Tipps und Tricks in der Pubertät bei Hunden

Tipps und Tricks in der Pubertät bei Hunden

Etwa im Alter von sechs Monaten äußern sich bei deinem Hund die ersten Phasen der eintretenden Adoleszenz. Das bedeutet, dass dein Vierbeiner nun kein Welpe mehr ist, sondern zu einem Teenager heranwächst. Viele Ersthundebesitzer haben die Hundepubertät nicht von Beginn an im Hinterkopf und gehen von einem nahtlosen Übergang vom Welpendasein ins Erwachsenenalter aus. Insofern ist die Pubertät für viele Hundehalter eine echte Überraschung und leider auch der Grund dafür, warum so viele Fellnasen bereits im jungen Alter von sechs bis zwölf Monaten ins Tierheim abgegeben werden. Um nicht negativ über die Entwicklungsphase deines Hundes überrascht zu sein, ist es wichtig, dass du dich hierauf zumindest in Grundzügen vorbereitest, um mit unbeschadeten Nerven und einer guten Beziehung zu deiner Fellnase aus dieser Phase hervorgehst.

 

Wann kommt dein Hund in die Pubertät?

Im Regelfall beginnt die Pubertät des Vierbeiners mit sechs Monaten. Dabei ist es jedoch wichtig zu betonen, dass die Adoleszenz-Phase von Tier zu Tier zu einem unterschiedlich verläuft. Die Pubertät kann dementsprechend zu einem versetzten Zeitpunkt eintreten und die Dauer und die Intensität kann je nach Rasse verschieden verlaufen. Grundsätzlich lässt sich jedoch beobachten, dass sich größer gewachsene Hunde etwas langsamer entwickeln als kleinere Rassen und somit deutlich später – etwa im Alter von zwei Jahren – in das Erwachsenenalter eintreten.

 

Wie zeigt sich die Pubertät bei Hunden?

Hunde spielen

Die Pubertät beim Hund besteht – wie auch bei Menschen – aus vielen einzelnen Phasen. Wenn du aufmerksam bist, lassen sich diese beobachten und mit der richtigen Erziehung des Welpen bzw. des heranwachsenden Hundes sogar verkürzen. Behalte auf jeden Fall im Hinterkopf, dass die Pubertät deinen Hund in seinem späteren Verhalten prägen und nachhaltig beeinflussen wird.

Die Pubertät zeigt sich in erster Linie dadurch, dass dein Vierbeiner versucht, unabhängiger zu werden und vor allem – wie ein echter Erwachsener – selbstständig zu agieren. Für dich als Halter oder Halterin bedeutet dies, dass dein Hund in dieser Phase womöglich schwerer auf dich reagiert, störrischer ist oder sogar gar wegläuft, wenn du ihn rufst. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Hunde in der Pubertät nicht lernen und sich keine Appelle antrainieren lassen.

Ebenfalls können mit der Pubertät Hormonschwankungen einhergehen, die sich unter anderem in Reizbarkeit oder einer Verstärkung des üblichen Verhaltens äußern können, sodass zum Beispiel schüchterne Hunde in der Adoleszenz noch ruhiger werden und laute Hunde ein noch größeres Selbstbewusstsein oder gar Überreaktionen entwickeln können. Typisch ist außerdem die Ausprägung des Jagdtriebes, des Sexualinstinktes und des Revierverhaltens.

 

Typische Phasen der Pubertät

Die erwachsen werdenden Vierbeiner durchlaufen auf dem Weg in Richtung des Erwachsenendaseins mehrere Entwicklungsstufen, wobei vor allem die Pubertät richtungsweisend für die spätere Hund-Halter-Beziehung ist.

