Ein gesunder Lebensstil beinhaltet ebenfalls eine ausgewogene Ernährung. Das trifft auch auf unsere geliebten Vierbeiner zu. In den Zeiten von Gesundheitscoaches, Healthy Living und Fitness Lifestyle hören und lesen wir auch immer wieder den Begriff „Superfood“. Heutzutage sind solche Begriffe trendy, da eine gesunde und bewusste Lebensweise sich zu einer Modeerscheinung entwickelt hat, welche ja bekanntlich aus dem englischsprachigen Raum stammen. Dabei werden auch unsere kaltschnäuzigen Begleiter nicht außen vor gelassen.
Wer also nicht nur „in“ sein möchte, sondern seinem Haustier damit auch noch etwas Gutes tun will, der ändert einfach die Ernährung seines Lieblings. Statt langweiligem Trocken- und stets demselben Nassfutter aus der Dose gibt es nun ein spannendes Menü mit dem Hauptbestandteil „Superfood“. Bei Superfood handelt es sich um Lebensmittel, die einen besonders hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralien besitzen, welche sich dementsprechend positiv auf die Gesundheit auswirken. Das Immunsystem wird dadurch gestärkt und das Nerven- und Verdauungssystem verbessert. Einige dieser Lebensmittel sollen sogar antibakterielle, antivirale und wurmaustreibende Effekte haben, sowie krebshemmend wirken.
Das Superfood lässt sich in verschiedene Kategorien unterteilen. Dazu gehören zum Beispiel heimische und auch exotische Samen, Gemüse- und Obstsorten, sowie Kräuter und Öle. Verfügbar sind sie in ihrer natürlichen Form – teilweise sogar im eigenen Garten –, welche gern genutzt werden, um BARF-Rationen aufzupeppen oder aber auch als bereits verarbeitete Futtermittel. Das Angebot reicht vom Grundfutter in der Dose, über Ergänzungsmittel zum Trockenfutter bis hin zu Mischungen für Hunde-Smoothies oder selbstgemachte Leckerlis.
Wie auch bei einem Wechsel der Marke des Hundefutters, sollte man bei der Einführung von Superfood-Elementen schrittweise vorgehen. Dabei ändert man anfangs kleine Futtermengen, die dann allmählich größer werden, bis die gesamte Futterration durch die neuen Ernährungsbausteine ausgetauscht ist. Vor allem bei Hunden mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, solltest du jegliche Änderungen der Ernährung im Vorfeld mit dem zuständigen Tierarzt, Ernährungsexperten oder Tierheilpraktiker beraten.
Gemüse und Kräuter
Fenchel:
Fenchel ist ein altbekanntes Hausmittel bei Magen-Darm-Beschwerden. Es hat eine krampflindernde Wirkung und kann deinen Hund bei der Regulierung seiner Darmtätigkeit helfen, sodass schmerzhafte Blähungen vermindert werden.
Grünkohl:
Grünkohl ist überaus reich an Nährstoffen und auch bei uns Menschen ein sehr beliebtes Blattgemüse in den Wintermonaten. Er ist einfach im eigenen Garten anzubauen und bietet eine wertvolle Quelle, um schnell und einfach an pflanzenbasierte Antioxidantien, die Vitamine A, E, C und K, sowie an Flavonoide zu kommen. Seine Inhaltsstoffe regen den Leberstoffwechsel und damit die Entgiftung des Körpers an. Ebenfalls schützen sie den Organismus vor oxidativem Stress, welcher entsteht wenn die Zellen des Körpers durch freie Radikale angegriffen werden. Sein entzündungshemmender Effekt ist ein weiteres Plus. Den Grünkohl solltest du deinem Hund trotzdem nicht als rohe Blätter in den Napf legen, da Hunde Fleischfresser sind und ihr Körper aus diesem Grund die pflanzliche Zelle in ihrer Ursprungsform nicht verdauen kann. Stattdessen kannst du den Grünkohl dünsten oder pürieren, um die pflanzlichen Zellen aufzuschließen, sodass der Körper deines Vierbeiners die Nährstoffe besser aufnehmen kann. Profi-Tipp: Grünkohl eignet sich wunderbar als Zutat für einen Hundesmoothie.
Brokkoli:
Grün, grün, grün sind alle meine Kleider; grün, grün, grün ist alles, was ich mag... Auch der Brokkoli ist in Gemüse, das eindeutig zur Gruppe Superfood gehört, da es ebenfalls entzündungshemmende und antioxidative Attribute aufweist und eine stimulierende Wirkung auf die Bauchspeicheldrüse hat.
