Omega-3-Fettsäuren gelten allgemein als nahrhaft und äußerst gesund. Oft werden sie auch für Hunde empfohlen. Doch brauchen die Vierbeiner das wirklich und wofür sind Omega-3-Fettsäuren gut? Wir gehen der Sache nach.
Was genau sind Omega-3-Fettsäuren?
Fettsäuren sind wichtige Bestandteile der Organismen von Säugetieren und der Menschen.
Fette werden heute in drei Kategorien unterteilt:
• gesättigte Fettsäuren
• ungesättigte Fettsäuren
• mehrfach ungesättigte Fettsäuren.
Omega-3-Fettsäuren gehörten zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Lange galten die gesättigten Fettsäuren als minderwertig, während die ungesättigten und mehrfach ungesättigten als besonders gesund galten. Dieser Wissensstand hat sich schon wieder verändert. Die Forschung meint jetzt zu wissen, dass eine gesunde Mischung aus allen Fett-Typen das beste für Menschen und auch für Tiere ist.
Wirkung von Omega-3-Fettsäuren im Körper
Omega-3-Fettsäuren sind wichtige Bausteine der Zellmembranen und an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt.
Sie dienen als Ausgangsstoff für die Produktion verschiedener Gewebshormone und anderer Botenstoffe. Der Körper nutzt Fette unter anderem als Transportmedium für andere Stoffe durch die Blutbahn.
Regelmäßig zugefüttert, sollen sich Omega-3-Fettsäuren bei Hunden so auswirken:
• Verbesserung der Immunabwehr
• Entzündungsvorgänge zum Abklingen bringen
• Haut- und Fellstruktur verbessern
• Gehirnleistung unterstützen
• Gelenke unterstützen
• wirken als natürliche Antioxidantien.
Omega-3-Fette sind eine ganze Gruppe
Das eine Omega-3-Fett gibt es nicht. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Gruppe von Fettsäuren, die unter diesem Namen zusammengefasst werden.
In der Nahrungsergänzung für Hunde finden vor allem diese Beachtung:
Alpha-Linolensäure (ALA)
Die Fettsäure braucht dein Hund zwingend zum Leben, sein Körper kann sie aber nicht selbst herstellen.
Normalerweise nehmen Hunde die Säure über die Nahrung auf.
Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA)
EPA und DHA sind vor allem für den Stoffwechsel von Bedeutung. Der Körper deines Hundes stellt sie in geringen Mengen aus ALA selbst her.
Wo sind Omega-3-Fettsäuren enthalten?
Hunde nahmen die Fettsäuren in der Vergangenheit sehr wahrscheinlich aus Fleisch oder Beutetieren (auch deren pflanzlicher Mageninhalt) auf. Heute sind Omega-3-Fettsäuren eine Seltenheit geworden.
Das kann an der Verarmung der Nahrung, der Fütterung sowie Haltung von Schlachttieren liegen und daran, dass Hunde kaum mehr Wild oder rohes Fleisch zu sich nehmen.
Die empfindlichen Fettsäuren werden bei der Behandlung mit Hitze schnell zerstört (die Futtermittelindustrie gart Fleisch, um Keime zu zerstören).
Heute gelten insbesondere fette Meeresfischarten noch als gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren:
• Lachs
• Hering
• Makrele
• Sardellen.
Im Pflanzenreich liefern diese Samen und Algen nennenswerte Mengen an Omega-3:
• Leinöl
• Hanföl
• Rapsöl
• Chiaöl
• Algenprodukte und Algenöle
• In vielen Samen und Nüssen.
Omega-3-Öle für Hunde kaufen
Als bester Lieferant für Omega-Fettsäuren gilt das Leinöl. Leinsamen enthalten besonders viel ALA.
Die Öle sind für den menschlichen Verzehr oft sehr teuer. Du bekommst aber auch Großkonfektionen extra für den Tierbereich direkt von Ölmühlen zum angenehmen Preis im Internet.
Manchmal kannst du auch den Leinkuchen (Pressrückstände) als Leckerli für Hunde bekommen.
Der Markt bietet zudem spezielle Omega-3-Öle nur für Tiere oder du bekommst extra angereicherte Futtermittel (Nass- und Trockenfutter) im hochwertigen Futterhandel.
Hanföl gilt ebenfalls als ein ausgezeichneter Lieferant für Omega-Fettsäuren, es schmeckt allerdings sehr herb (und riecht auch so), dass die meisten Hunde es verweigern. Leinöl ist für sensible Hundenasen etwas bekömmlicher.