Nach der sog. neonatalen Phase, der Übergangsphase, der Prägungsphase und der Sozialisierungsphase, folgt zunächst zwischen der 13. und 16. Lebenswoche die Rangordnungphase, die mit der kindischen Trotzphase zu vergleichen ist. Mit etwa fünf bis sechs Monaten setzt die Rudelordnungsphase ein, in welcher der Hund lernt, welche Rolle er in der Familienkonstellation einnimmt. Grundsätzlich sollte dein Hund hierbei das Schlusslicht bilden, sodass er die Stellung der Menschen als Rudelführer anerkennt. In der Hauptphase der Pubertät – mit etwa sechs Monaten – wechselt der Vierbeiner das erste Mal seine Zähne und das Babyfell. In diesem Alter zeigt sich auch das typisch trotzige, aufmüpfige Verhalten. Nerven sind also gefragt!

 

Unbedingt zu beachten!

Hunde spielen

Kastration

Allein das Durchlaufen der Pubertät macht eine Kastration noch lange nicht notwendig. Die Hormonschwankungen lassen sich dadurch auch nicht behandeln. Zwar entspricht es der Realität, dass kastrierte Rüden nicht mehr jeder läufigen Hündin den Hof machen wollen und auch aggressive Verhaltenstendenzen abgemildert werden, jedoch liegt ein Großteil des an den Tag gelegten Verhaltens an der richtigen Erziehung und am Charakter des Vierbeiners. Hormonelle Schwankungen haben nur bedingten Einfluss auf das Verhalten. Es ist somit ratsam, den eigenen Hund erst dann beim Tierarzt oder bei der Tierärztin kastrieren zu lassen, wenn der Vierbeiner das Erwachsenenalter erreicht hat. Abhilfe bei extremen Verhaltenszügen in der Pubertät schaffen womöglich sogenannte Hormonchips.

Sozialisation

Um deinem Hund schlechte Erfahrungen im heranwachsendem Alter zu ersparen, sollten negative oder beunruhigende Kontakte und Situationen möglichst gemieden werden. Dein Vierbeiner sollte möglichst nicht überfordert werden, indem er an zu viele unbekannte Orte geführt wird oder oft mit vielen verschiedenen Hunden auf einmal in Kontakt kommt. Führe deinen Welpen also langsam an bislang unbekannte Situationen heran und beobachte sein Verhalten und Reaktionen.

Zahnwechsel

Während der Hund heranwächst, tauschen sich einmal vollständig seine Zähne aus. Um ihm beim Zahnwechsel zu unterstützen, sollte dein Vierbeiner genug Gelegenheit haben, richtig zu kaufen. Das Kauverhalten sollte daher nicht als Zerstörungstrieb abgestempelt werden. Vielmehr ist zu erkennen, dass die Hunde gar ein körperliches Bedürfnis haben, an Gegenständen herum zu kauen, um den Zahnwechsel zu beschleunigen.

 

Der richtige Umgang mit dem Vierbeiner

Familie mit Hund

Autorität

Natürlich möchtest du einem Hund nur Gutes tun, aber mach ihm durch souveränes Auftreten deutlich, dass du das Oberhaupt der Familie bist. Dein Hund lernt hierdurch sein Verhalten und die Gefühle zu ordnen. Ängstlichen Hunden wird so Sicherheit geschenkt, aufgedrehte Hunde werden in ihrem überschwänglichen Verhalten nicht noch bestätigt.

Struktur

Deinem Hund gegenüber solltest du ein stetiges Verhalten beibringen und dabei selbst die Vorbildrolle einnehmen. Negatives Verhalten sollte unbeeindruckt ignoriert werden, gutes Verhalten hingegen gelobt. Kontinuität und wiederholende Verhaltensmuster spielen hierbei eine große Rolle.

Geduld

Wie auch bei Menschen, ist es normal, dass nicht jeder Hund ein gleich schnelles Lernverhalten präsentiert. Behalte daher Geduld, wenn dein Hund nicht auf jedes Rufen gleich reagiert und zeige sich verständnisvoll. Du solltest ihn positiv verstärken, indem du ihn in den richtigen Situationen – zum Beispiel während des Erlernen neuer Kommandos – lobst und bekräftigst.

Schutz

Der heranwachsende Hund kennt keine Gefahren. Du solltest daher gut über ihn wachen und dann einschreiten, wenn er sich verzwickte Situationen bringt. Halte ihn an der kurzen Leine, wenn er sich mit anderen Hunden profilieren will.

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