Karotten:
Karotten haben einen reinigenden Effekt auf den Darmtrakt des Hundes, was wiederum ihre wurmaustreibende Wirkung begründet. Außerdem verbessern sie das Herz-Kreislaufsystem. Das enthaltene Betakarotin wirkt sich ebenfalls positiv auf die Haut aus.
Chicorée:
Chicorée wird vor allem Nagetieren wie Meerschweinchen gern als gesunder Snack zwischendurch angeboten. Dabei wirken die enthaltenen Nährstoffe sich auch äußerst positiv auf den Hundekörper aus. Besonders der Darmtrakt deines Vierbeiners kann vom Konsum von Chicorée profitieren, da er eine entgiftende Wirkung auf den Darm hat und dabei auch hilft, die Darmschleimhaut zu stärken. Falls das noch nicht genug wäre, trägt er zur Regulierung des Wasserhaushalts des Körpers bei und fördert dadurch die Funktion von Leber und Galle.
Löwenzahn:
Löwenzahn wird von vielen Leuten missverstanden und als Unkraut im Garten ausgerissen und entsorgt. Dabei ist diese Pflanze ein echter Alleskönner! Löwenzahn wächst so gut wie überall und hat nicht nur verdauungsfördernde und entkrampfende, sondern auch regenerierende Eigenschaften. Durch seine entwässernde Wirkung unterstützt er die körperinterne Blutreinigung. Du kannst ganz einfach einige Blätter im Mixer pürieren, um die Futterration deines vierbeinigen Lieblings auf gesunde Art und Weise aufzupeppen.
Knoblauch:
ACHTUNG! Knoblauch ist nämlich ein zweischneidiges Schwert. Er kann antibakteriell, blutreinigend und sogar wachstumshemmend bei Tumoren wirken, dafür ist jedoch eine sehr exakte Dosierung notwendig. Der Knoblauchgeruch, den der Hund über seine Haut abgibt, schreckt ebenfalls Flöhe, Zecken und Darmparasiten ab. Eine Überdosierung von Knoblauch kann jedoch gravierende Konsequenzen für die Gesundheit des Hundes haben und sogar lebensgefährlich werden. Bei einer Überdosierung kann es dazu kommen, dass die roten Blutkörperchen zerstört werden, was sich zu Blutarmut entwickeln kann.
Samen
Quinoa:
Quinoa kommt ursprünglich aus Südamerika und dient den Einheimischen des südamerikanischen Kontinents schon seit über 6000 Jahren als Grundnahrungsmittel. Quinoa wird leider oft für ein Getreide gehalten. Das ist jedoch nicht der Fall, da Quinoa zu den Samen gehört. Da es dadurch glutenfrei ist, ist es leicht verdaulich und auch für empfindlichere Hunde oder Tieren mit Allergien verträglich. Bei den Andenvölkern sind diese Körner aufgrund ihres hohen Gehaltes an Ballaststoffen, Folsäure, Magnesium, Eisen, Phosphor und anderen Mineralien schon seit langer Zeit ein wichtiges Grundnahrungsmittel, welches für das Wohlbefinden unseres pelzigen Freundes auch viele Vorteile aufweist. Dazu zählen zum Beispiel die positiven Auswirkungen auf die Magen-Darm-Flora, auf die Bildung von Föten, auf das Skelett, sowie auf das Nerven- und Immunsystem. Außerdem enthalten diese Samen alle Aminosäuren, was bei Pflanzen überaus selten vorkommt. Dadurch wird Quinoa zu seiner exzellenten Quelle für pflanzliches Eiweiß. Du solltest es deiner Fellnase jedoch nur gekocht anbieten. Die Zubereitung ist der von Reis sehr ähnlich. Dafür benutzt du die doppelte Wassermenge (2 Tassen Wasser für 1 Tasse Quinoa) um die Körner aufzukochen. Anschließend lässt du sie noch 10 Minuten bei niedriger Temperatur weiterköcheln. Danach schaltest du den Herd aus und wartest noch einmal 10 Minuten, die zum Nachquellen nötig sind.
Chia:
Chia-Samen kommen ebenfalls von den amerikanischen Kontinenten und sind schon bei den Azteken sehr beliebt gewesen. Sie wurden unter anderem anfangs als Futtermittel an Nutztiere verfüttert, bis sie auch als Superfood für Menschen und Haustiere entdeckt wurden, da sie einen überaus hohen Gehalt an Antioxidantien, Proteinen, Vitaminen, Ballast- und Mineralstoffen enthalten. Besagte Antioxidantien binden beispielsweise freie Radikale und auch die anderen Nährstoffe tragen zur Gesundheit des Immunsystems und des Stoffwechsels bei.