Fischöle akzeptieren viele Hunde ebenfalls hervorragend. Allerdings ist hier der Geruch für uns Menschen gewöhnungsbedürftig und dein Bello kann selbst nach kleinsten Gaben sehr streng aus dem Maul riechen.
Wie sieht ein Omega-3-Mangel bei Hunden aus?
Über einseitige und arme Nahrung kann sich bei deinem Hund ein Mangel einschleichen. Hunde, die großen Anforderungen ausgesetzt sind, haben zudem einen höheren Bedarf an nahrhaften Fettsäuren.
Hauptsymptome eines Omega-3-Mangels bei Hunden sind unter anderem:
• raues, brüchiges und stumpfes Fell
• trockene und schuppige Haut
• Juckreiz
• brüchige Krallen
• Leistungstiefs und Unlust
• Hautentzündungen und Ekzeme
• brüchige Krallen.
• erhöhte Müdigkeit.
Zeigt dein Hund eines oder mehrere dieser Symptome, solltest du sicherheitshalber noch beim Tierarzt vorbeischauen. Hinter diesen Erscheinungen können sich auch Dinge wie Futtermittelallergien, Hormonstörungen, Parasiten und vieles mehr verbergen.
Omege-3 zufüttern: Wann und wie viel?
Sicher ist es nie falsch, deinem Hund zur allgemeinen Pflege und Unterstützung regelmäßig ein hochwertiges Fett zuzufüttern. Du musst auch nicht warten, bis sich Anzeichen eines echten Mangels eingestellt haben. Omega-3-Fettsäuren eignen sich als regelmäßige Aufwertung des ganz normalen Hundefutters. Dazu gibst du einfach täglich etwas Öl über das Futter deines Hundes.
Als Faustregel gilt diese Tagesdosierung:
1/2 Teelöffel pro 10 kg Körpergewicht des Hundes.
Hat deinen Hund einen erhöhten Bedarf und echten Mangel, darf es die ersten paar Tage auch etwas mehr sein. Verbessern sich das Hautbild, das Fell und die Leistungsbereitschaft deines Hundes, kannst du die Dosierung wieder reduzieren.
Kleine Hunde unter 10 Kilogramm bekommen ½ Teelöffel. Nur bei ganz kleinen Hunden (Mini- und Toy-Rassen, Teacup Hunde, Welpen) ist es besser nur ein paar Tropfen über das Futter zu geben.
Bei Welpen ist die Zufütterung nur im Ausnahmefall sinnvoll. Sie bekommen normalerweise ausreichend Fettsäuren über die Muttermilch und über reichhaltige Welpen-Fertignahrung.
Besprich die Zufütterung von Omega-3-Ölen und Nahrungsergänzungen im Zweifelsfall immer vorher mit deinem Tierarzt.
Kann man mit Öl in der Hundefütterung etwas falsch machen?
Eigentlich nicht. Normalerweise scheidet dein Hund ein Plus an Omega-3 einfach wieder aus.
Du musst allerdings auf das Gewicht achten. Eine Portion pures Öl stellt für einen Hund eine gewisse Kalorienmenge dar.
Gibst du grundsätzlich zu viel, kann sich das auch durch Durchfall bemerkbar machen.
Schlimmstenfalls erbricht sich der Hund. Das kann auch passieren, wenn ihm ein Öl (bestimmte Pflanzenart) einfach nicht bekommt.
Mach dir aber keine Sorgen. Zu schlimmeren Folgen kommt es durch eine einmalige oder kurzfristige Überdosierung von Omega-3-Fettsäuren nicht.
Omega-3-Fettsäuren für Hunde – das Fazit
Gesunde Nahrungsergänzung für Hunde und Aufwertungen der normalen Hundefutterration sind unter Hundefreunden ein großes Thema geworden.
Verantwortlich dafür sind die nachlassende Qualität vieler Futtermittel und Rohstoffe sowie Veränderungen im Gesundheitszustand der Tiere. Aufgrund von trockener Haut, Schuppen und Ekzemen oder einer schlechten Fellgesundheit greifen immer mehr Hundehalter zu Omega-3-Ernährungszusätzen.
Das ist grundsätzlich auch richtig. Kläre im Zweifelsfall Auffälligkeiten bei deinem Hund immer durch den Tierarzt ab, bevor du zu Futterzusätzen greifst.
Täglich eine kleine Portion Öl über das Futter gegeben schadet dennoch nie und kann vorbeugend wirken.