Steht der Sommer vor der Tür, freuen sich Mensch und Hund gleichermaßen. Damit die warme Jahreszeit für beide Seiten ein voller Genuss wird, musst du ein paar Dinge beachten.
Alles nur eitler Sonnenschein?
Die Natur ist grün und blüht. Gassigehen und gemeinsame Unternehmungen machen da gleich noch einmal viel mehr Spaß.
Dennoch bringen Sonne und Hitze auch ein paar Umstände mit sich, die du als Hundehalter besser im Auge behältst.
Junge und gesunde Hunde kommen mit warmen Temperaturen und der Sonne in der Regel gut klar.
Bei älteren, kranken oder sehr sensiblen Hunden, musst du mehr Vorsicht walten lassen.
Sei dir immer bewusst, dass Hunde anders als wir Menschen kaum Schwitzen können. Sie haben nur ein paar wenige Schweißdrüsen an den Pfoten und im Nasenbereich.
Damit fehlt ihnen ein wichtiger Mechanismus zur Temperaturregulierung.
Kann der Hund sich frei entscheiden, begegnet er diesem Umstand immer durch Schonung in der heißen Zeit und indem er sich kühlende Plätzchen sucht. Kommt er doch „ins Schwitzen“ hechelt ein Hund zur Abkühlung und säuft viel frisches Wasser.
Hitzefallen im Sommer
Da sich dein Hund nur sehr schwer und langsam wieder abkühlen kann, ist es am besten, Überhitzungen zu vermeiden.
Die typischen Fallen sind:
- Hund im Auto
- Hund in der Dachgeschosswohnung
- Anstrengung in der Sonne und Hitze
- Zu wenig Wasser
Hitzefalle Auto
Vielen Hundehaltern ist dieser Gedanke schon zum Verhängnis geworden: „Ich bin ja gleich wieder da“.
Dann dauert es an der Supermarktkasse doch länger, man trifft die Nachbarin oder verschätzt sich einfach in der Zeit.
Ein Auto in der vollen Sonne geparktes Auto heizt sich bei 24 Grad Außentemperatur binnen 30 Minuten auf bis zu 40 Grad im Innenraum auf.
Der Hund kann den rasanten Anstieg kaum mehr ausgleichen.
- Parke deinen Hund deswegen niemals auch nur kurz im Sommer in der Sonne. Hast du ein Schattenplatz gefunden musst du den Lauf der Sonne abschätzen bevor du dich entfernst
- Lasse deinem Hund immer frisches Wasser im Auto
- Achtung bei offenen Scheiben, die können zur Gefahr werden, wenn dein Hund den Kopf darin einklemmen kann
- Parke deinen Hund am besten im Parkhaus oder lasse ihn im Sommer zu Hause
Hitze in der Wohnung – das hilft dem Hund
Wenn du eine Dachwohnung hast, die sich leicht aufheizt, helfen diese Tricks:
- Dunkle Fenster (auch Dachfenster) durch Jalousien oder Klebefolien ab
- Öffne dem Hund einen kühlen Dachwinkel oder gib ihm Zugang zum Treppenhaus
- Stelle einen Ventilator auf
- Sorge für ausreichend frisches Wasser
Sommerpause für Mensch und Tier
Selbst wenn du bei 35 Grad noch 20 Kilometer joggen gehst, tut das deinem Hund nicht gut. Denke daran, dass dein Bello kaum schwitzen kann.
Ähnlich ist es mit Radfahren, langen Spaziergängen oder Aufenthalten im Freien allgemein. Manche Hundetypen leiden bei Hitze ganz besonders, dazu erfährst du gleich noch mehr.
Entweder ihr verlegt eure sportlichen Aktivitäten in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden oder ihr gönnt euch beide eine Sommerpause.
Wasser, Wasser, Wasser
Hunde lieben Wasser nicht nur zum Saufen. Die meisten sind begeisterte Schwimmer oder suhlen sich gerne in Bächen und Pfützen.
