Der Schutzhund: Vom Familienbeschützer bis zum Gangsterfänger

Der Schutzhund: Vom Familienbeschützer bis zum Gangsterfänger

Immer wieder im Leben gibt es Situationen, in denen man Sicherheit, vielleicht sogar Schutz benötigt. Schutzhunde können diese Aufgabe übernehmen, zum Beispiel als Familienschutzhund. Dafür müssen sie eine entsprechende Ausbildung durchlaufen, denn nur, wenn sie gezielt trainiert wurden, können sie dich und deine Familie, oder auch dein Haus, bei Gefahr verlässlich schützen und verteidigen. Darüber hinaus werden Schutzhunde auch als Diensthunde bei der Polizei oder beim Zoll verwendet. Klingt zunächst sehr einfach, ein wenig tiefer einsteigen solltest du in das Thema aber doch, falls du dich für einen Schutzhund interessierst.

Was genau macht ein Schutzhund?

Du kannst einen Schutzhund für verschiedene Aufgaben einsetzen. Als Wachhund passt er auf dein Haus oder deinen Hof auf. Viele Firmen haben auch Schutzhunde, die das Firmengelände absichern. Sie sind so trainiert, dass sie Menschen, die versuchen sich unbefugt Zutritt zum Haus oder Firmengelände zu verschaffen, abwehren. In der Regel hörst du dann so lautes Gebell, dass die sich nähernde Person von alleine den Rückzug antritt. 

Als Schutzhund bei der Polizei oder beim Zoll

Schutzhund am Spielen

Diese Schutzhunde kann man im Prinzip als Angestellte im Öffentlichen Dienst betrachten. Sie haben jeweils eine feste Bezugsperson, also einen Polizisten oder Zoll-Mitarbeiter. Diesen begleiten sie, wenn er bestimmte Einsätze hat. Das können etwa Fußballspiele oder Demonstrationen sein. Falls es dann Auseinandersetzungen zwischen Fans oder Demonstranten und Umstehenden gibt, schützt der Hund seinen zugeordneten Polizisten und schirmt ihn vor Angriffen ab, während der für Ordnung sorgt. Und weil der Hund schneller ist als der Mensch, nimmt man ihn auch zu Einsätzen mit, bei denen Fluchtgefahr von Verbrechern vermutet werden kann. Der Schutzhund läuft dem Verbrecher hinterher und stellt ihn. Der Polizist kann hinterher kommen und den Verbrecher verhaften. Genauso läuft der Einsatz von Schutzhunden beim Zoll ab.

Was sind die Grundpfeiler einer Ausbildung zum Schutzhund?

Natürlich hat keine Hunderasse all diese Fähigkeiten in die Wiege gelegt bekommen. Schutzhunde müssen speziell ausgebildet werden, egal wie sie am Ende eingesetzt werden. Wenn du deinen Hund ausbilden lassen möchtest, dann lernt ihr zusammen, denn er benötigt immer eine Bezugsperson. Das Hauptelement seiner Ausbildung ist Gehorsamkeit. Er muss dir ohne Zweifel und zu 100 Prozent folgen. Damit erhebst du dich nicht unnatürlich über deinen Hund. Vielmehr nimmst du ihm Angst und Stress, wenn er dir absolut gehorcht. Erst, wenn er weiß, dass er sich auf dich verlassen kann, kann er seine Arbeit als Schutzhund gut, sicher und entspannt durchführen. Über Gehorsamkeit und Unterordnung hinaus lernt er in einem Lehrgang Personenschutz, allgemeines Schutzverhalten und auch das Lesen von Fährten. Viele Hundebesitzer betreiben nach einer Schutzhundausbildung mit ihrem Tier auch Hundesport. Hier wird auf Wettbewerben festgestellt welcher Schutzhund am besten trainiert ist, und das in unterschiedlichen Kategorien und Leistungsstufen.

Was lernt der Schutzhund im Detail?

Schutzhund macht Platz

Zunächst müssen die Kommandos sitzen: Sitz, Platz, Steh und Platz auf Entfernung. Dein Hund muss lernen kein Futter von Fremden anzunehmen, locker an der Leine zu gehen, wie er dich und die Familie beschützt und Eindringlinge durch lautes Gebell abwehrt. Außerdem musst du ihn auch unter Ablenkung jederzeit sicher abrufen können. Dein Hund muss trainiert werden wie er Notsituationen erkennt, und wie er in Notwehr angreift. Auf Kommando muss er sofort ablassen können, falls die Notsituation doch keine war. Er muss wissen wie er Haus oder Grundstück, Wertgegenstände und natürlich dich und die Familie bewacht. Nicht zuletzt braucht er eine Ausbildung in Sozialverhalten. Schließlich hast du auch einmal Freunde oder nicht im Haushalt lebende Familienmitglieder zu Gast. Denen gegenüber muss sich dein Hund neutral verhalten können. Polizeiliche Schutzhunde lernen natürlich noch mehr. Dabei kommt es immer darauf an, wie sie eingesetzt werden sollen. Ihre Ausbildung läuft sehr gezielt ab.

Welche Rassen eignen sich als Schutzhund?

Schäferhund auf Wiese

Wenn du dich dafür interessierst deinen Hund als Schutzhund ausbilden zu lassen, musst du zunächst auf die Rasse achten, denn es eignen sich nur bestimmte Hunderassen für diese Ausbildung. Schon die Optik ist ein Kriterium: Bösewichte lassen sich sicher nicht von einem niedlichen und kleinen Mops oder Dackel abschrecken. Ein Schutzhund muss ein latent gefährlich wirkendes Äußeres haben, und auch ein größerer Hund sein. Außerdem benötigt er eine kräftige und laute Stimme. Dazu muss die Rasse, die du wählst, gehorsam, intelligent und gelehrig sein, um die Ausbildung bewältigen zu können. Einige Rassen, die sich gut eignen, sind Dobermann, Schäferhund, Pitbull, Fila Brasileiro, Wolfshund, Chow Chow oder Boxer.

Mit dem Schutzhund in der Schule

Schutzhund an der Leine

Mit deinem Schutzhund ist es ein wenig so als würdest du dein Kind für eine Elite-Schule anmelden wollen. Längst nicht jeder Hund der genannten Rassen erhält auch einen Platz in einer Hundeschule, die sich auf die Schutzhund-Ausbildung spezialisiert hat. Die zertifizierten Trainer testen zunächst den grundsätzlichen Charakter und angeborene Fähigkeiten deines Hundes. Denn wie beim Menschen ist es auch hier: der eine hat mehr Talent, der andere weniger. Da ein ungeeigneter, und falsch eingesetzter, Hund am Ende mehr Schaden anrichten kann, als Schutz zu bieten, solltest du den Experten und ihrem Urteil in dieser Hinsicht vertrauen. Am besten beginnst du die Ausbildung im Welpenalter. Die Hundeschule wird dich fragen wie genau du deinen Hund als Schutzhund einsetzen möchtest: also, ob er ein Firmengelände bewachen soll, oder ob er ein Familienschutzhund werden soll. Danach richtet sich dann auch die detaillierte Ausbildung, die aber immer mit einer Prüfung abschließt. Der Familienschutzhund wird etwa dahingehend geschult, auch als „normaler“ Familienhund mitzulaufen. Er spielt und schmust also auch gerne, was ein reiner Wachhund eher weniger tut. 

 

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