Der Hund gilt als der beste Freund des Menschen. Das macht die Trächtigkeit und Geburt bei unseren Vierbeinern auch für uns zu einer spannenden Erfahrung. Wie erkenne ich, dass meine Hündin trächtig ist? Was gilt es zu beachten? Und wann kommen die Welpen? Hier erfährst du alles, was du wissen musst.
Die Fruchtbarkeit und Läufigkeit bei Hunden
Ähnlich wie bei uns Menschen gibt es bei Hunden bestimmte Phasen, in denen eine Befruchtung stattfinden kann. Diese Phase der Fruchtbarkeit wird auch als „Hitze“ bezeichnet. Eine Hündin wird meist zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat erstmals läufig. Die Geschlechtsreife kann aber durchaus später einsetzen. Danach wiederholt sich die Hitze beziehungsweise die Phase der Fruchtbarkeit etwa alle sechs bis acht Monate. Eine Hündin ist dann für ungefähr drei Wochen läufig, was sich unter anderem durch eine leichte vaginale Blutung bemerkbar macht. Während das Interesse eines Rüden schon zu Beginn der Läufigkeit geweckt sein kann, setzt die Deckbereitschaft der Hündin erst später ein. Im Laufe der dreiwöchigen Hitze ist eine Hündin ungefähr eine Woche deckbereit, was eine nachfolgende Befruchtung der Eizelle möglich machen soll. Es gibt allerdings Ausnahmen: Manche Hündinnen lassen eine Annäherung durch den Rüden nahezu während der ganzen Läufigkeit zu, bei anderen beschränkt sich dies auf wenige Stunden.
Die Trächtigkeit bei Hunden
Nach einer erfolgreichen Befruchtung ist ein Hund etwa 61 bis 65 Tage trächtig. Da eindeutige körperliche Veränderungen häufig erst spät einsetzen und ein Schwangerschaftstest nur vom Tierarzt durchgeführt werden kann, ist es hilfreich, auf einige spezifische Anzeichen zu achten. So kann es auch bei Hunden zu einer Art Morgenübelkeit kommen. Erbricht sich deine Hündin nach der Zusammenkunft mit einem Rüden, kann das ein Zeichen für eine Schwangerschaft sein.
Darüber hinaus kann es passieren, dass die Zitzen circa 30 Tage nach der Befruchtung anschwellen und dunkler werden. Zur gleichen Zeit kann ein Scheidenausfluss bei deiner Hündin auftreten.
Ab dem 35. bis 40. Tag kannst du eine Gewichtszunahme und einen vergrößerten Bauchumfang bei deiner Hündin erkennen. Je nachdem, wie viele Welpen unterwegs sind, können diese Faktoren aber variieren. Der Appetit deiner Hündin lässt für gewöhnlich während der ersten Hälfte der Trächtigkeit nach und erhöht sich im Anschluss. Die Nahrungszufuhr sollte entsprechend angepasst werden.
Wenn deine Hündin darüber hinaus auffällig ruhiger wird oder ein größeres Bedürfnis nach Ruhe kommuniziert, kann das ebenfalls für eine Trächtigkeit sprechen. Anzeichen wie diese können aber auch ein Indikator für gesundheitliche Probleme sein. Halten diese über einen längeren Zeitraum an, solltest du den Tierarzt deines Vertrauens aufsuchen. Dieser kann durch einen Bluttest oder Ultraschall auch eine mögliche Schwangerschaft bestätigen.
Die Geburt bei Hunden
Wenn die Geburt kurz bevorsteht, wird sich deine Hündin ein ruhiges Plätzchen suchen, an das sie sich zurückziehen kann. Du kannst ihr helfen, indem du es ihr dort warm und gemütlich machst und sie vor Störungen schützt. Unmittelbar vor der Geburt wird deine Hündin unruhiger und beginnt möglicherweise, vor dem Hundebett zu scharren. Das Einsetzen der Wehen kannst du am Hecheln oder Zittern deiner Hündin erkennen. Starke Kontraktionen im Unterbauch sorgen dafür, dass der erste Welpe innerhalb der nächsten Stunde das Licht der Welt erblicken kann.
Meistens verläuft die Geburt bei Hunden intuitiv und problemlos, sodass du nicht viel tun kannst außer deinem Schützling beruhigend beizustehen. Solltest du aber Komplikationen befürchten oder bemerken, wende dich sofort an einen Tierarzt.
Welche Komplikationen können auftreten?
Angefangen bei der Phase der Hitze bis hin zur Geburt kann es zu verschiedenen Komplikationen kommen. Ist deine Hündin noch nicht deckbereit, kann es bei Hundebegegnungen auf dem Spaziergang zu einem abwehrenden Verhalten gegenüber Rüden kommen, bis hin zum Schnappen oder Wegbeißen. Mit einer Schleppleine kannst du ungewünschte Konfrontationen vermeiden, aber deiner Hündin trotzdem die nötige Freiheit geben, die sie braucht.
Weitere mögliche Komplikationen während der Trächtigkeit sind denen einer menschlichen Schwangerschaft nicht unähnlich. Zum einen kann es aufgrund eines geschwächten Immunsystems vermehrt zu Krankheiten und Infektionen kommen. Zum anderen sind Probleme bis hin zur Fehlgeburt nicht auszuschließen. Das wichtigste Warnsignal für einen drohenden Abort ist ein ungewöhnlicher Scheidenausfluss vor dem Geburtstermin. Solltest du den Verdacht haben, dass es deiner trächtigen Hündin nicht gut geht, solltest du immer einen Tierarzt kontaktieren.
Ein aufregendes Erlebnis
Wie eine Schwangerschaft bei uns Menschen kann auch eine Trächtigkeit bei unseren Vierbeinern eine Belastung darstellen. Schenke deiner Hündin die Aufmerksamkeit und Zuneigung, die sie braucht und achte auf ihre (veränderten) Bedürfnisse. Gemeinsam könnt ihr euch auf und über den putzigen Hundenachwuchs freuen. Aber Achtung! Wie du sicher weißt, sind Hundewelpen nicht nur süß, sondern bedeuten auch eine Menge zusätzliche Verantwortung.