Wenn kühles Nass in der Nähe ist, sind Spaziergänge im Hochsommer für den Hund gleich viel angenehmer.
Sorge auch für ausreichend Wasser zu Hause. Wenn du tagsüber weg bist, brauchst du während Hitzewellen große Schüsseln. Am besten hast du mindestens zwei. So ist immer noch eine da, selbst wenn mal eine umgeworfen wird.
Wenn ihr unterwegs seid, zu Fuß oder im Auto hast du am besten immer eine Flasche oder einen Wasserkanister nur für deinen Hund dabei.
Hitzeschlag – was tun, wenn’s passiert ist?
Diesen Anzeichen sprechen ganz eindeutig für einen Hitzschlag:
- extrem starkes Hecheln
- Apathie
- Schwächezustände
- stark gerötete Zunge
- erhöhte Körpertemperatur, ab 41 °C wird’s lebensgefährlich
- erhöhter Pulsschlag
- Bewusstlosigkeit
- Krämpfe und Zuckungen
Kühle deinen Hund so schnell wie möglich mit nassen Handtüchern. Biete ihm Wasser an und dann nichts wie ab zum Tierarzt!
Versuche bei einem Hitzeschlag bitte niemals selbst zu therapieren.
Diese Hunde leiden im Sommer mehr als andere
Bei Hunden gibt es wie bei uns Menschen auch Sonnenanbeter und solche, die Sonne nicht so gut vertragen.
Zu letzteren gehören:
- Rötliche und blonde Hundetypen mit heller Haut und Schnauze
- Nordische Hunderassen
- Hunde, die auch im Sommer dickes Fell haben
- Herz-Kreislauf-Patienten
- Allgemein Hunde mit Vorerkrankungen
- Minihunde und sensible Rassen
- Ganz junge und sehr alte Hunde
- Hunde mit einem erhöhten Grundumsatz wie Windhund, Border Collie usw.
Leistungs- und Arbeitsrassen kommen mit einem gewissen Grad Wärme gut klar. Allerdings „arbeiten“ auch hier die wenigsten in der vollen Hitze.
Diese Typen haben die Eigenschaft sich extrem nach oben zu fahren und dann nur schwer wieder zu beruhigen. Passiert das bei hohen Temperaturen drohen Hitzschlag und Kreislaufkollaps. Selbst wenn du einen Aktivhund hast, der immer nur leisten will, bremst du ihn bei Hitze besser bzw. kitzelst dieses Temperament so wenig wie möglich.
Die rötlichen und hellen Hundetypen suchen oft von sich aus den Schatten oder gehen nicht vor die Tür, wenn der Asphalt schon fast glüht.
Denke bitte daran, dass sich bei Hitze selbst Betonplatten stark aufheizen und sensiblen Pfoten sehr weh tun können. Ähnlich ist es bei Sand am Strand, falls ihr gemeinsam im Urlaub seid.
Helle Typen oder generell Hunde, die zu Sonnenbrand an der Schnauze oder unbehaarten Partien neigen, darfst du im Sommer mit Babysonnencreme behandeln.
Einen Sonnenbrand erkennst wie bei uns Menschen auch an der geröteten, trockenen Haut und späteren Abschälungen.
Das Wichtigste noch einmal in Kürze
Hunde vertragen Hitze schlechter, weil sie nicht schwitzen können.
- Wasser und regelmäßige Abkühlung sind in Sommer das A und O
- Lasse deinen Hund niemals in einem in der Sonne geparkten Auto zurück
- Gönne dem Hund Auszeiten während Hitzewellen und im Hochsommer
- Bei Verdacht auf einen Hitzschlag musst du sofort zum Tierarzt
- Dunkle Fenster in deiner Wohnung im Sommer ab und sorge für ausreichend Wasser
- Auch Hunde können Sonnenbrand erleiden oder sich die Pfoten verbrennen