Auch Hunde können Stress empfinden und von den vielen Eindrücken des Alltags überfordert sein. Daher ist es essenziell und wichtig, dass ihnen ein Rückzugsort gegeben wird, an dem sie ganz für sich sein können und wo keine Reize von außen auf sie eindringen.
Wie kannst du Stress bei deinem Hund feststellen?
Dein Vierbeiner wird dir klare Signale senden, wenn er sich gestresst fühlt, oder seine Ruhe haben möchte. Dabei ist es auch bei Hunden wie bei uns Menschen, jedes Tier ist individuell. Doch kannst du bei folgenden Verhaltensweisen davon ausgehen, dass dein Hund sich gerade in einer Situation befindet, in der er sich unwohl fühlt.
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- Kopf wegdrehen in Kombination mit vermehrtem Gähnen
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- eingezogene Rute
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- Schlecken über den Fang
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- Hecheln, ohne dass es der Kühlung dient
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- Verspannte Haltung
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- Muskelzittern
Wie solltest du dich verhalten, wenn du Stress bei deinem Hund bemerkst?
Wenn du oben genannte Verhaltensweisen bei deinem Vierbeiner siehst, kannst du davon ausgehen, dass er sich im Stress befindet. Sollte die Situation von außen herbeigeführt worden sein, bringe deinen Hund sofort heraus und schaffe ein ruhiges und vertrautes Umfeld. Bist du selbst der Auslöser, beispielsweise durch zu starke Zuwendung deinerseits, distanziere dich von deinem Tier und schau, wie es reagiert.
Lass deinem Hund seine Freiheiten
Hunde zeigen sehr deutlich, wenn sie Körperkontakt und Nähe möchten. Vermutlich kennst du das auch von deinem Vierbeiner. Er kommt an, legt sich an deine Seite oder zeigt deutlich, dass er jetzt gestreichelt werden möchte. Wenn es dann passt, solltest du ihm diese Liebesbezeugungen nicht verwehren.
Abzuraten ist jedoch von Zwangskuscheln oder Umarmen, wenn dein Hund durch ein abgewandtes Verhalten zeigt, dass er aktuell seine Ruhe braucht. Bekommt er diese nicht, wird er unter Umständen aufstehen, um Distanz zu schaffen und für sich zu sein.
Schaffe ihm unbedingt einen persönlichen Rückzugsort
In solch einem Fall ist es von großer Wichtigkeit, dass dein Tier weiß, wo es hingehen kann. So wie du dich in dein Bett oder deinen Lieblingssessel kuschelst, wenn du deine Ruhe brauchst, wird dein Hund sich seinen Platz suchen.
Dies muss nicht immer der Schlafplatz sein. Daher ist es sinnvoll, 2 – 3 verschiedene Orte bereitzustellen, von denen mindestens einer unbedingt abgeschieden und ruhig sein sollte.
Viele Hunde lieben Höhlen
Wenn dein Tier zu den Hunden gehört, die gerne ein Dach über dem Kopf haben, dann kann eine Box genau der richtige Rückzugsort sein. Auch ein Karton, der an drei Seiten geschlossen ist und mit Tüchern und Decken bequem gemacht wird, oder ein Platz unter dem Tisch kann solch eine Höhle darstellen.
Wichtig dabei ist, dass der Hund seine Ruhe hat und dennoch jederzeit freiwillig hinein- und hinausgehen kann. Dies sollte ohnehin immer gelten. Dein Vierbeiner muss seinen Rückzugsort zu jedem Moment ohne Einschränkungen erreichen und wieder verlassen können.
Darum ist ein Rückzugsort für deinen Hund so wichtig
Hunde schlafen je nach Rasse zwischen 17 und 22 Stunden am Tag. In dieser Zeit verarbeiten sie das, was sie an Eindrücken gesammelt haben. Speziell Hunde, die viel Nasenarbeit verrichten und generell neugierig auf ihre Umwelt sind, haben eine Menge an Reizen zu bewältigen.
Um ihnen diese Möglichkeit auch außerhalb der eigenen Nachtruhe zu geben, brauchen sie ihren Rückzugsort. Ob der Hund dann wirklich schläft, oder vor sich hin döst, ist zweitrangig. Er wird in dieser Zeit all das verarbeiten, was ihm unter die Nase gekommen ist, um später wieder für neue Eindrücke aufnahmebereit zu sein.
Braucht der Hund unterschiedliche Plätze?
Es ist durchaus von Vorteil, wenn dein Hund an verschiedenen Orten zur Ruhe kommen kann. Manchmal möchte er einfach die Situation beobachten und so dennoch mit dabei sein. Daher bietet es sich an, einen Platz im Wohnraum zu gestalten, wo er im Geschehen ist und dennoch von seinem sicheren Platz aus seine Ruhe genießen kann.
Außerdem braucht er seinen ganz eigenen Platz, an dem er wirklich ungestört ist und dies wird meist auch der Ort sein, an dem er seine Nachtruhe verbringt. Zusätzlich solltest du auf unterschiedliche Temperaturen achten, denn dein Hund wird sich sowohl wohlig einkuscheln wollen, als auch eine kleine Abkühlung zu schätzen wissen.
Generell sind unsere Vierbeiner in puncto Ruhe gar nicht so verschieden von uns Menschen. Wenn du ihm ermöglichst für sich zu sein, wird er dies gerne annehmen und sich ansonsten freuen, bei und mit dir zu sein.