Die Begriffe „Dog“ und „Yoga“ ergeben zusammen „Doga“, den neuen Yoga-Trend mit Hund. In den USA und in Japan wird diese Yoga-Variante schon länger praktiziert. Sie erfreut sich hoher Beliebtheit. Als Erfinderin gilt die amerikanische Yoga-Lehrerin Suzie Teitelman. Suzie begann um die Jahrtausendwende, Hunde mit in ihre Yoga-Kurse zu nehmen und bei Übungen einzubinden. Seither bildete Teitelman unzählige Doga-Trainer*innen aus.
In Japan wird eine wenig hundegerechte Einbindung von Hunden in Yoga-Übungen praktiziert. Sie stresst die Hunde eher als dass sie entspannend wirkt. Bei uns geht es mehr darum, dem Tier durch liebevolle Einbindung in Yoga-Übungen Nähe zu vermitteln. Die Bindung zum Halter soll sich vertiefen. Die Hunde werden in Yoga-Übungen berührt, gelobt, gestreichelt und entspannen sich zunehmend.
Doga – auch als Hundeyoga oder Dog-Yoga bezeichnet – bedeutet, seinen Hund in die eigenen Yoga Übungen einzubinden. Niemand erwartet von seinem Haustier, dass es Asanas mitmacht. Es geht vielmehr um eine sanfte und tierbezogene Yoga-Praxis, bei der der Hund in die eigenen Übungen einbezogen wird. Wann immer möglich, wird er berührt und gestreichelt. Seine Anwesenheit und Nähe wird gewünscht. Die Entspanntheit des Hundes überträgt sich auf seine Asanas übende Halterin.
Wie kann man Hundeyoga umsetzen?
Die liebevollen Berührungen, die dem Tier bei den einzelnen Asanas gegeben werden, sorgen dafür, dass die Fell-Nase die Nähe zu seinem Menschen genießt. Beide Seiten profitieren davon, gemeinsam Yoga zu praktizieren. Gemeinsam bedeutet in diesem Sinne, dass der Hund sich beim Üben nicht in sein Körbchen zurückzieht, sondern nahe bei seiner Halterin liegt und aufmerksam beobachtet, was diese tut.
Klar ist aber, dass sich nicht jeder Hund dafür interessiert ist, als „stiller Teilnehmer“ beim Hundeyoga mitzumachen. Hunde mit einem ausgesprochenen Bewegungsdrang sind nicht gerade als Doga-kompatibel anzusehen. Du könntest aber versuchen, vor dem Doga eine wilde Spielrunde einzulegen. Eine ausgepowerter Hund ist im Anschluss empfänglicher für eine Runde Entspannung.
Viele Hunde beobachten genau, was Herrchen und Frauen da machen. Manche Hunde kommen sogar von alleine zuschauen. Sie legen sich in der Nähe der Yogamatte ab, um Nähe zu genießen.
Die Entspannung der Übenden überträgt sich auf Dein Tier. Du könntest versuchen, deinen Hund durch Berührungen und Nähe einzubinden. Hilfreich sind Streicheleinheiten zwischen einzelnen Übungen und Berührungen, während Du bestimmte Asanas übst. Gegebenenfalls kannst Du eine Kuscheldecke für das Tier neben Deine Yogamatte legen, um beim Üben seine Nähe zu genießen. Dein Hund spürt eine starke Bindung zu Dir. Er vertraut Dir und genießt es, gemeinsam mit Dir entspannt zu sein.
Welche Effekte kann Hundeyoga haben?
Die Entspanntheit beim Yoga kann sich mit der Zeit positiv bei Gassi-Gängen auswirken. Der Hund reagiert schneller auf die Signale seiner Halterin oder seines Halters, weil die Bindung enger geworden ist. Das Tier ist aufmerksamer. Es bezieht sich mehr auf den oder die Halter*in und ist insgesamt ruhiger und entspannter. Hundeyoga kann dominante, ängstliche und unruhige Hunde beruhigen.
Interessant zu beobachten ist, dass manche Hunde die Asana-Positionen ihrer Halter*innen von ganz alleine nachahmen. Sie strecken sich mit den Pfoten nach vorne und heben das Hinterteil dabei an, während die Halterin es genauso macht. Um solche spontanen Hunde-Asanas zu befördern, wird der Hund in seinem Tun bestätigt. Er wird gelobt und belohnt. Du darfst aber nicht erwarten, dass dein Seelengefährte so lange auf seine Hunde-Asanas konzentriert sein kann wie Du.
Bei Halteübungen kann dein Kleinhund als zusätzliches Gewicht eingesetzt werden. Mehr als 10 Kilo schwere Tiere solltest Du aber nicht bei Halteübungen als Gewicht einsetzen. In keinem Fall darf irgendeine Handlung dazu führen, dass sich Dein Tier verletzen könnte. Am naheliegendsten ist es, den Hund bei Meditationsübungen einzubinden. Du setzt Dich neben ihn und nimmst Deine Meditationshaltung ein. Dein Hund genießt deine Nähe. Deine entspannte Haltung überträgt sich auf Dein Tier.
Ob der Hund beim Hundeyoga selbst aktiv wird oder nur als passiver Zuschauer Streicheleinheiten und Nähe genießt, spielt keine Rolle. Nur zum Störfaktor sollte Dein Hund nicht werden. Möglicherweise versteht er anfangs einige Asana-Stellungen als unnatürlich. Er eilt herbei, um Dich zu retten. Hunde sind sehr aufmerksam. Sie spüren, ob es ihren Haltern gut geht oder nicht.
Für welche Hunde ist Dog-Yoga geeignet?
Ein Welpe ist noch zu verspielt. Hunde mit starkem Bewegungsdrang sind weniger geeignet. Ältere und ruhige Hunde kannst Du dafür umso besser in Yoga-Übungen einbinden. Dein Hundeyoga-Begleiter sollte weder Muskel- noch Gelenkprobleme haben. Wichtig ist, dass der Hund bereits Grundkommandos kennt und gut auf sie reagiert.
Der Hund sollte von sich aus Interesse am Yoga zeigen und dabei die Nähe zur Halterin suchen. Die Doga-Einbindung muss zum Tier passen.