Bei Erkrankungen wie Diabetes, Herzproblemen oder Beschwerden des Verdauungsapparats greifen Tierärzte aus den USA und Kanada schon lange zur Nutzung der Chia-Samen, da die blutverdünnende Wirkung in einer Studies des NDRI Massachusetts klar belegt wurde. Bei den tierischen Probanden hat sich der Blutzuckerspiegel reguliert und das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen deutlich verringert. Neben den bereits genannten Mineralien enthält Chia ebenfalls Omega-3 und 6-Fettsäuren, welche positiv auf den Organismus des Hundes wirken. Sowohl der Blutdruck als auch die Blutfettwerte und die Blutgerinnung wird ausgeglichen und eine bessere Durchblutung des Gehirns angeregt. Wenn du zur Diät deines Hundes also eine Portion Chia-Samen hinzufügst, wird der tägliche Bedarf des Körpers an Omega-3-Fettsäuren sogar dreifach gedeckt, was auf längere Sicht zu einer gesteigerten Leistungsfähigkeit verhelfen kann. Auch ältere Tiere bleiben länger fit und in Form. Bei einem Hund mit einem Körpergewicht von 25 Kilo sollte die tägliche Portion dennoch nicht grösser als 1 Esslöffel sein.
Obst
Cranberry:
Cranberries beinhalten wichtige Antioxidantien und wirken dabei ebenfalls entzündungshemmend und antibakteriell. Aus diesem Grund gehören sie ebenfalls zum Superfood. Besonders bei Beschwerden durch Harnwegsinfekte wird zum Konsum dieser Wunder-Beeren geraten.
Baobab:
Diese Frucht ist als Pulver erhältlich und wirkt sich wachstumsfördernd auf die körpereigenen, also guten Darmbakterien aus. Baobab ist ebenfalls antioxidativ, nervenstärkend und entzündungshemmend. Falls du deinem Vierbeiner also nicht nur körperlich, sondern auch geistig etwas Gutes tun möchtest, kannst du ein wenig des Baobab-Pulvers in einen Smoothie mischen.
Auch die bei uns verbreiteten Obstsorten wie Him-, Brom- und Erdbeeren, sowie die heimischen Äpfel haben einen Platz in der Superfood-Liste ergattert, da sie nachweislich gesundheitsfördernde Attribute aufweisen. Gojiberren, welche etwas exotischer sind, tragen ebenfalls dazu bei, das Immun- und das Nervensystem zu unterstützen. Dabei sind auch die darmsanierenden, entzündungshemmenden und entgiftenden Eigenschaften positiv hervorzuheben.
Öle
Öle sind die Hauptquelle ungesättigter Fettsäuren, welche eine essenzielle Rolle in einer ausgewogenen Ernährung spielen. Während gesättigte Fettsäuren den Körper mit Energie versorgen, kümmern sich die ungesättigten Fettsäuren darum, den Zellaufbau zu fördern und das Immunsystem zu stärken. Diese guten Fette sorgen also für ein glänzendes und dichtes Fellkleid, verbesserte Sehkraft und eine gesunde Gehirnentwicklung.
Distelöl: Das aus Disteln gewonnene Öl besitzt einen großen Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren. Dadurch hilft es vor allem Tieren mit Fell- oder Hautproblemen.
Leinöl: Mehrfach ungesättigte Omega-3 Fettsäuren und eine entzündungshemmende Wirkung zeichnen das Leinöl aus und machen es zu einem super geeigneten Futterzusatz.
Lachsöl: Lachsöl hat ebenfalls einen hohen Anteil an Omega-3Fettsäuren. Aus diesem Grund ist es mittlerweile auch ein wichtiger Bestandteil vieler Futterergänzungsmittel geworden.
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist wichtig für deinen Hund. Wir empfehlen dir wärmstens, die täglichen Rationen deiner Fellnase mit einen oder mehreren der von uns genannten Superfood-Elementen zu verbessern. Wenn du zu den kreativen und experimentierfreudigen Hundehaltern gehörst, kannst du auch Rezepte suchen, um diese Lebensmittel in Leckerlis und Hundesnacks zu verarbeiten oder um deinen Vierbeiner mit seinem allerersten selbstgemachten Smoothie zu überraschen. Du kannst deiner Kreativität freien Lauf lassen!