Musik weckt Emotionen und beeinflusst die Stimmung. Mit ruhigen Klängen gelingt es, die Entspannung und Kreativität zu fördern, während schnelle Musik anregend wirkt. Dieser Effekt zeigt sich laut einer Studie nicht nur bei uns Menschen. Auch Hunde nehmen Musik bewusst wahr.
Ein Forschungsteam der Universität Glasgow hat Hunden in einem Tierheim täglich Musik unterschiedlicher Genres vorgespielt. Klassische Musik, Ambient, Soft Rock und Reggae konnten laut Studie den Cortisolspiegel messbar reduzieren. Im Alltag ist die Erkenntnis äußerst wertvoll, da beruhigende Klänge zur Stressreduktion eingesetzt werden können.
Hunde nehmen Musik bewusst wahr
Es ist allgemein bekannt, dass Hunde ein exzellentes Gehör haben. Sie hören Frequenzen, die wir Menschen gar nicht wahrnehmen. Der menschliche Frequenzbereich liegt zwischen 20 und 20.000 Hertz, der von Hunden zwischen 15 bis 50.000. Die Vierbeiner sind sehr gut darin, Geräusche zu selektieren. Das Tier unterscheidet zwischen wichtigen und unwichtigen Geräuschen. Unwichtige Geräuschquellen wie der Straßenlärm draußen oder Staubsaugerlärm in der Wohnung werden einfach ausgeblendet.
Mit diesem leistungsstarken Gehör nehmen Hunde alle Facetten von Musik wahr. Vor allem tiefe Töne wirken entspannend. Erfahrungswerte vieler Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer haben gezeigt, dass die Vierbeiner bestimmte Musikstile sowie Klänge und Rhythmen bevorzugen – genau wie Menschen. Dabei sind sie in der Lage, unterschiedliche Musikarten zu erkennen und zu unterscheiden. Auch die Emotionen, die die Musik transportieren soll, nehmen Hunde wahr.
Musik und Wohlbefinden – eine harmonische Verbindung
Musik, die dem natürlichen Kommunikationsstil von Hunden entspricht, steigert das Wohlbefinden am effizientesten. Sanfte, harmonische und melodische Klänge sind ideal. Klassische Musik, Klaviermusik und Gitarrenklänge zeigen bei vielen Vierbeinern einen sichtbaren Entspannungseffekt. Wähle die Songs nach diesen Eigenschaften aus:
- die Musik sollte langsamen sein (weniger als 120 Schläge pro Min.),
- Rhythmus und Lautstärke sollten nicht stark variieren,
- die Tonhöhe sollte bei weniger als 800 Hz liegen,
- Instrumente wie Harfe, Flöte und Klavier sind beliebt,
- die Musik für den Vierbeiner sollte auf abrupte Geräusche verzichten.
Wer ein wenig online recherchiert, findet schnell Musikstücke, die speziell für Hunde komponiert wurden. Ziel ist es, mit der Musik Stress und Angst zu reduzieren. Das ist hilfreich, wenn der Hund sich erst eingewöhnen muss oder lernen soll, einige Zeit allein zu bleiben. Musik kann dabei ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Stimulierende Musik eignet sich, wenn Aktivität gefragt ist. Die richtigen Klänge animieren den Hund zum Spielen.
So steigerst Du das Wohlbefinden Deines Hundes
Auf Spotify gibt es zahlreiche Playlisten, die speziell für Vierbeiner zusammengestellt wurden. Zahlreiche Apps versprechen ebenfalls Musik, die der Hund liebt. Probiere aus, wie Dein Hund auf die unterschiedlichen Musikstile reagiert. Legt er sich entspannt hin, ist das ein gutes Zeichen. Achte darauf, dass die Musik nicht zu laut ist. Sie sollte angenehm im Hintergrund bleiben, um keinen Stress zu verursachen.
Spiele die Musik anfangs nur ab, wenn Du dabei bist. So machst Du Dir ein genaues Bild von der Reaktion Deines Vierbeiners. Später kannst Du die Klänge nutzen, um eine beruhigende Umgebung zu schaffen, wenn Du mal nicht zuhause bist. Bioakustische Musik ist eine spezielle Musik, die auf die Bedürfnisse von Hunden zugeschnitten ist und Naturgeräusche sowie Tierstimmen enthält. Es lohnt sich, diese auszuprobieren.
Finde heraus, welche Musik Deinen Hund begeistert!
Musik hat eine emotionale Komponente, die Grenzen überwindet. Darüber hinaus kann sie dazu beitragen, das Wohlbefinden Deines Hundes zu verbessern. Mit Musik Stress abbauen und Ängste lindern – genau dieses Prinzip nutzt die Musiktherapie, die es übrigens auch für Hunde gibt.
Aussagekräftige wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirksamkeit für Hunde gibt es momentan leider noch nicht. Experimentiere mit unterschiedlichen Musikstilen und beobachte die Reaktion Deines Hundes. So entstehen gemeinsame Musikmomente, die Dich und Deinen Hund glücklich machen!