, können sie leicht von den Tatzen rutschen. Es gibt spezielle Pfoten Socken für zu Hause und besondere Outdoorschuhe für den Hund. Je nach Verwendungszweck haben die Pfotenschuhe ein anderes Profil. Das Outdoormodell schützt nicht nur die Pfoten, sondern auch die Krallen, und gibt dem alternden Hund zusätzliche Stabilität, damit er im Gelände nicht umknickt.
Bandagen für zusätzlichen Halt
Bei einigen Hunden reichen Pfotenschuhe nicht aus – sie benötigen noch mehr Stabilität, um sicher auftreten zu können. Hier helfen Hundebandagen. Sie unterstützen und entlasten die im Alter schwächer werdenden Gelenke, Bänder und Sehnen. So kann auch effektiv Durchtrittigkeit verhindert werden, eine Krankheit, bei der die Gelenke und Bänder schnell überdehnt werden können.
Es gibt viele Dinge, die du tun kannst, um für deinen vierbeinigen Freund den Lebensabend besonders angenehm zu gestalten. Neben ausreichend Liebe, Zuneigung und auf Fellpflege, ist auch ausreichend Schlaf wichtig. Viele Hunderassen schlafen zwischen 15 und 18 Stunden am Tag, im Alter brauchen sie sogar etwas mehr. Ein ergonomisch gestaltetes Hundebett oder eine Memory-Foam–Matratze hilft den alten Gelenken auf dem Fußboden einen weichen Platz zu finden. Im Schlaf kann der Hund sich von seinem anstrengenden Alltag, Hunde–Yoga, und den vielen kürzeren Spaziergängen erholen und in Ruhe alt werden.